Stefan Erdmann über sein neues Buch “Das Cheops-Projekt” im Gespräch mit Dan Davis

dieses Interview erschien bereits am 10. August 2014, doch ist es nach wie vor aktuell!

Stefan Erdmann spricht über sein nächstes Buch, Atlantis, Hitler, die Schwe­den­kiste der Illu­mi­naten & die Bundeslade

Dan Davis: Hallo Stefan. Gab es in Deinem Leben ein aus­schlag­ge­bendes Erlebnis, welches Dich dazu ver­an­lasst hat, Autor zu werden?

 

Stefan Erdmann: Wenn ich mich recht erinnere, habe ich schon als kleines Kind davon geträumt, einmal ein Buch zu schreiben. Das rührte daher, dass ich mich als Kind von der Welt der Erwach­senen nie so recht ver­standen fühlte. Aber das geht ja sicherlich vielen Kindern so. Der ent­schei­dende Impuls war dann meine erste Reise nach Ägypten 1990. Es war eine For­schungs­reise mit vier anderen Per­sonen. Wir waren allesamt keine Wis­sen­schaftler oder For­scher, vielmehr waren wir eine Gruppe von Medien (medial Begabte), die seit einiger Zeit sehr erfolg­reich zusam­men­ge­ar­beitet hatten. Wir waren auf der Suche nach alten Schrift­rollen in Ver­bindung mit Atlantis und der angeblich zer­störten Bibliothek von Alex­andria, bei deren Brand der Großteil der 700.000 Schrift­rollen zer­stört worden sein soll.
Heute weiß man, dass es diesen Brand wahr­scheinlich gar nicht gegeben hat, zumindest, was die Bibliothek betrifft. Es gibt gar keinen Beweis dafür, dass die sagen umwobene Bibliothek bei dem Angriff auf Alex­andria wirklich der­artig zer­stört wurde. Viele der uralten Schriften befinden sich heute mit großer Sicherheit in „Pri­vat­besitz“ und im Vatikan − dar­unter sicherlich auch Schrift­zeug­nisse über Atlantis, der Sint­flut­ereig­nisse usw.. Wie dem auch sei, mit dieser Reise begann eigentlich meine intensive For­schungs­arbeit in Ägypten rund um die Pyra­miden von Gizeh, und es war für mich sehr schnell klar, dass ich darüber auch irgendwann einmal schreiben werde. Als ich dann ein Jahr später Jan ken­nen­lernte, arbeitete ich schon an meinem ersten Buch und Jan war sofort bereit, das Buch zu verlegen.

Dan Davis: Du hast einige hoch­in­ter­es­sante Bücher geschrieben, dar­unter „Banken, Brot und Bomben Teil 1 + 2“. Du stellst darin eine gewagte Jesus-These auf. Außerdem behauptest Du auf­grund Deiner zurück­lie­genden For­schungen auch, dass Moses in Wirk­lichkeit Ech­naton war. Kannst Du hierzu ein paar Sätze sagen?

Stefan Erdmann: Gerne, obwohl es schwierig ist, dass in wenigen Sätzen zu tun, aber ich werde ver­suchen, mich kurz zu fassen:

Der Ursprung der Abraham-Reli­gionen liegt in den Tiefen der sume­ri­schen und ägyp­ti­schen Kultur, das steht zwei­fellos fest. Die biblische Schöp­fungs­ge­schichte und die Erzählung über die Sintflut wurden aus viel älteren Quellen über­nommen. Es ist bei­spiels­weise auch ein­deutig, eine Ent­wicklung des Chris­tentums aus der älteren hebräi­schen Religion zu bestä­tigen. Der Islam stellt die jüngste der drei Abraham-Reli­gionen dar.

Viele Berichte und Erzäh­lungen des Alten Tes­ta­ments sind durch archäo­lo­gische Beweise widerlegt worden. Die großen König­reiche von David und Salomon, wie sie in den bibli­schen Berichten dar­ge­stellt werden, kann es nach heu­tigen wis­sen­schaft­lichen Erkennt­nissen so nicht gegeben haben. Auch der bekannte Auszug aus Ägypten kann in der geschil­derten Form − und vor allem in der Größe − nach heu­tigen Erkennt­nissen nicht statt­ge­funden haben. Für die Ägyp­to­logen und viele andere Gelehrte han­delte es sich wohl nur um eine kleine Gruppe an Men­schen. In der ägyp­ti­schen Chro­no­logie wäre ein Auszug, wie die Bibel ihn beschreibt, sicherlich erwähnt worden. Es ist heute eigentlich gar kein Geheimnis mehr, dass es sich bei dem bibli­schen David um den ägyp­ti­schen Pharao Tuth­mosis III. han­delte, und hinter Salomon ver­birgt sich in Wirk­lichkeit der ägyp­tische Pharao Amenophis III. − beides sind Pha­raonen der 18. Dynastie (ca. 1580 ‑1314 v. Chr.). Gleiches gilt auch für Moses, der kein gerin­gerer als der ägyp­tische Pharao Amenophis IV. (Echnaton/ca. 1372–1354 v. Chr.) war.

Die Erzäh­lungen der Bibel über die Israe­liten und die alten Ägypter bilden seit Jahr­tau­senden einen festen Bestandteil des Wissens der Menschheit. Die Geschichte des jüdi­schen Volkes und ihr Wissen ist im Wesent­lichen mit der ägyp­ti­schen Kultur mehr als ver­wurzelt. Das lässt sich durch das Alte Tes­tament bestä­tigen, denn dort begegnen wir dem Wort Ägypten einige hundert Male, im Ver­gleich dazu begegnen wir dem Wort Israel nur ein ein­ziges Mal in der ägyp­ti­schen Chro­no­logie. Israel war nun einmal viel unbe­deu­tender als viele His­to­riker das heute wahr haben wollen.

Von Abraham bis Jesus ist die Geschichte der bibli­schen Stamm­väter mit Ägypten tiefer ver­bunden, als das wohl jemals in seiner ganzen Band­breite erfassbar wäre.

Bei dem Ver­fassen der fünf Bücher Mose wurden sämt­liche Pha­raonen, die im Zusam­menhang mit der Geschichte des israe­li­schen Volkes standen – bis auf eine Aus­nahme –, nicht mehr erwähnt. Zwi­schen den Erzäh­lungen des Alten Tes­ta­ments, die über Jahr­hun­derte hinweg mündlich über­geben wurden, und der end­gül­tigen Nie­der­schrift lagen viele Jahr­hun­derte. Dadurch kam es zwangs­läufig zu Ver­än­de­rungen, so dass viele Ereig­nisse ein anderes Gesicht erhielten.

Besonders die jeweilige Ideo­logie der Autoren und der jewei­ligen geschicht­lichen Epoche, in der sie lebten, führte sicherlich auch zu bewussten Ver­än­de­rungen der münd­lichen Überlieferungen.

Viele biblische Per­sonen sind his­to­risch nicht bewiesen, wie bei­spiels­weise auch Jesus. Für das Leben und Wirken des bibli­schen Jesu gibt es gegen­wärtig keinen ein­zigen Beweis. Die vielen Ähn­lich­keiten und Über­ein­stim­mungen zwi­schen dem bibli­schen Jesus und Tuten­chamun legen den Schluss nahe, dass es sich bei ihnen um ein und die­selbe Person gehandelt haben könnte. Beson­deres Gewicht erhält diese These dadurch, dass Wis­sen­schaftler bereits 1968 fest­ge­stellt haben, dass die Mumie Tuten­chamuns semi­tische Gesichtszüge hat und dass im Jahre 2001 die DNS-Unter­su­chungen an der Mumie durch höchste ägyp­tische Instanzen ver­hindert wurden – ver­mutlich weil es in ägyp­ti­schen Kreisen ein­deutige Hin­weise darauf gibt, dass Tuten­chamun tat­sächlich Hebräer war. Ebenso schlüssig ist in diesem Zusam­menhang, dass es sich bei Ech­naton und dem bibli­schen Moses um ein und die­selbe Person handelt, wie ich oben schon erwähnt habe. Ech­natons (Moses) Mutter war Teye, die ihrer­seits Yuyas (der biblische Joseph) Tochter und somit eben­falls nur Halb-Ägyp­terin war.

Der Ver­gleich der bibli­schen Erzäh­lungen mit der ägyp­ti­schen Chro­no­logie rückt das Alte Tes­tament in ein ganz neues Licht. Viele der dort beschrie­benen Ereig­nisse haben wahr­scheinlich zu einem viel frü­heren Zeit­punkt statt­ge­funden. Die Abraham-Reli­gionen mit ihren gegen­wärtig etwa 3,5 Mil­li­arden Gläu­bigen sind trotz ihrer gemein­samen Wurzeln fest­ge­fahren – durch die jeweilige Inan­spruch­nahme der Abso­lutheit. Die Geschichte nahezu aller Kriege der letzten Jahr­tau­sende scheint mit den Reli­gionen fest ver­wurzelt zu sein, bis in die poli­tische Gegenwart hinein − wie unschwer zu erkennen ist. Schenken wir den Jahr­tau­sende alten Pro­phe­zei­ungen Glauben, steuern wir auf einen nicht vor­stell­baren Wel­ten­brand (Welt­krieg) unge­heuren Aus­maßes zu. His­to­risch und wis­sen­schaftlich gesehen ist die alles ent­schei­dende Frage nach der Gött­lichkeit und Auf­er­stehung Jesu nicht geklärt – von keiner der beiden Seiten, also weder von der katho­li­schen Kirche, welche das Leben und Wirken Jesu absichtlich ver­fälscht hat, noch von der Gegen­kirche – der Logen.

Selbst die These, dass es sich bei Jesus und Tuten­chamun um ein und die­selbe Person gehandelt haben kann, ist in Bezug auf die Lehre, die dem bibli­schen Jesu im Neuen Tes­tament zuge­schrieben wird, von absolut zweit­ran­giger Bedeutung. Die Lehre dieses bibli­schen Jesu ist und bleibt ein­zig­artig – so viel steht fest! Schenkt man der Bibel glauben, hatte dieser Weis­heits­lehrer offen­sichtlich einen hohen Bewusst­seinsgrad erlangt. Wäre seine Lehre richtig inter­pre­tiert worden – hier wird vor­zugs­weise die katho­lische Kirche ange­sprochen –, stünde eben nur seine Weis­heits­lehre im Mit­tel­punkt allen mensch­lichen Han­delns. Was die katho­lische Kirche letztlich aus seiner Lehre getan hat, ist eigentlich ein Verbrechen.

Dan Davis: In Deinen Büchern gehst Du auch immer wieder auf Geheim­ge­sell­schaften und die Frei­maurer ein. Die Frei­mau­rerei an sich ist ja eigentlich nichts Schlechtes. Es gibt dort wie überall im Leben positive und negative Men­schen. Es ist aber eine ent­schei­dende Frage, ob sie in der Ver­gan­genheit tat­sächlich vom Orden der Illu­mi­naten unter­wandert wurde und ob sich diese Grup­pierung unwis­sentlich fast aller, auch fast aller Frei­maurer, nun in einem soge­nannten über­ge­ord­neten “Logengrad“ an der Spitze dieser Orga­ni­sation befindet. Welche Erkennt­nisse hast Du hierzu?

Stefan Erdmann: Ich habe mich, neben meinem Spe­zi­al­gebiet Ägypten, Pyra­miden usw., auch immer mit Politik bzw. Hin­ter­grund­po­litik sowie der deut­schen Geschichte, der Welt­kriege usw. befasst und darüber ja auch als Autor publi­ziert − zuletzt als Co-Autor in Jans letztem Werk „Poli­ti­schen Unkorrekt“. Natürlich stößt man bei dieser The­matik recht schnell auf Logen, Geheim­bünde und die Illu­mi­naten. Ich halte es für sehr wahr­scheinlich, dass die Illu­mi­naten die Frei­maurer und letztlich auch die katho­lische Kirche unter­wandert haben, und das schon recht früh. Die illu­mi­nierten und reichen Netz­werke haben sich im Laufe der Jahr­hun­derte immer mehr kon­zen­triert, und ich gehe davon aus, dass es wirklich nur wenige Familien sind, die die Welt heute regieren. Für diese Herr­schaften spielt es keine Rolle, Frei­maurer Rosen­kreuzer oder Illu­minat zu sein. Das sind für sie nur gut orga­ni­sierte und welt­weite Netz­werke, deren sie sich bedienen. Ich denke, dass für sie auch Religion eine absolut unter­ge­ordnete Rolle spielt! Es geht nur um das Ziel, und das Ziel ist die „Neue Welt­ordnung“ unter einer Zen­tralen Welt­re­gierung. Und dieses Ziel ist zu großen Teilen ja schon erreicht. Kaum jemand macht sich darüber Gedanken, dass das Modell „Europa“ letztlich nichts anderes dar­stellt. Den − ich nenne sie mal die „regie­renden Familien“ − war spä­testens nach dem Ersten Welt­krieg klar, dass auf dem Weg zur Welt­re­gierung die Kon­trolle über Europa der wich­tigste Schritt sein wird. Und um Europa zu kon­trol­lieren, musste man Deutschland beherr­schen. Dafür waren zwei insze­nierte Welt­kriege not­wendig. Vergiss auch nicht die von den Familien insze­nierte Rus­sische Revo­lution und den Sturz der Euro­päi­schen Königshäuser…

Dan Davis: Hast Du schon von der Schwe­den­kiste der Illu­mi­naten gehört? Man behauptet ja, die bis­he­rigen Erkennt­nisse daraus würden darauf hin­deuten, dass man die Geschichte der Frei­mau­rerei neu schreiben müsste. Hast Du hierzu ein paar Informationen?

Stefan Erdmann: Ja, dabei handelt es sich um umfas­sende Doku­mente (Pro­to­kolle, Prä­fek­tur­be­richte und Logen­reden aus dem Zeitraum zwi­schen 1776 und 1787) bedeu­tender Frei­maurer und Illu­mi­naten wie z. B. Ernst II. Sachsen-Gotha-Altenburg und Johann Joachim Christoph Bode. Die Unter­lagen gingen nach dem Tod des Herzogs zunächst an die Großloge von Schweden und kehrten dann 1883 nach Gotha zurück.

Auch wenn man hier von bedeu­tenden Unter­lagen mit höchst bri­santen Inhalten aus­gehen kann, ändert es nichts an der Tat­sache, dass die Familien ihre Pläne, beginnend mit der Unter­wan­derung der katho­li­schen Kirche, der Rus­si­schen Revo­lution und der beiden Welt­kriege (-> Kon­trolle über Deutschland und Europa), zu über 90% umge­setzt haben. Wichtig ist es, das zunächst zu erkennen und einen Weg zu finden, sich aus dieser Zwangslage wieder zu befreien. Hier sind meiner Ansicht nach die euro­päi­schen Größen wie England, Frank­reich Italien und letztlich Deutschland gefragt. Ein ent­schei­dender Faktor wird sein, ob sich die Euro­päische Gemein­schaft so halten kann oder ob es diese kon­trol­lierte Staa­ten­ge­mein­schaft schafft, sich aus den Zwängen zu befreien und wieder nationale Selb­stän­digkeit und finan­zielle Unab­hän­gigkeit zu erreichen.

Ich denke, es wird einen Bruch in Europa geben, auf­grund der immer größer wer­denden sozialen Pro­bleme der Men­schen. Die Folge werden Bür­ger­krieg sein und eine welt­weite nie dage­wesene Wirt­schafts­krise. Wir sind eigentlich schon mitten drin in diesem Sze­nario. Nur durch die massive Geldflut der Noten­baken zögert sich der Zusam­men­bruch noch weiter hinaus. Aber er wird kommen, da bin ich sicher.

Dan Davis: Deine For­schungen drehen sich auch immer wieder um die Pyra­miden in Ägypten. Wer hat sie Deiner Meinung nach erbaut und in wessen Auftrag? Gibt es Deiner Meinung nach eine Ver­bindung zu einer längst unter­ge­gan­genen Hochzivilisation?

Stefan Erdmann: Ich kann leider nicht sagen, wer sie gebaut hat und wer sie in Auftrag gegeben hat.

Wir können heute aber sicher behaupten, dass es nicht Cheops war und dass die Pyra­miden ursprünglich nie zu Begräb­nis­zwecken errichtet wurden.

Stefan Erdmann in der Pyramide in DashurLass mich aber hierzu etwas mehr ins Detail gehen: Hier muss man erst einmal unter­scheiden zwi­schen dem Groß-Pyra­mi­den­system und dem Klein-Pyra­mi­den­system. Zu den Groß-Pyra­miden können wir z.B. die drei Gizeh-Pyra­miden, die Dashur-Pyramide, die Rote Pyramide, Abu Roach und auch die Pyramide von Meidum zählen. All diese Groß-Pyra­miden waren tech­nische Bau­werke, die mit rie­sigen Umfas­sungs­mauern ver­sehen waren und quasi im Was­ser­becken standen. Ich denke, die große Pyramide war eine Art Kraftwerk.

Bild rechts: Stefan Erdmann in der Pyramide in Dashur

Ich bin eben­falls ein Anhänger der These, dass es ein reales Gol­denes Zeit­alter auf der Erde gab. Wir sprechen dann von einem Zeit­punkt vor dem Sint­flut­ereignis und dem damit zusam­men­hän­genden Untergang von Atlantis. Ich denke, dass sich die Sintflut in einem Zeit­rahmen zwi­schen 8.000 und 12.500 v. Chr. ereignete.

Dan Davis: Du hast auch geschrieben, bei der Cheops-Pyramide würde es sich um eine Art alten Was­ser­speicher handeln. Was ver­an­lasste Dich zu dieser gewagten These?

Stefan Erdmann in der Großen PyramideBild links: Stefan Erdmann in der Großen Pyramide

Stefan Erdmann: Das ist nicht ganz richtig. Dieser Ein­druck ent­steht, wenn man nur den Film „Die Cheops-Lüge“ anschaut. Hier habe ich aber nur die Wald­hauser-Theorie unter­sucht und durch eine wis­sen­schaft­liche Unter­su­chung den Nachweis erbringen können, dass über längere Zeit­räume hinweg Wasser durch die Pyramide floss. Außerdem konnte ich belegen, dass es den soge­nannten „Herodot-Kanal“ wirklich gibt. Erst im Buch „Die Jahr­tau­sendlüge“, dass ich gemeinsam mit Jan geschrieben habe, gehen wir deut­licher darauf ein und erklären, dass einer­seits wirklich Wasser durch die Pyramide floss − jedoch nicht aus dem Grund, das Mikro­klima zu beein­flussen. Nach unserem der­zei­tigen Kennt­nis­stand sind die Groß-Pyra­miden aus rein tech­ni­schen Gründen errichtet worden. Ich denke, dass die große Pyramide eine Art Kraftwerk war.

Dan Davis: Hattest Du selbst schon Erleb­nisse, die man als „über­sinnlich“ umschreiben könnte?

Stefan Erdmann: Ja, ganz gewiss, aber das ist eine sehr per­sön­liche Sache. Ich habe in den ver­gan­genen 20 Jahren viele Stunden und Nächte in der großen Pyramide ver­bracht, da mich − neben den rein wis­sen­schaft­lichen Fakten um den Sinn und Zweck der Pyramide −, auch diese „über­sinn­lichen“ Dinge, von denen ja seit Jahr­hun­derten berichtet wird, immer brennend inter­es­sierten. Jeder Mensch kann diese Erfah­rungen machen, nur denke ich, dass sie von Mensch zu Mensch sehr ver­schieden sein können. Fakt ist, dass die Pyramide ein Form­re­so­nator ist und ein län­gerer Auf­enthalt immer einen Ein­fluss auf das mensch­liche Bewusstsein hat.

Dan Davis: Ein anderes Buch von Dir befasst sich mit der Bun­deslade. Ich habe vor einiger Zeit Erich von Däniken inter­viewt, der eben­falls sehr span­nende Dinge hierzu zu berichten wusste. Gibt es hier even­tuell Deiner Meinung nach einen Hinweis auf eine Hochtechnologie?

Stefan Erdmann: Ja, das halte ich für durchaus möglich. Aber auch hier gibt es viele unter­schied­liche Theorien. Es kann meiner Ansicht sogar mit der großen Pyramide und der Königs­kammer zusam­men­hängen. Und zwar betrifft das den soge­nannten Sar­kophag. Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Truhe kom­plett mit Gold über­zogen war. Wenn man die Truhe sorg­fältig unter­sucht, kann man das fest­stellen. Hinzu kommt, dass die Königs­kammer kom­plett aus Rosen­granit besteht. Das ist ein her­vor­ra­gender tech­ni­scher Iso­lator, was eben auch auf Gold zutrifft. Zudem konnte die Kammer durch eine massive Schie­be­vor­richtung her­me­tisch abge­riegelt werden. Was hier tech­nisch vor sich ging, ist bis heute noch weit­gehend uner­forscht. Es gibt noch einen Hinweis, der diese These unter­streicht. Dabei handelt es sich um Ver­bren­nungs­spuren an den Decken­blöcken der Kammer, die defi­nitiv nicht aus moderner Zeit stammen und kei­neswegs irgend­welche Fackel­spuren sind. Soviel zu meiner Theorie bzgl. Bundeslade.

Dass die biblische Geschichte wenig glaub­würdig ist, ergibt sich auch aus der Tat­sache, dass die spä­teren Schrift­ge­lehrten die Geschichte des frühen Altertums umfang­reich umge­schrieben haben; sehr viel ist nach­weislich aus dem alten ägyp­ti­schen Kul­turgut ent­lehnt, wie ich weiter oben erklärt habe. Mög­li­cher­weise auch die Geschichte um die Bundeslade.

Dan Davis: Du glaubst also nicht, dass Jesus am Kreuz gestorben ist? 

Stefan Erdmann: Diese Frage, die sicherlich für Jesus-Befür­worter inter­essant sein mag, habe ich eigentlich zuvor schon beant­wortet. Obwohl ich ein tief gläu­biger Mensch und auch ein Jesus-Ver­ehrer (-> seiner Lehre von Liebe und Nächs­ten­liebe) bin, denke ich, dass sich das alles so niemals abge­spielt hat, wie im Neuen Tes­tament beschrieben.

Wichtig ist, wie gesagt, welche Lehre durch einen mög­lichen Jesus in die Welt getragen wurde und für viele Mil­lionen Men­schen heute von essen­ti­eller Bedeutung ist.

Dan Davis: Der Ausbau des Über­wa­chungs­staates läuft auf Hoch­touren. Ich wohne in Stuttgart und ständig werden hier neue Über­wa­chungs­ka­meras überall instal­liert, die einfach hin­ge­nommen werden, ohne dass es Bürger gibt, die auch nur fragen, wozu. Auch auf der A8 bei Stuttgart haben sie jetzt begonnen, aller paar Meter Kameras auf beiden Seiten zu instal­lieren. Emails. Handys, Faxe… Einige Leute behaupten ja, falls hinter all diesen Vor­gehen nicht nur die offi­zi­ellen benannten Beweg­gründe stecken, wird es irgendwann in naher Zukunft zu spät sein, wenn die Bürger bis dahin nicht auf­wachen. Stefan Weidner von den Böhzen Onkelz drückte es vor einigen Jahren in einem Interview inhaltlich in etwa so aus: ‘Der Staat zeigt mit dem Finger auf uns, und dass er die Bürger vor uns schützen muss. Aber wer schützt eigentlich die Bürger vor dem Staat?‘

Stefan Erdmann: Niemand. Und das wird sich auch nicht mehr ändern. Ich habe über diese Themen schon vor fast 10 Jahren geschrieben und schon vor mir viele andere Autoren. „1984“ ist schon lange Gegenwart, und das offen­sichtlich wirklich Gefähr­liche ist eigentlich, dass wir uns an diese unmensch­lichen Dinge zu schnell gewöhnen. Aber schau, die Men­schen werden heute durch wirt­schaft­liche Zwänge viel mehr erdrückt, dass sie nicht einmal mehr die Kraft haben, sich über diese Dinge Gedanken zu machen.

Dan Davis: Leben wir in den „Letzten Tagen“? Zumindest was den „Point of no Return“ beim Thema Über­wa­chungs­staat angeht und den damit ver­bun­denen Verlust der Freiheit, könnte man ja auf den Gedanken kommen.

Stefan Erdmann: Ja, ich denke der Punkt ist schon lange erreicht. Freiheit hängt ja schließlich immer auch mit den finan­zi­ellen Mög­lich­keiten zusammen. Es gibt sehr viele arme Men­schen in unserem Land, den braucht man nicht mit Themen wie „Freiheit“ und „Über­wa­chungs­staat“ kommen. Ein nor­maler Allein­ver­diener kann heute gerade mal sich selbst eini­ger­maßen ernähren, aber keine Familie. Der soziale Absturz in unserem Land − und letztlich in ganz Europa − ist erschüt­ternd. Und dem liegt ein Plan zu Grunde, das ist eigentlich das Abartige. Ich habe in Ver­bindung mit meinem poli­ti­schen Werk, „Banken, Brot und Bomben − Band 2“ einmal geschrieben, dass es eigentlich unglaublich ist, dass es gelingen konnte, in einem Zeitraum von nur zwei Gene­ra­tionen ein ganzes Volk zu poli­ti­schen Dumm­köpfen zu erziehen, und dass heute kaum ein Bun­des­bürger über die juris­tische Situation der BRD auch nur ansatz­weise infor­miert ist – viel­leicht ist es aber auch besser so…

Dan Davis: Du hast mit Jan van Helsing ein Buch geschrieben mit dem Titel „Hitler über­lebte in Argen­tinien“, zu dem ich Jan vor einiger Zeit auch schon inter­viewt habe. Kannst Du hierzu auch noch ein paar Worte sagen?

Stefan Erdmann: Jan und ich haben in die Sache viel Zeit und Energie inves­tiert. Alles begann mit einer län­geren Reise durch mehrere süd­ame­ri­ka­nische Länder im Winter 2010. Unsere Ziele waren eigentlich ganz andere, als uns mit dem Thema einer mög­lichen Flucht Hitlers zu befassen. Aber alles kam ganz anders, wie das ja oft im Leben ist.

Ich denke im Nach­hinein, dass wir hier − gemeinsam mit Abel Basti − dem deutsch­spra­chigen Markt ein sehr inter­es­santes Werk prä­sen­tiert haben. Es ist ein wich­tiges Buch. Dass Hitler und seine Frau tat­sächlich nach Süd­amerika geflohen sind, ist nach den uns vor­lie­genden Doku­menten und den Aus­sagen direkter Augen­zeugen kaum mehr von der Hand zu weisen. Aber einen end­gül­tigen Beweis – zum Bei­spiel ein Interview mit seiner angeb­lichen Tochter aus Buenos Aires oder das Auf­finden seines Leichnams − können wir bislang nicht liefern. Es liegen uns bei­spiels­weise auch zwei

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Fotos von Hitler in Paraguay vor – nach 1945. Aber Kri­tiker werden auch hier wieder von „Fäl­schungen“ und der­gleichen sprechen. Spannend finde ich vor allem die jahr­zehn­te­lange Ver­schleierung. Man kann schon sagen: bewusste Irre­führung in dieser Sache. Wer sich ernsthaft mit dieser The­matik beschäftigt, wird sehr schnell fest­stellen, dass es keinen Beweis für Hitlers und Eva Brauns Freitod im Ber­liner Bunker gibt − keine Leichen, kein Hitler-Schädel, falsche Zahn­pro­thesen, jahr­zehn­te­lange Irre­führung der Rus­si­schen Regierung und der alli­ierten Geheim­dienste, falsche Zeu­gen­aus­sagen usw..

Bild links: Stefan Erdmann mit Jan van Helsing 2011 in Paraguay

Nach der Ver­öf­fent­li­chung des Buches waren wir zweimal zu Besuch bei Hitlers Leib­wächter und dem letzten noch lebenden Zeugen aus dem Bunker, Rochus Misch, mit dem wir einige Stunden sprechen konnten. Ein hoch­in­ter­es­santes Gespräch, zu dem ich aber leider keine Details ver­raten kann, da wir seine Aus­sagen noch mit anderen Recherchen ver­gleichen müssen. Es handelt sich aber um bri­sante Aussagen.

Besonders inter­essant war für uns aber der Fall Martin Bormann, denn hier haben wir Ori­ginal-Doku­mente und auch einen äußerst wich­tigen Zeugen vor­liegen. Auch hier haben die Geheim­dienste viel ver­schleiert. Wir sind nicht nur auf den Para­gu­ay­ischen Pass von Martin Bormann gestoßen, uns liegt mitt­ler­weile auch ein Dokument vor, das ein­deutig belegt, dass Martin Bormann nach Süd­amerika geflohen ist. Wir haben danach auch noch drei weitere Zeugen ken­nen­ge­lernt, die Bor­manns Wirken in Süd­amerika per­sönlich bestä­tigen konnten. Wir sind wirklich auf unfassbare Zusam­men­hänge gestoßen. Die alli­ierten Geheim­dienste haben mit Bormann, Hitler und dem Gestapo-Chef Müller ein Abkommen getroffen, da bin ich mir sicher. Es ging schließlich neben vielen tech­ni­schen Errun­gen­schaften der Deut­schen auch um unvor­stellbar viel Geld – es ging um Mil­li­arden. Das Schlimmste, was den Alli­ierten hätte pas­sieren können, wäre ein toter Hitler, ein toter Bormann und ein toter Müller gewesen. Ich denke, dass die Alli­ierten überaus gesprächs­bereit und recht koope­rativ waren und es ein Geheim­ab­kommen gab – ihr Weg führte nach Süd­amerika, mit Aus­nahme von Müller, der zunächst in die Schweiz floh, und dann für die Ame­ri­kaner tätig war.

Das in Kürze. Alles Weitere würde hier zu weit führen. Ich kann aber guten Gewissens auf das Buch ver­weisen und auch auf zwei Inter­views, die im Kopp-Verlag erschienen sind.

Lass mich aber kurz noch für die Skep­tiker anmerken, dass es im Poli­zei­prä­sidium in Asuncion mehrere Akten­ordner zur Person Hitlers gibt, die immer noch unter Ver­schluss sind. Wieso gibt es in Argen­tinien Akten­ordner über eine Person, die offi­ziell nie in Argen­tinien war? Und wozu sind sie unter Ver­schluss, wenn Hitler ja schon seit 67 Jahren tot ist?

Dan Davis: Werden wir Deiner Meinung nach von Außer­ir­di­schen oder Zeit­rei­senden besucht – oder sind Außer­ir­dische in den meisten Fällen mehr oder weniger zwangs­läufig ohnehin Zeitreisende?

Stefan Erdmann: Sind wir nicht alle selbst ein bisschen außerirdisch?

Stefan Erdmann und Jan van Helsing bei Credo Mutwa, Südafrika, Februar 2010Ich denke schon, dass da etwas dran ist. Wenn dem so ist, kann man davon aus­gehen, dass besonders in den USA seit Jahr­zehnten eine geheime For­schung in diesem Bereich statt­findet. Ich habe mich mit diesem Thema auch beschäftigt und habe auch viel mit Jan darüber dis­ku­tiert, der die gleiche Meinung ver­tritt. Für mich war es sehr inter­essant, dass ich auf meinen vielen For­schungs­reisen in Afrika immer wieder auf diese The­matik stieß. Inter­essant waren in diesem Zusam­menhang meine Treffen mit Credo Mutwa, dem hei­ligen Zulu aus Süd­afrika. Gemeinsam mit Jan haben ich Mutwa zuletzt vor 3 Jahren besucht. Mutwa hat, wie kaum ein anderer, viele hoch­in­ter­es­sante Geschichten und Berichte zum Thema Außer­ir­dische gebracht, die auch die Grundlage der Publi­ka­tionen von David Icke sind.

Dan Davis: Könnte es sein, dass unsere Nach­fahren hinter einiger Erleb­nissen, die man als Götter oder das Ein­greifen Gottes dort inter­pre­tierte, in der Bibel stecken, sprich wir also schon in einer ver­än­derten Ver­gan­genheit leben? Und dass diese irgend­etwas der Zukunft ver­hindern wollen. Etwas, was man even­tuell dort als „Offen­barung“ ankündigt? Oder ist das allzu abwegig für Dich?

Stefan Erdmann: Ja, das ist für mich abwegig. Ich denke vielmehr, dass die meisten Berichte aus der Offen­barung ver­gangene Ereig­nisse wider­spiegeln und falsch inter­pre­tiert werden. Zum Bei­spiel wird hier gleich mehrfach von den katak­lys­mi­schen Ereig­nissen berichtet, die das Gesicht der Erde vor ein paar Tausend Jahren kom­plett ver­ändert haben. Und auch die so beliebte Geschichte von dem „Gefal­lenen Engel“ packe ich in diese Schublade. Oder glaubst Du ernsthaft an diese Ammen­märchen von Luzifer, Satan, Teufel, der Hölle oder das Men­schen als Sünder geboren werden?

Dan Davis: Arbeitest Du gerade an einem neuen Buch oder einem neuen Film?

Stefan Erdmann: Ja, seit über einem Jahr schreibe ich an einem neuen Buch. Darin geht es u.a. um die welt­weite Pyra­miden-Kultur und den trans­at­lan­ti­schen Kul­tur­aus­tausch − Jahr­tau­sende vor Kolumbus! In diesem Zusam­menhang geht es aber zwangs­läufig auch um die Sintflut, den Untergang von Atlantis und ein mög­liches „Gol­denes Zeit­alter“ lange vor der großen Flut. Dass es diese globale Flut gegeben hat, ist seit Jahr­zehnten wis­sen­schaftlich bewiesen. Und ob Du es glaubst oder nicht, es gibt viele Hin­weise, die auf eine hohe Kul­tur­stufe vor der Flut, also vor min­destens mehr als 10.000 Jahren, hinweisen.

Weiter sind dieses Jahr noch Unter­su­chungen in Ägypten geplant, die ich mit Spannung erwarte. Dazu kann ich aber noch nichts verraten.

Dan Davis: Vielen Dank für Deine aus­führ­lichen Antworten!

(Copy­right by COVER UP! News­ma­gazine, 23.02.2013)

Link: http://www.cover-up-newsmagazine.de/STEFAN-ERDMANN-Interview-2013.html

(Copy­right Bilder: by Stefan Erdmann)