Es ist so typisch für die grüne Inquisition: Willkürlich, rücksichtslos, inkompetent, aber maximal autoritär und allergisch gegen alles, was Menschen freut. Früher galt: Alles ist erlaubt, wenn es nicht ausdrücklich verboten ist. Seit Die Grünen regieren ist alles verboten, was nicht ausdrücklich erlaubt ist. Mit einer Ausnahme: Den Grünen ist alles erlaubt, auch wenn es ausdrücklich verboten ist. Das Oldtimertreffen, das seit Jahren für viele Oldtimerfans ein Highlight im Jahr ist und im letzten Jahr 30.000 Leute angezogen hat, ist im allerletzten Moment durch die Regierungspräsident_*In Brigitte Lindscheid von den Grünen verboten worden. Aus Gründen des Naturschutzes.
Denn die Mainwiesen liegen in einem Landschaftsschutzgebiet. Der Rüsselsheimer Magistrat hätte die 20. Auflage der traditionsreichen Veranstaltung auf diesem Gelände nicht genehmigen dürfen, entschied das Regierungspräsidium Darmstadt in seiner Funktion als Obere Naturschutzbehörde. Rüsselsheim wurde also im Nachhinein verboten, das “Klassikertreffen” auf dieser Fläche zu genehmigen oder zu dulden. Ein Eilantrag der Stadt Rüsselsheim dagegen wurde abgeschmettert.
Hübsch, nicht wahr? Wenn Bürger klagen, weil riesige Flächen in Naturschutzgebieten abgeholzt werden, damit dort Windkraftanlagen gebaut werden, die dann tonnenweise Insekten und Vögel zerschreddern, die in den Sog geraten, dann wird das abgeschmettert. Wegen der heiligen Mission des Kampfes gegen CO2 und der Energiewende, für die alles geopfert werden muss. Damit am Ende die CO2-Emissionen doch nicht gesenkt werden können, aber die Natur, die man retten wollte, schwer geschädigt ist. Aber ein harmloses Treffen von Oldtimer- und Klassikerfans auf den Mainwiesen wird verboten.
Ein Video zeigt mit Drohnenbildern welche tiefe Wunden man dem Wald schlägt. Hier zwar nicht für Windkraftanlagen, sondern für den Bau der Tesla-Fabrik in Brandenburg, aber so sieht es auch aus, wenn man in Naturschutzgebieten die Windparks baut:
Wie der Sender Brandenburg aktuell berichtet, gibt es noch gar keine Genehmigung für die Rodung, aber sie wird einfach gemacht und einen Eilantrag von (echten) Umweltverbänden wurde vom Verwaltungsgericht Frankfurt/Oder abgelehnt.
Wo bleiben bitte hier die erbittert kämpfenden Aktivisten, die im Hambacher Forst eine riesige Bambule aufgeführt haben, obwohl sie wussten, dass das Gelände später renaturiert werden würde, wie das schon so oft geschehen ist? Ja, man muss auch fairerweise dazu sagen, dass dieser Tesla-Wald ein angepflanzter Industrieforst zur Abholzung ist und kein wertvolles Waldbiotop. Und: Tesla wird eine dreifach so große Fläche als Mischwald wieder anpflanzen. Und: Der Boden dort ist ziemlich verseucht mit Chemikalien von Sprengsätzen, was angeblich saniert werden soll.
Nur werden aber die Mainwiesen eben auch nicht von dem Oldtimertreffen verseucht und zerstört. Es werden ungefähr 3.000 Autoklassiker da stehen, ein Haufen Menschen ein paar Tage lang große Freude und Spaß haben — und zwei Wochen später wird davon keine Spur mehr zu sehen sein. Es ist im Übrigen extrem rücksichtslos, erst vier Tage vorher die ganze Veranstaltung zu verbieten. Seit Januar wurde das Treffen unter Berücksichtigung aller Auflagen geplant und vorbereitet. Tausende Arbeitsstunden und viel, viel Geld stecken darin. Wenn schon Spaßverderber, dann doch bitte sofort.
Denn die jährliche Veranstaltung war am 31. Januar bereits nicht nur von der Stadt Rüsselsheim und von der Naturschutzbehörde genehmigt worden. Man hatte die Mainwiesen extra deswegen ausgesucht, weil nur dieses Gelände ausreichend groß ist und seit „Corona“ auch das vorgeschriebene Sicherheitskonzept bietet. Grund für das Verbot ist eine Eil-Klage des Kreisverbandes Groß-Gerau vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). (Ich persönlich werde jetzt wirklich endlich meine Mitgliedschaft dort kündigen.) Das hätte dem Verein wirklich früher einfallen können.
Ein herber Schlag für die Fans der alten Autoschätzchen. Drei Jahre lang fiel die schöne Klassiker-Ausstellung aus „wegen Corona“. Jetzt freuten sich alle auf das Event und die Ferien- und Camping-Atmosphäre, jetzt verbietet es ein moralinsaurer Verein und eine Grüne Regierungspräsident_*In.
Eigentlich ist das Pflegen und Instandhalten eines alten Autos ja ein Musterbeispiel an Nachhaltigkeit — und sollte ganz im Sinne der Grünen sein. Aber die haben sich schon lange von ihren anfänglich guten Zielen und Idealen entfernt. Heute ist die fröhliche Öko-Bewegung leider eine absolutistische Religion geworden, die auch in ihrer Brutalität vieles zeigt, was auch andere Religionen mit Absolutismus-Anspruch prägt, beispielsweise das Christentum. Die Führungsspitzen kapern, genau wie in den absolutistischen Religionen, die Deutungshoheit und drücken sie gnadenlos durch. Der christliche Glaube der Nächstenliebe schreckte nicht vor der Grausamkeit der Kreuzzüge, Inquisition und Hexenverbrennung zurück. „Liebe Deinen Nächsten, wie Dich selbst — was ihr dem Geringsten unter Euch tut, das habt ihr mir getan“.
Für die Grünen geht es auch um Kreuzzüge, und der Krieg gegen das Auto und den Individualverkehr ist eines der großen Ziele. Der Satan der Grünen heißt CO2, und den gilt es zu vernichten, egal wie viele Menschen, Tiere, Wälder, Natur dabei draufgehen. Darum geht es.
Natürlich ist die Verärgerung groß. Jetzt – und das ist eine bodenlose Frechheit – spielt der BUND den Unschuldigen. Aber nein, nicht doch: Mit seiner Klage gegen das Treffen habe man doch nicht erreichen wollen, dass das “Klassikertreffen” komplett abgesagt wird. I woher denn? „Die Veranstaltung kann mit einer kreativen Kraftanstrengung auch ohne die Inanspruchnahme des Landschaftsschutzgebietes stattfinden“, tröstete Debus, der Vorstandssprecher des BUND.
Was ein Hohn. Als ob Herr Debus das nicht wüsste. So eine große Veranstaltung, wie das Oldtimertreffen, lässt sich nicht innerhalb von vier Tagen einfach „verlegen“. Ohne die Mainwiesen ändert sich quasi alles: Die Anfahrtsrouten, die Parkplätze, wo Sanitäter und Hilfskräfte platziert werden können oder müssen. Die Stellplätze der Teilnehmer, Aussteller und Verkäufer müssen neu konzipiert werden, was erfahrungsgemäß zu Konflikten der verschiedenen Interessen führt. Sanitäre Anlagen müssen möglicherweise (dazu)gemietet werden … ein neues Hygiene- und Sicherheitskonzept erarbeitet werden. Und das Ganze muss immer noch durch die Behörden geprüft und genehmigt werden, einschließlich Ortsbegehungen. So etwas dauert nicht Tage, sondern Monate. Nein, Herr Debus, das wissen Sie sehr genau, das nimmt ihnen keiner ab.
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