Neues vom nor­di­schen Nar­ren­schiff: Schwedens Häft­linge ver­langen bes­seres Klopapier

Real­satire vom Feinsten.  (Von Ingmar Blessing)

Insassen eines schwe­di­schen Gefäng­nisses haben sich beim Ombudsmann für Justiz über die Qua­lität des Klo­pa­piers in ihrer Haft­an­stalt beschwert, wie das schwe­dische Staats­fern­sehen SVT berichtet.

Laut The Local handelt es sich bei den Beschwer­de­führern um Häft­linge aus dem Hoch­si­cher­heits­ge­fängnis Sal­berga in der Nähe von Västras, also Mörder und sonstige Schwer­ver­brecher, die selbst für Mit­ge­fangene als gefährlich gelten. Sie bemängeln nun, dass sie neu­er­dings nicht nur weniger Toi­let­ten­papier bekommen, sondern es überdies auch in der Qua­lität nach­ge­lassen hat. Eine weitere Änderung bei der Hand­habung des Hygie­ne­ar­tikels besteht darin, dass eine scharfe Begrenzung auf zwei Rollen pro Häftling und Woche ein­ge­führt wurde – also etwa 10 Blatt pro Stunde. Davor konnten sie unbe­grenzt viele Rollen für sich nehmen.

Hinter der Beschwerde über das neue „harte, unbe­queme und ein­lagige“ Produkt steckt offenbar ein ganzer Lei­dens­komplex. Seitens der Häft­linge hieß es: „Als Straf­ge­fan­gener muss man das Essen akzep­tieren, das einem vor­ge­setzt wird… es ist eine Kom­bi­nation aus Stress, Ängsten und das schlägt sich auf den Magen nieder, was zu einer erhöhten Stuhl­gang­fre­quenz führen kann.“

Ihre offi­zielle Beschwerde beim Ombudsmann reichten die Häft­linge ein, nachdem sie von den Wärtern in der Sache brüsk zurück­ge­wiesen wurden mit dem Hinweis, dass sie eben „nicht mehr so oft kacken“ sollen.

Die Gemeinde hinter den schwe­di­schen Gar­dinen von Sal­berga ist dem Ombudsmann nicht unbe­kannt. Bei The Local heißt es, dass sie sich im letzten Jahr bei diesem über die Unter­be­schäf­tigung im Gefängnis beschwert haben. Anstatt über den Grund nach­zu­denken weshalb sie dort ein­sitzen, wollten sie lieber Weih­nachts­feste feiern, Gitar­ren­stunden bekommen, Mal­kurse besuchen und Häkeln lernen.

Da die Gefäng­nis­leitung diesen For­de­rungen tat­sächlich nachkam und der Ombudsmann daher keine offi­zielle Rüge aus­sprechen musste, ent­schieden sich die Insassen nun dazu, es mit dem Klo­papier zu versuchen.

Ob die Kos­ten­ein­spa­rungen bei dem Hygie­ne­ar­tikel erfolgten, um die Gitar­ren­stunden finan­zieren zu können, ist unbekannt.

 

Foto: Ein Stein des Anstoßes in einem schwe­di­schen Gefängnis (Foto: Durch Evan Lorne/Shutterstock)

Dieser Artikel erschien zuerst hier:  http://www.journalistenwatch.com/2017/08/16/neues-vom-nordischen-narrenschiff-schwedens-haeftlinge-verlangen-besseres-klopapier/