Kri­tiker wollen Masern-Impf­pflicht in Karlsruhe stoppen

Kri­tiker der Impf­pflicht gegen Masern wollen ver­suchen, das kürzlich ver­ab­schiedete Gesetz noch vor dem Inkraft­treten am 1. März zu stoppen. In Kürze werde ein Eil­antrag beim Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt ein­ge­reicht, sagte das Vor­stands­mit­glied des Vereins “Ärzte für indi­vi­duelle Impf­ent­scheidung”, Steffen Rabe, dem “Redak­ti­ons­netzwerk Deutschland”. Man werde “alle juris­ti­schen Mittel aus­schöpfen, um diesen Ver­fas­sungs­bruch zu verhindern”.Die Impf­pflicht ver­letze gleich mehrere Grund­rechte, vor allem das Grund­recht auf kör­per­liche Unver­sehrtheit der Kinder und das grund­rechtlich geschützte Eltern­recht, so Rabe. Das von Bun­destag und Bun­desrat beschlossene Gesetz wurde am Don­nerstag im Bun­des­ge­setz­blatt ver­öf­fent­licht. Zuvor war es von Bun­des­prä­sident Frank-Walter Stein­meier unter­zeichnet worden. Es sieht vor, dass Kinder nur noch in eine Kita dürfen, wenn sie gegen Masern geimpft sind. Bei Schul­kindern kann die Auf­nahme zwar wegen der Schul­pflicht nicht ver­weigert werden. Doch in diesem Fall drohen den Eltern Buß­gelder, wenn sie ihre Kinder nicht impfen lassen. Nach Angaben von Rabe sind zudem mehrere Ver­fas­sungs­be­schwerden von Eltern in Vor­be­reitung. Sie deckten typische Kon­stel­la­tionen betrof­fener Familien ab, erfassten also zum Bei­spiel Schul- und Kin­der­gar­ten­kinder. “Zwang ist beim Impfen der falsche Weg”, sagte Rabe. So gebe es eine Vielzahl von ver­fas­sungs­ge­mäßen Mög­lich­keiten zur Erhöhung der Impf­raten, die bisher längst nicht aus­ge­schöpft seien, wie zum Bei­spiel gezielte Impf­kam­pagnen bei den von Impflücken bei Masern vor allem betrof­fenen Erwachsenen.

 


Berlin (dts Nach­rich­ten­agentur) — Foto: Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt, über dts Nachrichtenagentur