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„Das muss jeder von euch wissen!” — Die Kinder der Bürger sollen kämpfen und sterben — die der Poli­tiker nicht!


Sie reden vom „Kriegsfall gegen Russland“ – aber wenn es um ihre eigenen Kinder geht, wird es plötzlich still. Eine simple Frage bringt Deutsch­lands Spit­zen­po­li­tiker ins Schwitzen: Würden sie ihre Söhne und Töchter in den Krieg schicken? Die meisten ver­weigern jede Antwort. Doch genau dieses Schweigen ent­larvt eine bittere Wahrheit: Poli­tiker fordern Opfer – aber nicht von den eigenen Familien.


Die alles ent­schei­dende Frage – und warum sie so wichtig ist

Am 15. Oktober 2025 ver­öf­fent­lichte die Ber­liner Zeitung einen bri­santen Artikel mit der Schlag­zeile: „Neuer Wehr­dienst: Würden Minister ihre Kinder in den Krieg schicken?“

Hin­ter­grund: Die Debatte über eine mög­liche Wie­der­ein­führung der Wehr­pflicht nimmt an Fahrt auf. Die Frage trifft den Kern dessen, worum es bei Kriegs­po­litik wirklich geht: Nicht nur um abs­trakte „Ver­tei­digung“, „Sicherheit“ oder „Freiheit“, sondern um Men­schen­leben – und um per­sön­liche Verantwortung.

Der Schritt, explizit nach den eigenen Kindern zu fragen, bringt diese Ver­ant­wortung stück­weise ins Licht: Wer von „Ver­tei­digung“ spricht, wer Auf­rüstung legi­ti­miert und wer Sol­da­tinnen und Sol­daten an die Front schicken könnte – sollte zumindest dar­legen, ob sich diese Ent­scheidung auch auf den eigenen Nach­wuchs erstrecken würde.

Die Ber­liner Zeitung tat genau dies – und damit ein Akt, der längst über­fällig war.

Die Ant­worten – oder vielmehr: das Schweigen

Die Reak­tionen der Minis­te­rinnen und Minister lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Bun­des­kanzler Friedrich Merz (CDU) sagte in einem Interview, dass er keine Ein­wände hätte, wenn seine Kinder oder Enkel Wehr­dienst leisten würden. Auf die direkte Frage, ob er deren Einsatz im Kriegsfall – etwa gegen Russland – für richtig hielte, ant­wortete er nicht. 

  • Boris Pis­torius (Bun­des­ver­tei­di­gungs­mi­nister) ließ keine per­sön­liche Stel­lung­nahme erkennen – das Ver­tei­di­gungs­mi­nis­terium ging laut Bericht nicht auf die Frage ein, ob seine Kinder im Krieg ein­ge­setzt werden würden. 

  • Alex­ander Dob­rindt (Bun­des­in­nen­mi­nister) gab bekannt, dass er sich grund­sätzlich nicht zu Fragen äußert, die sein pri­vates Umfeld betreffen. 

  • Bärbel Bas (Bun­des­ar­beits­mi­nis­terin) und Nina Warken (Bun­des­jus­tiz­mi­nis­terin) ver­wei­gerten jede Aussage.

  • Karin Prien (Bun­des­bil­dungs­mi­nis­terin) war die einzige, die ant­wortete – sie verwies darauf, dass ein Sohn sich frei­willig zum Wehr­dienst gemeldet habe und dass bei einer Gefährdung der libe­ralen Demo­kratie „der Mut der Jugend“ nötig sei. Ob ihre Kinder im Kriegsfall auch kämpfen würden, ließ sie offen.

Schon vor Jahren ant­wortete EU-Kom­mis­si­ons­prä­si­dentin Ursula von der Leyen auf die Frage einer Journalistin:

„Sind ihre Kinder bei der Bundeswehr?“

Von der Leyen:

„Wenn meine eigenen Kinder zur Bun­deswehr gehen wollten, und es wäre ein Aus­lands­einsatz nötig, dann würden sie mit­gehen. Ich würde genauso zittern und bangen wie jede andere Mutter.“

Frage: „Ist jemand bei der Bun­deswehr von Ihren Kindern?“

Von der Leyen:

„Nein, hahaha“.

Hier das Video:

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Quelle Bild­zitat: https://www.youtube.com/watch?v=peAnEH4-T38

Alles klar?

Was das Schweigen sagt

Dieses Nicht-Ant­worten der aktu­ellen Umfrage der Ber­liner Zeitung bei deut­schen Spit­zen­po­li­tikern ist keine bloße Unbe­dachtheit. Es ist ein Zeichen. Wer die Ent­scheidung über Krieg und Frieden mit­trägt, wer Auf­rüstung fordert und Kriegs­bereitschaft in Aus­sicht stellt, wer eine „Zei­ten­wende“ pro­pa­giert – kann es sich offenbar leisten, die Frage nach dem Einsatz der eigenen Kinder unbe­ant­wortet zu lassen.

Das sagt einiges:

  • Dop­pelte Maß­stäbe: Wenn Poli­tiker mili­tä­rische Optionen als legi­times Mittel ansehen, diese aber nicht mit dem eigenen Nach­wuchs in Ver­bindung bringen wollen, ent­steht eine Radi­ka­lität: Andere sollen kämpfen, die Kinder der Ent­scheider nicht.

  • Pri­vileg der Anders­ge­sinnten: Wer in bequemer Rück­zugs­po­sition über Krieg ent­scheidet, muss nicht selbst ris­kieren – das macht es leichter, Kriegs­rhetorik zu betreiben.

  • Mora­lische Leer­stelle: Die Frage zielt darauf ab, ob die poli­ti­schen Ent­schei­dungs­träger wirklich bereit sind, ihre Ein­stel­lungen per­sönlich durch­zu­tragen. Das kol­lektiv-öffent­liche „Wir müssen ver­tei­di­gungs­fähig sein“ bleibt hohl, wenn die Frage „Meinen Sie damit auch Ihre Kinder?“ unbe­ant­wortet bleibt.

  • Signal­wirkung für die Gesell­schaft: Wenn die Kinder von Poli­tikern nicht Teil des Risikos sind, kann das das Ver­trauen in die Fairness der Ent­scheidung unter­graben. Wer ver­teidigt wen – und wer bezahlt dafür?

 Warum wir das wissen müssen

Gerade in Zeiten geo­po­li­ti­scher Span­nungen und mili­tä­ri­scher Pro­gnosen ist es ent­scheidend: Eine Gesell­schaft, die über Krieg und Frieden dis­ku­tiert, braucht Trans­parenz – auch über die per­sön­lichen Kon­se­quenzen dieser Politik.

Wenn die poli­tische Elite sich ihrer Pri­vi­legien nicht stellt, dann bleibt der öffent­liche Diskurs oberflächlich.

Die „Kriegs­tüch­tigkeit“, die im deut­schen poli­ti­schen Diskurs oft beschworen wird, ver­langt Opfer.

Doch es bleibt die Frage: Wer trägt sie? Sind es die Bür­ge­rinnen und Bürger? Sind es die Kinder? Oder sind es die anderen – nicht die Kinder der Entscheidungsträger?

Fazit

Die jour­na­lis­tische Aktion der Ber­liner Zeitung war ein not­wen­diger Moment: Die Frage stellte etwas Offen­sicht­liches ins Licht, was poli­tisch häufig ver­schleiert wird. Die Ant­worten – oder ihr Fehlen – offen­baren ein Gefälle zwi­schen poli­ti­scher For­derung und per­sön­licher Verantwortung.

In einem demo­kra­ti­schen System sollten solche Fragen nicht tabu sein. Denn wer über Krieg spricht, spricht über Leben – über das Leben unserer Kinder. Und damit über unsere gemeinsame Zukunft.


Quellen: https://www.nachdenkseiten.de/?p=140696; https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/geopolitik/neuer-wehrdienst-wuerden-minister-ihre-kinder-in-den-krieg-schicken-li.10001018

Der Artikel erschien zuerst auf dem Blog von GuidoGrandt.de.

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