Anne-Marie Großmann, Chefin des Stahlwerks Georgsmarienhütte, warnt vor der ungewissen Zukunft ihres Werks in Deutschland aufgrund der extrem hohen Stromkosten [siehe Berichte »Focus« und »Business Punk«].
Das bekannte Stahlwerk in Georgsmarienhütte ist ein führender Anbieter für hochwertigen Stahl in Europa, der durch Elektrolichtbogenöfen aus Schrott produziert wird. Das Werk hat eine lange Geschichte. Anne-Marie Großmann hatte das Werk einst von ihrem Vater übernommen.
Trotz der Umstellung auf grünen Strom und der Bemühungen zur Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft, wie vom Wirtschaftsminister Robert Habeck gefordert, haben die Preise die Stahlproduktion schwer belastet. Das Stahlwerk, das seit Generationen in Familienbesitz ist, könnte geschlossen und ins Ausland verlagert werden. Das wäre ein tiefer Einschnitt in die deutschen Industrielandschaft.
Die Verdopplung der Stromkosten in den letzten fünf Jahren, kombiniert mit hohen Netzentgelten, gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens. Da lockt das Ausland: In Frankreich ist der Strom viel günstiger.
Großmann kritisiert die deutsche Energiepolitik und fordert ein Umdenken, da ohne eine Kursänderung die Stahlproduktion in Deutschland nicht mehr rentabel sei. Die Diskussion um grünen Wasserstoff und die Beendigung der Zuschüsse zu den Netzentgelten seien dabei entscheidende Punkte, meint Großmann.
Das Unternehmen beschäftigt 6.000 Mitarbeiter und erwirtschaftet Milliardenumsätze. Eine Fortsetzung der aktuellen Bedingungen könnte zum Verlust tausender Arbeitsplätze führen.
Zeurst veröffentlicht bei freiewelt.net.
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.