Bild: Bildschirmfoto von Gislaine Maxwell, BBC Newsnight /YT

Immu­nität gegen Offen­barung?  Ghis­laine Maxwell nennt über 100 Namen: Epstein-Netzwerk rückt in greifbare Nähe

Ghis­laine Maxwell hat vor dem US-Jus­tiz­mi­nis­terium aus­ge­packt – über »100 ver­schiedene Per­sonen«, die mit Jeffrey Epsteins Netzwerk in Ver­bindung stehen. Der Zeit­punkt ist brisant, die poli­ti­schen Folgen unabsehbar.

Sie war die graue Eminenz im Hin­ter­grund des abscheu­lichsten Miss­brauchs­skandals der letzten Jahr­zehnte – nun wird Ghis­laine Maxwell zur Schlüs­sel­zeugin. Wie die New York Post berichtet, hat Maxwell in zwei inten­siven Ver­hören unter Leitung von Vize-Jus­tiz­mi­nister Todd Blanche umfassend aus­gesagt – über mehr als 100 Per­sonen, die mit dem Netzwerk des ver­stor­benen Sexu­al­ver­bre­chers Jeffrey Epstein in Ver­bindung stehen sollen. Dafür erhielt sie eine soge­nannte »proffer immunity« – eine begrenzte Immu­nität, die Aus­sagen vor Straf­ver­folgung schützt.

Laut ihrem Anwalt David Oscar Markus beant­wortete Maxwell »jede ein­zelne Frage« ohne Berufung auf den 5. Ver­fas­sungs­zusatz. »Dies war ihre erste Gele­genheit, endlich über alles zu sprechen, was damals geschah«, sagte Markus. Die Staats­an­walt­schaft indes hatte ihr noch 2022 »ein signi­fi­kantes Muster unehr­lichen Ver­haltens« attes­tiert – ein Ver­trauen, das nun offenbar wie­der­her­ge­stellt werden soll. Ein Deal mit dem Weißen Haus, etwa ein Gna­den­erlass durch Prä­sident Trump, wird im Hin­ter­grund bereits vermutet.

Der mediale Don­nerhall dieser Aus­sagen dürfte sich jedoch kaum auf Maxwell oder Trump beschränken. Es geht um das Who-is-Who der inter­na­tio­nalen Macht­elite. Denn unter Epsteins Freunden und Gästen befanden sich neben Bill Clinton und Bill Gates auch Donald Trump selbst – bis zu einem Bruch im Jahr 2004. Der 47. Prä­sident, so sein Anwalt, sei »der ulti­mative Deal­maker« – ein Hinweis darauf, dass hier poli­tische Loya­li­täten gegen schmutzige Geheim­nisse abge­wogen werden könnten.

Und genau darin liegt die Spreng­kraft: Die US-Regierung unter Trump prüft aktuell sämt­liche Ermitt­lungen gegen Epstein neu. Maxwell wurde zur Aussage vor dem Kon­gress am 11. August vor­ge­laden – ob sie dort wieder reden wird oder schweigt, ist noch offen. Klar ist: Mit dieser Wendung wird die Epstein-Affäre poli­tisch bri­santer denn je.

Denn auch wenn das FBI Anfang Juli noch behauptete, es gebe »keine glaub­wür­digen Hin­weise auf eine Kli­en­ten­liste« – Max­wells Offen­ba­rungen könnten diese offi­zielle Linie unter­graben. Das Ver­trauen in Justiz und Medien steht auf dem Spiel. Es stellt sich also die Frage: Wird endlich auf­ge­deckt, was jah­relang ver­tuscht wurde – oder wird auch diese Wahrheit am Ende wieder mit einem Deal begraben?

Zuerst erschienen bei freiewelt.net.

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