In der ARD und im ZDF werden uns immer wieder angeblich unabhängige »Experten« vorgestellt, die ihre Sicht auf die Politik darstellen und für die Zuschauer oder Leser die Dinge »einordnen« wie Pädagogen für Kinder. Es ist betreutes Denken.
Und bei diesem betreuten Denken, das an sich schon eine Beleidigung der Zuschauer und Leser ist, weil es ihnen unterstellt, nicht selbst denken zu können, wird gemogelt und getäuscht, was das Zeug hält.
Auch bei den Online-Medien. Jüngstes Beispiel: Bei »n‑tv« und im Podcast »Biz & Beyond« wird uns eine angebliche »US-Expertin« vorgestellt. Der Artikel von Ulrich Reitz lautet: »US-Expertin hat genug von Musk: ›Nein, ich will keinen Tesla mehr‹«.
In diesem Artikel darf die »Präsidentin der American Chamber of Commerce in Deutschland«, Simone Menne, ihre Meinung breittreten und über Donald Trump und Elon Musk herziehen. Sie sei einst eine überzeugte Tesla-Fahrerin gewesen, würde aber wegen Musk heute kein Tesla mehr kaufen, weil Musk mit seinen Äußerungen »Grenzen überschritten« habe und deshalb keine Bühne bekommen dürfe.
Was im n‑tv-Artikel nicht herüberkommt:
Erstens: Simone Menne ist keine Amerikanerin, sondern Deutsche, in Kiel geboren.
Zweitens: Sie ist laut Wikipedia seit Frühjahr 2021 Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen.
Wenn Herr Reitz von n‑tv ehrlich gewesen wäre, hätte die Überschrift lauten müssen: »Deutsches Grünen-Mitglied hat genug von Musk: ›Nein, ich will keinen Tesla mehr‹«
Aber dann hätten Überschrift und Artikel an Aussagekraft verloren.
Der Artikel erschien zuerst bei freiewelt.net.
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