In zwei Jahren nahm die Zahl der Einheimischen um eine Mio. ab — Mit Migrationsherkunft wurden es jedoch über 500 000 mehr — Die Nettozuwanderung betrug letztes Jahr 330 000 Menschen
(von Albrecht Künstle)
2021 schrumpfte die einheimische Bevölkerung erneut von fast 60 Mio. auf 59,565 Mio. Menschen, so das Statistische Bundesamt. Schon im Vorjahr waren es fast 640 000 weniger Einheimische als 2019. Trotzdem beschloss die neue Bunderegierung, jährlich 400 000 Wohnungen für etwa eine Million Menschen bauen zu lassen. Für die einheimische Bevölkerung ist diese Bauoffensive jedenfalls nicht nötig, also für wen?
Die Bevölkerung mit Migrationsherkunft nahm 2021 um über 500 000 zu, rund die Hälfte davon waren neue Ausländer. Die Wanderungsbewegung bescherte Deutschland aufgrund von über 1,3 Mio. Zuzügen eine Nettozuwanderung von 329 163 Weltenbummlern. Fast alle kamen um zu bleiben. Und in diesem Jahr 2022 kamen nochmals Hunderttausende dazu. Sie alle müssen nicht nur ernährt, „durchgefüttert“, mit Autos und anderem versorgt werden. Sie brauchen auch Betreuung für ihre zahlreichen Kinder, Spielplätze, Schulplätze, Plätze für ihre Moscheen usw.
Und sie brauchen vor allem: Wohnungen, Wohnungen und nochmals Wohnungen. Um diese bauen zu können, benötigt die Zuwanderung Flächen, Flächen und nochmals Flächen. Der Blick in die Regionalausgabe der Badischen Zeitung vom 13. April 2022 zeigt hier stellvertretend für überall in Deutschland den Landschaftsverbrauch auf. Nicht nur für den Wohnungsbau, sondern auch für Industrie, Handwerk, Logistik und Handel, die alles Mögliche herstellen und ihre Produkte unter immer mehr Leute im Land bringen müssen.
Hier der aktuell geplante Flächenfraß für rund 10 000 Einwohner zählende Kommunen am Kaiserstuhl. Die Angaben erfolgen in Hektar (ha) = 100 x 100 m; 2 ha entsprechen ca. 3 Fußballfelder.
Riegel a.K. 11,3 ha Wohnbau, 5,7 Grünanlagen, 12,4 ha Gewerbe. Bahlingen 2,8 ha Wohnbau, 11,8 ha Mischgebiet, 5,8 ha Gewerbe. Endingen 20,5 ha Wohnbau, 20,8 ha Gewerbe. Sasbach 6,2 ha Wohnbau, 3,3 ha Gewerbe. Wyhl 10,2 ha Wohnbau, 7,9 Gewerbe.
Bundesweit werden so laut Statistischem Bundesamt täglich 54 ha Deutschland verbraucht. Das sind rund 200 km² im Jahr, 124 km² für die Bebauung, 29 km² für Verkehrsflächen und anderes. Für die Landwirtschaft stehen nur noch 50,6 Prozent Deutschlands zur Verfügung. Und davon will diese Regierung zwei Prozent abzweigen, um die Energie per PV- und Windanlagen für die wachsende Bevölkerung produzieren zu können, für Strom und Heizung. Die aus südlichen Ländern Kommenden brauchen es etwas wärmer.
Und überall sitzen Ampel- und andere grüne Regierungskoalitionen bei Bund, Ländern und Gemeinden. Diese Woche besuchte ich eine Infoveranstaltung der örtlichen Grünen. In ihr wurde fast leidenschaftlich vorgestellt, an welchen Stellen der Stadt und Ortsteilen weitere Baugebiete erschlossen werden können und sollten. Gleichzeitig wird bei anderen Anlässen von den gleichen lamentiert, das dürfe nicht so weitergehen, die Grenzen unseres Wachstums seien überschritten, man führe einen Klimakrieg gegen die Nachkommen. Früher meinten die Grünen, „wer Straßen baut, wird Verkehr ernten“. Wie wäre es heute damit: „Wer immer weitere Wohngebiete erschließt, wird immer mehr Zuwanderung ernten“. Es ist fast schizophren:
Es sind die gleichen Farbkoalitionen, die immer noch mehr Zuwanderung wollen und nicht merken, dass sich die Katze in den Schwanz beißt. Denn die Zuwanderer drücken die Erwerbsquote, die seit 2019 wieder rückläufig ist. Auch die Arbeitsproduktivität kommt seit Jahren nicht mehr vom Fleck. Und die Zuwanderung bewirkt leider eine größere, kreditfinanzierte staatlich induzierte Nachfrage, die durch weniger Arbeitende (sinkende Erwerbsquote) befriedigt werden muss. Wenn die Zuwanderer aber mit staatlichem Geld eine zusätzliche Nachfrage auslösen, die sie selbst nicht befriedigen können oder wollen, schlägt sich das zwangsläufig in steigenden Preisen nieder – nicht nur durch die politisch herbeigeführte Energiepreiserhöhung.
Unser Land leidet nicht an Arbeitskräftemangel, der von außen gedeckt werden muss, sondern der Arbeitskräftemangel ist das Resultat der Zuwanderung, weil die Millionen „Merkelgäste“ und nicht Herbeigerufene eben nicht das erarbeiten, was sie konsumieren und brauchen, insbesondere Wohnungen. Wobei die Notwendigkeit, mehr Konsumbedarf produzieren zu müssen, nur ein mittelfristiges Problem ist. Nahrungsmittel sind weniger ein Problem, sie werden im gleichen Jahr auf natürliche Weise „entsorgt“. Autos mit einer Nutzungsdauer von 20 Jahren sind problematischer, aber sie können anschließend recycelt werden. Wohnraum schaffen, ist jedoch auf 50 Jahre angelegt und mehr Verkehrswege auf 50–75 Jahre. Die jetzt dafür benötigten Flächen sind dann weg und können kaum mehr zurückgewonnen werden.
„Nun sind sie halt mal da“, meinte schon die gewesene Kanzlerin. Sie brauchen deshalb Wohnungen, viele Wohnungen. Deshalb ein Vorschlag zur Güte. Gebt den Zuwanderern Land, bevor sie es sich selbst nehmen. Drückt ihnen nicht nur eine Schaufel in die Hand, sondern auch einen Kran, Bagger und was man so alles für den Hausbau benötigt – und lasst sie ihre Häuser selber bauen! Gebt ihnen die Adressen der Lieferanten der Baustoffe und schickt einige von ihnen als Arbeiter in die Fabriken, wo die Baustoffe hergestellt werden. Das kostet sie natürlich etwas, weil nicht alles umsonst zu haben ist. Dann schicken sie zwar weniger Geld in ihre Herkunftsländer. Na und?
Wenn es einen Mangel gibt, dann an Politikern, die das 1 x 1 der Ökonomie beherrschen. Abschließend noch eine Anmerkung zur Bevölkerungszahl: Das Statistische Bundesamt gibt auch für 2021 – mit dem alten Zensus ermittelt – nicht mehr als 83,23 Mio. Einwohner an. Internationalen Datenbanken haben eine Bevölkerung von 83,76 Mio. und 84,32 Mio. ermittelt. Wie viele es Ende 2022 sein werden, kann nur geschätzt werden, weil niemand die Zuwanderung aus der Ukraine und die Rückwanderung zählt.
Indes sollen bei uns noch mehr Wohnungen gebaut werden, als in der Ukraine leer stehen (10 Mio. Bevölkerungsrückgang vor dem Krieg) und jetzt zerstört werden. Aber Bundeskanzler Scholz will nicht nur bei uns jährlich 400 000 Wohnungen bauen lassen, sondern sich auch an die Spitze des Wiederaufbaus in der Ukraine stellen. Nach abgelaufener Amtszeit kann er sich dort gerne selbst nützlich machen. Scholz ist Jurist, und diese sagen über sich selbst, „Wir werden überall gebraucht“.
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