Ein offener Brief an die Bundeskanzlerin

Frau
Dr.rer.nat. Angela Merkel
Bun­des­kanz­lerin der Bun­des­re­publik Deutschland
Bundeskanzleramt
Willy Brandt Straße 1
10557 Berlin

 

In Deutschland herrscht eine Verwaltungsdiktatur

„Es ist dieser mora­lische Bankrott der Bun­des­kanz­lerin und der Regierung, der sie vor­steht, der nach einer radi­kalen Wende in der Türkei-Politik schreit. Und dabei geht es nicht nur um die Men­schen in der Türkei, sondern um uns alle“.  (Sevim Dagdelen, Mit­glied des Deut­schen Bundestages)

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

die Angst vor Rednern mit dik­ta­to­ri­scher Rhe­torik ist ver­ständ­li­cher­weise groß. Viel gefähr­licher erscheint mir Ihr poli­ti­scher Führungsstil.

Sie ver­ändern in völ­liger Ver­blendung im Rahmen Ihrer Macht­fülle die Bun­des­re­publik Deutschland und miss­brauchen emo­tions- und gewis­senlos die Masse gut­gläu­biger und unwis­sender Bürger.

Deutschland hat den völlig ver­armten Griechen Geld geliehen, um mehr als 1.000 Leopard-Panzer in Bayern zu kaufen zum Schutz gegen die Türken-Gefahr. Das 12-Mil­lionen-Ein­wohner-Grie­chenland verfügt über mehr Panzer als Deutschland, Frank­reich und England zusammen. Die Türkei ist mit über 700.000 Sol­daten die größte Armee in Europa und ist u.a. im Besitz von 750 Leopard-Panzern aus Münchner Produktion.

Sie haben dem tür­ki­schen Dik­tator Recep Tayyip Erdoğan Mil­li­ar­den­be­träge ange­boten, um den Flücht­lings­strom nach Deutschland ein­zu­dämmen. Die Flücht­linge stranden nun auf grie­chi­schen Inseln. Ein Kreislauf abso­luten Schwach­sinns. Wie krank ist die poli­tische Führung unseres Landes?

Wir befinden uns nicht mehr in einer Demo­kratie, sondern in einer Ver­wal­tungs­dik­tatur. Im Zuge des digi­talen Wahn­sinns wird der Mensch in Zukunft von der Geburt bis zum Tod durch das irdische Leben fremd­be­stimmend navi­giert – für die Macht­haber von Wirt­schaft, Politik und Medien dient der Mensch als funk­tio­nie­render Sklave in einem Kon­sum­ge­fängnis, wo er seines geis­tigen Refle­xi­ons­ver­mögens beraubt ist.

Durch das von Ihnen auf den Weg gebrachte „Wachs­tums­be­schleu­ni­gungs­gesetz“ wird der Bürger zu einem sinn­losen Konsum verführt.

Wenn Wachstum zu Krankheit führt – das beste Bei­spiel sind die diversen Krebs­arten und die „Demenz-Lawine“–, sollte man wach werden. Leider befindet sich unser Land in einem bedroh­lichen Wachkoma.

 „Alles in Europa treibt mit unauf­halt­samer Gewalt der Ver­nichtung ent­gegen, und ich erkenne abermals, dass es nie die Weisen, nie die Denker sind, die das dra­ma­tische Geflecht der Geschichte weben, sondern die großen Mono­manen, die Mond­süch­tigen, die nur ihre Idee sehen, eine Idee, die die Welt heilen soll, – aber in Wahrheit kre­piert sie daran.“

 (Stefan Zweig in einem Brief vom 22. Mai 1935 an den fran­zö­si­schen Lite­ratur-Nobel­preis­träger Romain Rolland).

In großer Ver­zweiflung schied Stefan Zweig (am 28. November 1881 in Wien geboren), der das kultur-geistige Europa so sehr geliebt hatte, am 22. Februar 1942 im bra­si­lia­ni­schen Petró­polis aus dem Leben.

 

Sehr geehrte Frau Dr. Merkel,

es werden sich mit Sicherheit viele Bürger aus Ver­zweiflung aus Ihrem „Demo­kratie-Gefängnis“ zu befreien ver­suchen. Die His­to­riker werden hof­fentlich sehr bald erkennen, in welchen Zustand Sie Deutschland ver­wandelt haben.

Mit besorgten Grüßen

Roland R. Ropers