Europa kapi­tu­liert vor dem radi­kalen Islam

Foto: Der isla­mische Ter­ro­rismus ist klar kal­ku­lierter Terror, um die Unter­werfung der anvi­sierten Gesell­schaft zu erzwingen © Jamie Kennedy, CC BY 2.0 , via Wiki­media Commons

28. Juni 2017

Ein Gast­beitrag von Prof. Dr. Guy Millière

London, 5. Juni 2017. Eine Schwei­ge­minute findet statt am Potters Field Park neben dem Rathaus, um die Opfer des London Bridge-Dschi­ha­disten-Angriffs drei Tage zuvor zu wür­digen. Die, die kamen, brachten Blumen, Kerzen und Zeichen mit den üblichen Worten: „Einheit“, „Frieden“ und „Liebe“ mit. Die Gesichter sind traurig, keine Spur von Wut ist sichtbar.

Der Bür­ger­meister von London, Sadiq Khan, ein Moslem, hält eine Rede, die ent­gegen aller Beweise her­vorhebt, dass die Ideen der Mörder nichts mit dem Islam zu tun haben.

Ein paar Stunden nach der Attacke lehnte es die bri­tische Pre­mier­mi­nis­terin Theresa May eben­falls ab, den Islam zu beschul­digen, wagt es aber, von „isla­mi­schem Extre­mismus“ zu sprechen. Sie wurde sofort beschuldigt, das Land zu „teilen“. Am Wahltag, dem 8. Juni, verlor ihre kon­ser­vative Partei die Mehrheit im Unterhaus. Jeremy Corbyn, ein Pro-Ter­ro­risten „demo­kra­ti­scher Sozialist“, der das Ende der bri­ti­schen Teil­nahme an der Kam­pagne gegen den isla­mi­schen Staat (ISIS) fordert, führte die Labour-Partei zu dreißig Sitzen mehr als vorher. Trotz dreier Attacken in drei Monaten scheint Groß­bri­tannien nicht den Weg der Wach­samkeit und Ent­schlos­senheit zu wählen.

Der Juni ist noch nicht vorbei, doch die Medien sprechen kaum noch über Terrorismus. 

Ein ver­hee­render Brand zer­störte ein Gebäude in Nord-Ken­sington und tötete ganze Reihen von Bewohnern. Die Trauer um die Opfer scheint die Erin­nerung an die in den Ter­ror­an­schlägen getö­teten Men­schen voll­ständig auszulöschen.

Dann steuerte in den frühen Mor­gen­stunden des 19. Juni ein Mann, der alleine han­delte, einen Kleinbus in eine Menge von Mus­limen, die gerade die Finsbury Park Moschee in London ver­ließen: Die Haupt­be­drohung für die Briten wurde bald in meh­reren Zei­tungen als „Isla­mo­phobie“ prä­sen­tiert.

Groß­bri­tannien ist nicht das wich­tigste mus­li­mische Land in Europa, aber es ist das Land, in dem die Isla­misten seit Jahr­zehnten bequem zum Dschihad und zu Mord auf­rufen können. Obwohl die meisten dschi­ha­dis­ti­schen Bewe­gungen von der bri­ti­schen Regierung ver­boten wurden, sind dis­krete Orga­ni­sa­tionen auf­ge­taucht, die die gleiche Bot­schaft ver­breiten. Das isla­mische Forum für Europa zum Bei­spiel stellt sich als „friedlich“ dar, aber viele von denen, die es zum Sprechen einlädt, sind alles andere als das. Einer war Anwar al-Awlaki, der jah­relang Al-Qaida-Ope­ra­tionen geplant hatte, bis er im Jemen im Jahr 2011 in einem ame­ri­ka­ni­schen Droh­nen­an­griff getötet wurde. Die isla­mische Men­schen­rechts­kom­mission nutzt die Sprache der Ver­tei­digung der Men­schen­rechte zur Ver­breitung gewalt­tä­tiger Aus­sagen gegen Juden und den Westen.

Die flam­boy­an­testen radi­kalen Pre­diger sind alle ver­schwunden. Der berühm­teste unter ihnen, Anjem Choudary, wurde vor kurzem zu fünf Jahren und sechs Monaten Gefängnis ver­ur­teilt wegen seiner offenen Unter­stützung des isla­mi­schen Staates, aber Hun­derte von Imamen im ganzen Land setzen ähn­liche Arbeit fort.

No-Go-Zonen, die den „Ungläu­bigen“ ver­boten sind, wachsen in Groß­städten weiter, und Scharia-Gerichte geben wei­terhin eine Form der Justiz par­allel zu, aber anders als, die bri­tische Justiz. 

Khuram Shazad Butt, einer der drei London Bridge-Ter­ro­risten, konnte die isla­mische Staats­flagge vor Kameras erheben, die Haupt­figur eines Doku­men­tar­films über den Dschihad in Groß­bri­tannien sein, und von der Polizei immer noch als „niedrige Prio­rität“ betrachtet werden. Salman Abedi, der Man­chester-Mörder, reiste nach Libyen und Syrien zum Training, bevor er sich ent­schied, zu handeln; Er konnte leicht Grenzen über­schreiten, ohne gestoppt zu werden.

Ver­suche, Alarm zu schlagen, sind selten und werden schnell abge­stellt. Linke bri­tische Poli­tiker haben sich längst ent­schieden, in die andere Richtung zu schauen und sich in Mit­tä­ter­schaft zu ergehen. 

Die Kon­ser­va­tiven haben auch nicht viel dazu bei­getragen: Nach dem Aufruhr um Enoch Powells „Flüsse von Blut„-Rede im Jahre 1968 ver­mieden bri­tische Kon­ser­vative das Thema und wurden fast so selbst­ge­fällig wie ihre poli­ti­schen Gegner. Im Jahr 2002 stellte Mar­garet Thatcher während der Dar­stellung des Isla­mismus als „neuer Bol­sche­wismus“ fest, dass „die meisten Muslime“ den Ter­ro­rismus „bedauern“. Sie beschrieb die „dschi­ha­dis­tische Gefahr“, ohne ein ein­ziges Wort über radikale Muslime zu sagen, die den Isla­mismus in ihrem eigenen Land verbreiten.

Im Jahr 2015 sagte David Cameron: „Wir brauchen weit mehr mus­li­mische Männer und Frauen an der Spitze der bri­ti­schen Unter­nehmen, mehr mus­li­mische Sol­daten an den höchsten Kom­man­do­stellen, mehr Muslime im Par­lament, mehr Muslime in einer Position der Führung und Auto­rität“. Er erwähnte nicht die­je­nigen, die dem Dschihad in London bei­getreten waren, während er redete.

Als er an der Spitze der bri­ti­schen UKIP-Partei war, sagte Nigel Farage, dass es eine mus­li­mische „fünfte Kolonne“ im Land gibt. Er wurde für diese Worte harsch kri­ti­siert. Paul Weston, Vor­sit­zender der GB Liberty Party, wurde von der Polizei im Jahr 2014 für das öffent­liche Lesen eines Textes über den Islam von Winston Chur­chill ver­haftet. Man fragt sich, wie Chur­chill heute ange­sehen würde.

Groß­bri­tannien – trotz des Brexit-Refe­rendums und obwohl es durch die Isla­mi­sierung stärker unter­graben wird als die meisten anderen euro­päi­schen Länder – ist voll von einem euro­päi­schen, defä­tis­ti­schen Geis­tes­zu­stand geprägt, der seine Existenz kor­ro­diert und der euro­paweit präsent ist.

Am Ende des Zweiten Welt­krieges war Europa erschöpft und weit­gehend zer­stört. Die Idee, die unter den Poli­tikern herrschte, war, dass es not­wendig war, einen sau­beren Schnitt mit der Ver­gan­genheit zu machen. Der Nazismus wurde als die ver­faulte Frucht des Natio­na­lismus und der mili­tä­ri­schen Macht beschrieben, und der einzige Krieg, der offenbar geführt werden musste, war ein Krieg gegen den Krieg selbst. Die Ent­ko­lo­nia­li­sierung gab uns außerdem die Idee, dass die Europäer andere Völker unter­drückten und sich Ver­brechen schuldig gemacht hatten, die sie jetzt wie­der­gut­machen mussten. Es wurde nicht erwähnt, wie im Laufe der Geschichte die zum Islam Kon­ver­tierten das große christ­liche Byzan­ti­nische Reich, Grie­chenland, Sizilien, Korsika, Nord­afrika und den Nahen Osten, den größten Teil des Balkans und Ost­europa, Ungarn, Nord­zypern und Spanien, besiedelt hatten. Kul­tu­reller Rela­ti­vismus gewann Boden. Die anti­west­liche Revision der Geschichte gewann all­mählich Boden in Medien, Kultur, Politik und Bildung.

Ein­wan­derer aus der mus­li­mi­schen Welt kamen in zuneh­mender Zahl an. Sie wurden nicht dazu ermutigt, sich in die Länder, in die sie kamen, zu inte­grieren oder sie zu respek­tieren. In der Schule wurde ihren Kindern ver­mittelt, dass die euro­päi­schen Mächte sich gegenüber der mus­li­mi­schen Welt falsch ver­halten hätten und dass die mus­li­mische Kultur min­destens so respek­tabel sei wie die west­liche, viel­leicht sogar noch mehr

Mus­li­mische Bezirke ent­standen. Radi­kaler Islam breitete sich aus. Ganze Nach­bar­schaften kamen unter die Kon­trolle von Banden und Imamen.

Wenn Gewalt aus­brach und Unruhen statt­fanden, ent­schieden sich die euro­päi­schen Poli­tiker, sie zu beschwich­tigen. Die euro­päi­schen Bevöl­ke­rungen ver­suchten manchmal, Wider­stand zu leisten, aber ihnen wurde immer gesagt, dass Kritik an Ein­wan­derung und Islam „ras­sis­tisch“ sei. Sie waren ein­ge­schüchtert, dazu gedrängt, den Mund zu halten. Was jetzt in Groß­bri­tannien und anderswo in Europa geschieht, ist nur eine Fort­setzung davon.

Die euro­päi­schen poli­ti­schen Führer wissen alle ganz genau, dass der radikale Islam über den ganzen Kon­tinent gefegt ist, dass Hun­derte von mus­li­mi­schen Gebieten unter isla­mi­scher Kon­trolle stehen, dass Tau­sende von poten­zi­ellen Dschi­ha­disten dort sind, ver­steckt unter den Ein­wan­derern und bereit, zu morden, und dass die Polizei über­fordert ist.

Sie wissen, dass der radikale Islam der west­lichen Welt den Krieg erklärt hat und dass es ein echter Krieg ist. Sie sehen, dass sie Gefangene einer Situation sind, die sie nicht mehr kon­trol­lieren, und dass die Umkehr des Kurses mit dras­ti­schen Hand­lungen ein­her­gehen würde, die sie nicht bereit sind, zu voll­ziehen, wie zum Bei­spiel Tau­sende von Moscheen zu schließen, ver­lorene Gebiete mit Gewalt zurück­zu­holen und Tau­sende von Ver­däch­tigen zu ver­haften und aus­län­dische Dschi­ha­disten zu deportieren.

Sie sind sich bewusst, dass in Europa ein anscheinend unauf­halt­samer Bevöl­ke­rungs­aus­tausch vor sich geht und dass es mehr Angriffe geben wird. Sie reden, als ob sie den Schaden begrenzen wollten, nicht ihn zu verhindern.

Die euro­päi­schen Bevöl­ke­rungen sehen auch, was pas­siert. Sie sehen, wie ganze Gebiete euro­päi­scher Städte aus­län­dische Zonen auf euro­päi­schem Boden werden; Sie sehen die Angriffe, die Ver­wun­deten, die Leichen. Es scheint, als hätten sie einfach den Willen zu kämpfen ver­loren. Sie scheinen sich für eine prä­ventive Kapi­tu­lation ent­schieden zu haben.

Der bri­tische poli­tische Kom­men­tator Douglas Murray schreibt in seinem bedeu­tenden neuen Buch „Der seltsame Tod Europas“ („The Strange Death Of Europe“):

„Europa begeht Selbstmord, oder zumindest haben sich seine Führer ent­schlossen, Selbstmord zu begehen“. 

Er fragt sich dann, ob die Europäer damit ein­ver­standen sind, mit­zu­gehen bei dem, was geschieht. Für den Moment scheint es, dass die Antwort ja ist.

***

Zum Autor: Dr. Guy Mil­lière, ein Pro­fessor an der Uni­ver­sität von Paris, ist der Autor von 27 Büchern über Frank­reich und Europa. Eng­li­scher Ori­gi­naltext: Europe Sur­renders to Radical Islam. Über­setzung: Daniel Heiniger

Der Beitrag erschien zuerst bei GATESTONE INSTITUT

 

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