Ein persönlicher Erfahrungsbericht von der IB-Demo am 17. Mai 2017 in Berlin. Von Danni Nowicki
Ich habe mich am vergangenen Samstag in Berlin unter die Demonstranten der Identitären Bewegung gemischt. Die Demo startete pünktlich und der Zug bewegte sich in Richtung des Zentrums von Berlin. Doch nach bereits nach knapp einem Kilometer (manche sagen auch nur 500–800 m) war dann Schluss, da eine Kreuzung durch ein paar Antifanten blockiert wurde und die Berliner Polizei sich (fast schon erwartungsgemäß) „zierte“, die Strecke zu räumen. Also standen wir rund 2 Stunden an einer Stelle, wobei die Stimmung um uns herum trotz Polizeieskorte bei Gegendemonstranten und Zuschauern etwas hitzig wurde.
Dabei konnte ich, als ich durch den IB Block schlenderte, eine interessante Beobachtung machen: Da waren ja überhaupt KEINE Nazis zu sehen! Ebenso „erstaunlich“ war, dass ich als erkennbare Transfrau (nun, ich bin halt recht groß!) kein einziges Mal von den Demo-Teilnehmern angefeindet, angegafft oder blöd angesprochen wurde.
Im Gegenteil! Eher noch hatte ich die ganze Zeit den Eindruck, dass die Anwesenheit von mir und einer Freundin äußerst wohlwollend betrachtet wurde und allen Anwesenden durchaus einleuchtend erschien.
Ebenso konnten wir unter den Teilnehmern unzählige Leute entdecken, die man aufgrund ihres Äußeren eigentlich unter den Gegendemonstranten hätte erwarten dürfen: Also, junge, leger gekleidete Leute, die definitiv keine verklemmten Spießerlarven sind.
Jugendliche mit offensichtlich afrikanischem Background, die offen und ohne Scheu das Shirt mit dem Lambda-Logo der IB trugen.
Leute mit asiatischem Background. Leute, die eigentlich wie typische Hippies aussahen. Sehr viele Zimmerleute mit der traditionellen Kluft. Bayern in krachlederner Tracht. Vor allem auch sehr viele junge Frauen, die gerade wegen der doch warmen Temperaturen recht sexy gekleidet waren …. nur den typischen Klischee-Nazi, den die linken Empörungsmedien immer wieder beschwören, konnte ich ums Verrecken nirgendswo entdecken.
Kurzum: Ich habe einen kompletten Querschnitt der Gesellschaft (einschließlich mich und meiner Freundin) sehen können, der sich zudem sehr artig benommen hat, von Pöbeleien KEINE Spur!
Dementsprechend wurden aus dem IB Block „Nazis raus!“-Rufe der „Gegendemonstranten“ ebenfalls mit „Nazis raus!“-Skandieren „beantwortet“.
Zurück zum Verlauf des Geschehens: Nachdem einer der Demo-Veranstalter erklärte, dass die Polizei keinerlei Kooperationsbereitschaft bei der Durchführung der ordentlich angemeldeten Demo zeigte – ein offensichtlicher Rechtsbruch! – und damit die Grundlage der Fortführung der Demo keinen weiteren Sinn machen würde, weil die Demo-Leitung die Verantwortung nicht weiter übernehmen könne, brach auf einmal unserer Demozug in die entgegengesetzte Richtung (also zurück zum Bahnhof Gesundbrunnen) blitzartig los und überrumpelte somit die Polizei, die nicht so schnell in der Lage war, eine neue Phalanx aufzubauen.
Somit konnten wir die erste Reihe der Polizeiabsperrung widerstandslos durchlaufen und erst bei der zweiten Kreuzung, wo es dann beinah zu Zusammenstößen mit der Antifa kam, konnte die Polizei die Welle aufhalten.
Allerdings auch unter dem Einsatz von Reizgas …. wobei ich mir nicht sicher bin, ob es wirklich die Polizei war, die Reizgas einsetzte, oder doch vereinzelt durchgebrochene Antifanten.
Offenbar waren mehr Leute gekommen, als selbst die Veranstalter gehofft haben. Auch die Polizei wirkte leicht überfordert und ratlos. Die Gegen-Demostranten waren zu Beginn der Demo nicht so zahlreich wie dann im Verlauf der Blockade. D.h. auch die Antifa hatte nicht mit dem zahlreichen Erscheinen der Identitären und deren Unterstützern gerechnet.
Ich vermute daher, dass die magere Sitzblockade auf der Kreuzung Brunnenstraße/Usedomer Straße lediglich eine Taktik zur Gewinnung von Zeit war, um „Verstärkung“ der Antifa zu mobilisieren, denn als unser Demozug wieder zurück zum Bahnhof Gesundbrunnen eskortiert wurde, war plötzlich wesentlich mehr Gegendemonstranten und Presse anwesend, als zu Beginn.
Im Gegensatz zur Systempresse ist also festzustellen, dass der Demo trotz Unterbrechung und Blockade ein gewisser Erfolg beschieden war,
♦ weil erstens die unerwartet hohe Anzahl von Teilnehmern (um die 1.500) sowohl Veranstalter, Polizei und besonders die Antifa überrascht hatten,
♦ der Ort der Demo eine besondere Brisanz birgt und damit auch die Furchtlosigkeit der Demonstranten unter Beweis gestellt wurde und
♦ zuletzt der spontane Ausbruch eine deutliche Machtdemonstration und Ansage an die Antifa unsererseits war: „Wir können auch anders und das ist erst der Anfang!“
Die weitere „Organisation“ unseres Rückzuges zum Bahnhof Gesundbrunnen wirkte in ihrer Ausführung von der Polizei äußerst plan- und lustlos. Es kam zwar zu keinen größeren Zusammenstößen der ohnehin immer noch (und mir für Berlin unverständlich) eher zahlenmäßig unterrepräsentierten Antifa, aber die Führung der Teilnehmer durch den Bahnhof wirkte eher improvisiert.
Eine weitere Freundin, die ich dann später zum Schluss noch am Bahnhof kurz getroffen habe, hat mir später berichtet, dass sie beobachten konnte, wie zwei Identitäre in einer der S‑Bahnen, mit denen der halbherzige und improvisierte Abtransport erfolgte, von einem Antifantenmob gejagt wurde. – Man kann nur hoffen, dass die beiden weitestgehend heil davonkommen konnten.
Meine Begleiterin und ich jedenfalls konnten uns, auch Dank meiner fundierten Ortskenntnis, absetzen und ohne weitere Belästigungen unseren Heimweg antreten.
Fazit: Vom Gefühl und meinen Beobachtungen her kann ich behaupten, dass die Teilnehmer der Demo am ehesten noch den demographischen Querschnitt der Mehrheitsgesellschaft repräsentiert haben, als es die Antifa jemals tun könnte.
Die von Linkspopulisten in den Raum gestellte Einschätzung der Demo als „rassistisch und antifeministisch“ kann ich einfach nicht bestätigen:
Bei der Demo waren Farbige, Asiaten, Schwule, Transsexuelle uvm, die dem Anspruch Nazis zu sein niemals gerecht werden könnten, dabei. Und das teilweise sogar als erkennbare Mitglieder der Identitären!
Dazu meine Begleiterin, die im grün-linken Freiburg aufgewachsen ist:
„Mir sind die Augen geöffnet worden und ich bin fassungslos, wie sehr ich all die Jahre manipuliert wurde!“
Dieser Artikel erschien am 25. Juni 2017 ursprünglich auf dem Blog von David Berger — www.philosopia-perennis.com