Foto: KI-Bild (ChatGPT) und: Screenshots/Bildzitate aus: Heinz Schön: Im Heimatland in Feindeshand – Schicksale ostpreußischer Frauen unter Russen und Polen 1945-1948, Kiel 2015 (Bildteil)

ALLI­IERTE KRIEGS­VER­BRECHEN: »Nem­mersdorf – Ver­ge­waltigt, gekreuzigt, erschlagen!«

Am 21. Oktober 1944 begann für Ost­preußen der Alb­traum. In Nem­mersdorf, einem kleinen Dorf an der Angerapp, entlud sich die ent­fes­selte Gewalt der Roten Armee in einem Blut­rausch: Sowje­tische Panzer walzten Flücht­lings­trecks nieder, Frauen und Kinder wurden ver­ge­waltigt, Greise gekreuzigt, Säug­linge erschlagen. Nem­mersdorf wurde zum Fanal – ein Vor­zeichen für das Grauen, das Mil­lionen Deutsche in den kom­menden Monaten erleiden sollten. Und dennoch wurde es im Nach­hinein »ver­harmlost«. Zwi­schen Pro­pa­ganda und Fakten …


» An den beiden Scheu­nen­türen war je eine Frau nackt in gekreu­zigter Stellung durch die Hände genagelt. (…) Unter den Toten befanden sich auch Kinder im Win­del­alter, denen mit einem harten Gegen­stand der Schädel ein­ge­schlagen war.

Karl Potrek (Zeit­zeuge)

Der Vor­marsch

Nach der sowje­ti­schen Groß­of­fensive im Oktober 1944 drangen Panzer der 11. Gar­de­armee unter General Galitzkij tief in das ost­preu­ßische Grenzland vor. Am 20. Oktober über­schritten sie die Angerapp. Die Wehr­macht war zer­schlagen, die Zivil­be­völ­kerung auf der Flucht.

Zehn­tau­sende Treck­wagen zogen über die Straßen, Pferde schnaubten, Kinder weinten. Viele waren ohne Treck­befehl auf­ge­brochen – zu groß war die Angst.

»Haut bloß ab – die Russen kommen – die bringen alle um, sogar die Kinder!« 

Zwei Trecks erreichten am Morgen des 21. Oktober die 600-Seelen-Gemeinde Nem­mersdorf. Sie kamen aus Gum­binnen, voll­ge­packt mit Hab­se­lig­keiten, Kinder und Frauen unter Planen vor dem Regen geschützt.

Der erste Treck hielt auf der Haupt­straße an, um Pause zu machen. Doch zu dieser Stunde hatten auch die rus­si­schen Panzer Nem­mersdorf erreicht.

Aus dem Schleier von Regen und Dunst tauchten sie auf, wälzten sich über die Haupt­straße und rollten mitten in den Treck, über die Pferde, über die Wagen, über die Men­schen. Es war ein Krachen, Splittern, Schreien. Alles wurde zer­malmt. Zurück blieben nur Trümmer und Tote.

Am Orts­eingang hatte der zweite Treck einer moto­ri­sierten deut­schen Infan­te­rie­einheit, die sich auf dem Rückzug befand, Platz machen müssen. Ein Krad­melder schrie dem Gespann­führer zu, bevor er mit Vollgas weiter raste: »Haut bloß ab – die Russen kommen – die bringen alle um, sogar die Kinder!«

Dann rollten auch hier die rus­si­schen Panzer an, schnitten dem Treck den Fluchtweg ab und feu­erten pau­senlos. Andere Kampf­wagen über­rollten die Fuhr­werke, zer­mahlten Pferde, Wagen und Menschen.

Der Wagen­führer des zweiten Gefährts fiel zu Boden, der erste Panzer zer­quetschte ihm das Bein, der nächste zer­malmte ihm das Gesicht. Seine Leiche war nicht mehr zu erkennen – nur noch zer­trüm­merte Überreste.

Ein anderer Treck wurde von hinten auf­ge­rollt. Männer wurden aus den Trümmern gezerrt, zur Seite geführt und erschossen. Ein rus­si­scher Offizier brüllte einen Flüchtling an, stieß ihn zu Boden und schoss ihm aus nächster Nähe in die Schläfe. Seine Frau musste zusehen ….

Nem­mersdorf war der erste deutsche Ort, in dem die Rote Armee auf deutsche Zivi­listen traf – und an ihnen entlud sich ein Hass, der sich in einer Orgie kaum vor­stell­barer Grau­samkeit Bahn brach.

Das Grauen von Nem­mersdorf nach der Rückeroberung

Als deutsche Truppen – unter anderem das Fall­schirm-Pan­zer­gre­nadier-Regiment »Hermann Göring« – zwei Tage später Nem­mersdorf zurück­er­oberten, bot sich ihnen ein Bild, das selbst kampf­erprobte Sol­daten in die Knie zwang.

  • Hauptmann Werner Held schil­derte, wie vor dem Gasthaus »Weißer Krug« vier nackte Frauen hingen. Sie waren gekreuzigt, mit Nägeln durch die Hände an einen Wagen geschlagen. Wenige Schritte weiter, vor dem »Roten Krug«, das­selbe Bild – Frauen an Scheu­nen­toren ange­nagelt und gekreuzigt. Der Hauptmann musste sein Fahrzeug ver­lassen und sich übergeben.
  • Der Volks­sturmmann Karl Potrek, dessen Volks­sturm-Kom­panie das Dorf auf­räumte, berichtete: »Am Dorfrand in Richtung Sodehnen–Nemmersdorf steht auf der linken Stra­ßen­seite ein großes Gasthaus, ‚Weißer Krug‘. Nicht weit davon stand ein Lei­ter­wagen. An diesem waren vier nackte Frauen in gekreu­zigter Stellung durch die Hände genagelt. Hinter dem Gasthaus ‚Roter Krug‘ stand längs der Straße eine Scheune. An den beiden Scheu­nen­türen war je eine Frau nackt in gekreu­zigter Stellung durch die Hände genagelt. Weiter fanden wir dann in den Woh­nungen ins­gesamt 72 Frauen, ein­schließlich Kinder und einen alten Mann von 74 Jahren, die sämtlich tot waren. Fast aus­schließlich bes­tia­lisch ermordet, bis auf nur wenige, die Genick­schüsse auf­wiesen.« Und weiter: »Unter den Toten befanden sich auch Kinder im Win­del­alter, denen mit einem harten Gegen­stand der Schädel ein­ge­schlagen war. In einer Stube fanden wir auf einem Sofa in sit­zender Stellung eine alte Frau von 84 Jahren vor, die voll­kommen erblindet gewesen und bereits tot war. Dieser Toten fehlte der halbe Kopf, der anscheinend mit einer Axt oder mit einem Spaten von oben nach dem Hals weg­ge­spalten war.«
  • »Auf die grau­samste Weise wurden alle ermordet. Ob Mädchen, Frau oder Greisin – sie wurden ver­ge­waltigt und dann tie­risch ermordet. Die Greise wurden mit abge­schnit­tenen Geschlechts­teilen auf­ge­funden. Man kann nicht gut Worte dafür finden. Dort haben sich nicht kriegs­füh­rende Sol­daten als Sieger auf­ge­führt, sondern Teufel in wildem Blut­rausch gemordet.« (Ostdok. 2/2/126–127)

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“OHNE GNADE” — Alli­ierte Gräu­el­taten gegen Zivi­listen 1914–1946

Der Artikel erschien zuerst auf dem Blog von guidograndt.de.

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