Katar und Saudi-Arabien wollen eine der größten Kathe­dralen Europas islamisieren

(Ein Gast­beitrag von Giulio Meotti)

  • In der isla­mi­schen Sym­bolik ist Córdoba das ver­lorene Kalifat. Die poli­tische Auto­rität in Córdoba verlieh dem Anspruch der katho­li­schen Kirche auf die Kathe­drale einen Schlag, indem sie erklärte, “reli­giöse Weihe ist nicht der Weg, Eigentum zu erwerben”. Doch so funk­tio­niert die Geschichte, besonders in den Ländern, wo das Chris­tentum und der Islam hart um die Herr­schaft gekämpft haben. Warum drängen die Säku­la­risten nicht den Prä­si­denten der Türkei, Recep Tayyip Erdogan, dazu, den Christen die Hagia Sophia zu geben? Niemand hat eine Augen­braue gehoben, dass “die größte Kathe­drale der Chris­tenheit zu einer Moschee geworden ist”.
  • Die spa­nische Linke, die die Region regiert, möchte die Kirche in einen “Ort für die Begegnung der Glau­bens­rich­tungen” umwandeln. Schöne öku­me­nische Worte, aber eine Todes­falle für die isla­mische Vor­herr­schaft über andere Glau­bens­rich­tungen. Wenn diese Isla­misten, unter­stützt von den mili­tanten Säku­la­risten, Allah in die Kathe­drale von Córdoba zurück­bringen können, wird ein Tsunami des isla­mi­schen Hege­mo­ni­al­denkens das ver­fal­lende Chris­tentum Europas über­schwemmen. Es gibt Tau­sende von leeren Kirchen, die nur darauf warten, von den Stimmen der Muezzine gefüllt zu werden.
  • Der west­liche Versuch, im Mit­tel­alter Jeru­salem zu befreien, ist als christ­licher Impe­ria­lismus ver­ur­teilt worden, während die mus­li­mi­schen Kam­pagnen, das byzan­ti­nische Reich, Nord­afrika, den Balkan, Ägypten, den Nahen Osten und den größten Teil Spa­niens zu kolo­ni­sieren und zu isla­mi­sieren, um nur einige wenige zu nennen, als Zeit der Auf­klärung gefeiert werden.

Mus­li­mische Hege­mo­nisten scheinen Phan­tasien zu haben — als auch eine lange Geschichte — christ­liche Stätten in isla­mische zu ver­wandeln. Nehmen wir zum Bei­spiel Saint-Denis, die gotische Kathe­drale, die nach dem ersten christ­lichen Bischof von Paris benannt wurde, der dort im Jahre 250 begraben wurde, und die Grab­stätte von Karl Martell, dessen Sieg die mus­li­mische Invasion Frank­reichs im Jahre 732 stoppte. Heute ist diese Grab­stätte, von den meisten der fran­zö­si­schen Könige und Köni­ginnen, laut dem Gelehrten Gilles Kepel “das Mekka des fran­zö­si­schen Islams”. Die fran­zö­si­schen Isla­misten träumen davon, sie zu über­nehmen und die Kir­chen­glocken durch den Ruf des Muezzins zu ersetzen.

In der größten Kathe­drale der Türkei, der Hagia Sophia, erklang der Ruf eines Muezzins vor kurzem in der Kirche aus dem sechsten Jahr­hundert zum ersten Mal seit 85 Jahren.

In Frank­reich for­derten mus­li­mische Führer, ver­lassene Kirchen in Moscheen umzu­wandeln, womit sie den ver­stor­benen Schrift­steller Emile Cioran echoten, der einmal über Europa weis­sagte: “Die Fran­zosen werden nicht auf­wachen, bis die Notre Dame eine Moschee wird”.

Jetzt ist es an der Reihe von Spa­niens größter katho­li­scher Stätte, der Kathe­drale von Córdoba. Spa­nische “Linke” und Säku­la­risten würden jetzt, wie es scheint, gerne die Kathe­drale von Córdoba, das Symbol für eine Zeit, in der ‘der Islam kurz davor stand, das Mit­telmeer in einen mus­li­mi­schen See zu ver­wandeln’, in eine isla­mische Moschee umwandeln. Jetzt, wo der Islam wieder große Flecken des Nahen Ostens und Afrikas erobert, ist es nicht ein großer Zufall, dass diese Kam­pagne an Boden gewinnt?

Im Jahre 550 war die Kathe­drale von Córdoba eine christ­liche Basilika, die einem Hei­ligen gewidmet war; dann wurde sie 714 von den Mus­limen besetzt, die sie zer­störten und während der Herr­schaft des Kalifen Abd al Rahman I. in die Große Moschee von Córdoba umwan­delten. Der Ort wurde 1523 von König Fer­dinand III. zum katho­li­schen Glauben zurück­ge­bracht und wurde die aktuelle große Kathe­drale von Córdoba, einer der bedeu­tendsten Orte des west­lichen Chris­tentums. Jetzt ver­sucht eine Allianz von Säku­la­risten und Isla­misten, die Kirche wieder zum isla­mi­schen Glauben zu bringen.

Das Wall Street Journal nannte es decon­quista, mit dem Wort recon­quista spielend, was die Zeit meint, als Spanien vom Islam zum Katho­li­zismus zurück­kehrte. “Die Große Moschee von Córdoba” nennt sie die UNESCO — die eben­falls die Geschichte foltert, ver­dreht und auf den Kopf stellt, um die Ver­gan­genheit von Jeru­salem und Hebron umzu­schreiben. In den letzten sechs Jahr­hun­derten wurden dort aber nur katho­lische Messen und Glau­bens­be­kennt­nisse dar­ge­boten. Das WSJ wirft “linken spa­ni­schen Intel­lek­tu­ellen” vor, den Ort zu “dechris­tia­ni­sieren“.

Der Haupt­altar der Kathe­drale von Córdoba. (Bild­quelle: Wiki­media Commons / © José Luiz Ber­nardes Ribeiro / CC BY-SA 3.0)

Eine aktuelle Herr­schafts­karte des isla­mi­schen Staates umfasst nicht nur den Nahen Osten, sondern auch Spanien. ISIS nennt es “Al-Andalus”. Gates­tones Soeren Kern, unter anderen, hat den Aufruf von ISIS, Spanien zurück­zu­er­obern, beschrieben. Osama bin Laden, der im Jahr 2004 Spanien in einem Ter­ror­an­griff anvi­sierte, bezog sich häufig auf Al-Andalus in seinen Videos und Reden. Daniel Pipes hat weiter erklärt, “auch Jahr­hun­derte nach der Recon­quista von 1492 sehnen sich Muslime wei­terhin danach, das mus­li­mische Anda­lusien wieder auf­er­stehen zu lassen”. Bin Ladens Erbe, Ayman al-Zawahiri, warf auch in die Waag­schale: “Die Rückkehr von Andalus in mus­li­mische Hände ist eine Pflicht für die Umma [mus­li­mische Gemein­schaft]”. Syrische Dschi­ha­disten nennen Spanien “das Land unserer Vor­fahren”. In der isla­mi­schen Sym­bolik ist Córdoba das ver­lorene Kalifat.

Es ist selbst­zer­stö­re­risch und surreal, dass spa­nische Säku­la­risten — die­je­nigen, die behaupten, dass ihnen die Trennung von Kirche und Staat wichtig sei — jetzt die mus­li­mi­schen Hege­mo­nisten in ihrer “Recon­quista der Moschee von Córdoba” unter­stützen.

Die jüngste Ein­wan­de­rungs­welle hat viele Muslime nach Spanien gebracht. Die isla­mische Bevöl­kerung Spa­niens hat sich von etwa einer Million im Jahr 2007 auf heute fast 1,9 Mil­lionen ver­doppelt. 350.000 Men­schen unter­zeich­neten eine Petition, die von der spa­ni­schen “Linken” gefördert wurde und die die Ent­eignung des christ­lichen Gebäudes for­derte. Die poli­tische Auto­rität in Córdoba verlieh dem katho­li­schen Anspruch auf die Kathe­drale einen Schlag, indem sie erklärte, “reli­giöse Weihe ist nicht der Weg, Eigentum zu erwerben”. Aber so funk­tio­niert Geschichte, besonders in den Ländern, wo das Chris­tentum und der Islam hart um die Herr­schaft gekämpft haben. Warum drängen die Säku­la­risten nicht den Prä­si­denten der Türkei, Recep Tayyip Erdoğan, darum, den Christen die Hagia Sophia zu geben? Niemand hat eine Augen­braue gehoben, dass “die größte Kathe­drale der Chris­tenheit eine Moschee geworden ist”.

Die spa­nische “Linke”, die die Region regiert, möchte die Kirche in einen “Ort für die Begegnung der Glau­bens­rich­tungen” umwandeln. Schöne öku­me­nische Worte, aber eine töd­liche Falle für die isla­mische Vor­herr­schaft über andere Glau­bens­rich­tungen. Im Jahr 2010 ver­suchte eine Gruppe mus­li­mi­scher Akti­visten, im Inneren des Gebäudes zu beten. Um die Unter­stützung der ame­ri­ka­ni­schen Katho­liken zu gewinnen, hat der Bischof von Córdoba, Demetrio Fernández Gon­zález, vor kurzem erklärt, dass das Gesetz von Anda­lusien die Ent­eignung der Kathe­drale erlauben würde, wenn ein Gericht ent­scheide, dass die katho­lische Kirche das Gebäude nicht pflegt. “Es ist bei den Linken Mode geworden, die isla­mische Ver­gan­genheit von Spanien zu roman­ti­sieren”, bemerkte das Wall Street Journal.

“Die Katho­liken der Recon­quista werden als rohe Fana­tiker betrachtet, während das Kalifat als eine Oase der Toleranz und des Lernens prä­sen­tiert wird, wo Juden und Christen — ihr zweit­klas­siger Status spielt offenbar keine Rolle — neben Mus­limen in glück­licher con­vi­vencia gelebt haben. Barack Obama zitierte sogar während seiner 2009er Rede in Kairo Anda­lusien als Bei­spiel für die ’stolze Tra­dition der Toleranz’ des Islams”.

Unser säku­lares Estab­lishment in den Zei­tungen, Uni­ver­si­täten und der Pop-Kultur ver­dammt die Kreuzzüge als Beweis für die west­liche Schuld gegenüber der isla­mi­schen Welt. Der west­liche Versuch, im Mit­tel­alter Jeru­salem zu befreien, ist als christ­licher Impe­ria­lismus ver­ur­teilt worden, während die mus­li­mi­schen Kam­pagnen, das byzan­ti­nische Reich, Nord­afrika, den Balkan, Ägypten, den Nahen Osten und den größten Teil Spa­niens zu kolo­ni­sieren und zu isla­mi­sieren, um nur einige zu nennen, als eine Zeit der Auf­klärung gefeiert werden. Keiner scheint sich jedoch irgend­welche Sorgen zu machen wegen den isla­mi­schen Muez­zin­rufen, die von den Dächern vieler Städte im Westen auf­steigen. Während der Westen sich für die Skla­verei peitscht, erhebt diese in der isla­mi­schen Welt keine Fragen, obwohl Skla­verei derzeit in Saudi-Arabien, Mau­re­tanien, West­afrika und anderen Orten in vollem Gange ist (obwohl offi­ziell “abge­schafft”).

Die Frage in Sachen Kathe­drale von Córdoba, die momentan auf aller Lippen ist: Wer finan­ziert die Kam­pagne, die den Islam wieder an diesen großen christ­lichen Ort zu bringen ver­sucht? Die Antwort ist Katar. Das Emirat unter­stützt die Kam­pagne der isla­mi­schen Orga­ni­sa­tionen, die Kirche zum Islam zu kon­ver­tieren. Der Nahe Osten ist voll von in Moscheen umge­wan­delte Kirchen, wie die Omay­yaden von Damaskus, Ibn Tulun von Kairo und die Hagia-Sophia-Kathe­drale in Istanbul. Die Isla­misten sind nun darum bemüht, das­selbe in Córdoba zu tun. Die katho­lische Kirche hat Stellung genommen. Wie der Bischof von Córdoba, Demetrio Fer­nandez, sagte: “Den Ort mit den Mus­limen zu teilen wäre wie ein Mann, der seine Frau mit einem anderen Mann teilt”.

Ein Ana­ly­tiker am spa­ni­schen Institut für Stra­te­gische Studien des Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­riums, Oberst Emilio Sánchez de Rojas, gab vor kurzem einen Vortrag, in dem er erklärte, dass Córdoba “eine Referenz für den Islam” sei. Er warf Katar und Saudi-Arabien vor, “Kam­pagnen des Ein­flusses im Westen” zu betreiben und als “eine Quelle der Finan­zierung für die Kam­pagne für die Re-Isla­mi­sierung der Kathe­drale in Córdoba” zu fungieren.

Wenn diese Isla­misten, unter­stützt von den mili­tanten Säku­la­risten, Allah in die Kathe­drale von Córdoba bringen können, wird ein Tsunami des isla­mi­schen Hege­mo­ni­al­denkens das ver­fal­lende Chris­tentum Europas über­schwemmen. Es gibt Tau­sende von leeren Kirchen, die nur darauf warten, von den Stimmen von Muez­zinen gefüllt zu werden.

Giulio Meotti, Kul­tur­re­daktor für Il Foglio, ist ein ita­lie­ni­scher Jour­nalist und Autor.

Eng­li­scher Ori­gi­naltext: Qatar, Saudi Arabia to Islamize One of Europe’s Greatest Cathedrals
Über­setzung: Daniel Heiniger

Dieser Artikel erschien ursprünglich hier:
https://de.gatestoneinstitute.org/10725/cordoba-kathedrale-islam
Foto: www.easyvoyage.de/spanien/die-kathedrale-cordobas-5353