Bild: Sceenshot Youtube

Besetztes Deutschland — Langer Anlauf zum Dritten Welt­krieg? (Videos)

Schon im November 2011 sagte Henry Kis­singer in einem Interview „Wenn ihr nicht die Kriegs­trommeln hört, müsst ihr taub sein!“. Das war eine Bemerkung, die nicht besonders ernst genommen wurde. Es blieb dar­aufhin ja auch lange ruhig – zumindest in Europa. Dann ora­kelte Jean Claude Juncker zu Jah­res­wende 2013, dass dieses Jahr 2013 das letzte Frie­densjahr für uns sein könnte:

Seine Aussage, die auf Radio RTL gesendet wurde, lautet im Wortlaut:
De Premier huet – e bësse pro­phé­i­tesch – gewarnt, d’Joer 2013 kéint e Vir­kri­sejoer ginn wéi d’Joer 1913, wou all Mënsch u Fridde gegleeft huet, ier de Krich koum.“

Über­setzung auf Deutsch:
Der Premier — ein wenig pro­phe­tisch — warnt, das Jahr 2013 könnte ein Vor­kriegsjahr werden wie das Jahr 1913, wo alle Men­schen an Frieden glaubten, bevor der Krieg kam.“

Ukrainian AgonyAb dem November 2013 fing in der Ukraine der so genannte Maidan an. Wie man mitt­ler­weile weiß, war dieser Auf­stand ein gelenkter, bei dem der Westen und George Soros seine Finger drin hatte. Man hatte sich den Ausgang dieser Revo­lution sicher ganz anders vor­ge­stellt. Niemand erwartete, dass der Donbass der­maßen wider­stands­fähig sein würde, dass Russland so eisern Zurück­haltung üben würde und dis­zi­pli­niert der Ver­su­chung wider­stehen, als mili­tä­rische Schutz­macht im Donbass auf­zu­tauchen, und den Vorwand zum Los­schlagen des Westens zu liefern. Und man hat nicht damit gerechnet, dass Russland die Vor­be­rei­tungen der Ame­ri­kaner, sich auf der — damals noch ukrai­ni­schen — Krim am Unter­bauch Russ­lands ein­zu­richten, mit einem Ple­biszit blitz­schnell unter­läuft und die Krim per Volks­ent­scheid wieder zu Russland nimmt.

Das hat Europa vor einem um sich grei­fenden, heißen Krieg, den Jun­ckers so über­ra­schend hell­sichtig vor­aus­ge­sehen hatte, noch einmal gerettet.

Die Kriegs­trommel in Syrien wurde heftig geschlagen, aber auch hier bekam die USA nicht, was sie wollte. Auch hier kam Russland in die Quere. Jah­relang wurden die ver­schie­denen Isla­mis­ten­gruppen vom Westen hoch­ge­päppelt, trai­niert und aus­ge­rüstet, und fast schien Syrien ver­loren und der ganze Mittlere Osten, wie beab­sichtigt, ein insta­biles Pul­verfass zu werden. General Wesley Clarke erklärte 2007 öffentlich, dass es der Mas­terplan der USA war, sieben Länder in fünf Jahren umzu­stürzen. Syrien war eins davon.

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Heute sehen wir, wie dank Russland die letzten Wider­stands­nester der IS-Men­schen­schlächter aus­ge­hoben werden. Syrien kehrt zur Sta­bi­lität zurück. Auch hier ging der US-Mas­terplan nicht auf.

Im Frühjahr 2015 sprach der Chef des pri­vaten US-Geheim­dienstes Stratfor, George Friedman vor der Denk­fabrik „The Chicago Council“ über die Aus­sichten der nächsten Dekaden. Hier der Aus­schnitt über Krieg und Frieden in Europa.

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Im Sommer 2015 berichtete Russia Today Deutsch über auf­fallend viele und große Mili­tär­trans­porte von NATO-Kriegs­gerät und Sol­daten quer durch Deutschland in den Vorhof Russ­lands. Russia Today berichtete damals: „Die NATO-Manöver in Ost­europa, ins­be­sondere im Bal­tikum, haben seit der Ukrai­ne­krise eine bisher nicht gekannte Inten­sität erreicht. Tau­sende NATO-Sol­daten, ins­be­sondere aus den USA, nehmen mit schwerer Artil­lerie, Kampf- und Schüt­zen­panzern an diesen Übungen in Grenznähe zu Russland teil. [ … ] Unter der Bevöl­kerung und den betei­ligten Eisenbahn- und Fähr­führern wächst das Unbe­hagen. Einer von ihnen hat sich nun an RT Deutsch gewandt. [ … ] Er und seine Kol­legen müssen laut seiner Dar­stellung seit dem Sommer 2014 ver­stärkt US-Mili­tär­trans­porte in Form von Panzern, Last­wagen und Artil­le­rie­ge­schützen über die Fähre in Kiel Ost­ufer­hafen nach Klaipeda fahren, die litauische Hafen­stadt am anderen Ende der Ostsee. Von dort aus geht es dann in die jewei­ligen NATO-Manö­ver­ge­biete, wie zum Bei­spiel die Groß­übung Saber Strike 15 (Säbel­schlag 15), die in Polen und allen bal­ti­schen Staaten stattfindet.

Nach seiner Ein­schätzung hat es die US-Pan­zer­trans­porte in dieser Form und Inten­sität vor dem Beginn der Ukraine-Krise nicht gegeben: „Ganz selten hat es auch zuvor Mili­tär­verkehr gegeben, jedoch war dies früher nur die Bun­deswehr und nicht die US-Army.“

https://www.youtube.com/watch?time_continue=1&v=tKaYbArhsNw

Die US-Army bestritt, dass diese Manöver im Bal­tikum im Zusam­menhang mit der Ukraine stünden.

https://www.youtube.com/watch?v=I71kkwJBbsU

Eine Woche später erschien ein wei­terer Artikel auf Russia Today. Ein anderer Lok­führer sagte aus: „Hatte ich in meiner jahr­zehn­te­langen Laufbahn als Lok­führer zusammen genommen viel­leicht fünf Mili­tärzüge befördert, so waren es seit Beginn der Ukrai­ne­krise schon über 15 solcher NATO-Trans­porte mit diversem Kriegs­gerät. [ … ] Die DB hat, wie all­gemein bekannt, einen mas­siven Per­so­nal­mangel, der immer wieder zu zahl­reichen Ver­spä­tungen führt, nicht jedoch im Falle der Mili­tärzüge. Diesen räumt die DB beinahe absolute Prio­rität ein. Not­falls wird von anderen Zügen Per­sonal abge­zogen, damit die NATO-Trans­porte unter allen Umständen pünktlich ans Ziel kommen.“

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Oben: Ein Güterzug der Deut­schen Bahn mit leichten Mili­tär­panzern zieht Im Juli 2016 durch den Erfurter Hauptbahnhof

19. Oktober 2017: Ein Mili­tärzug fährt über die Flut­rin­nen­brücke Glauchau

Immer wieder kamen seitdem Berichte über Mili­tär­konvois an die Öffent­lichkeit. Bis­weilen waren es auch geheime Kolonnen auf der Autobahn, ohne jede Kenn­zeichnung. Bei Dresden wurden Anfang 2016 50 Last­wagen, mit Planen abge­deckt und ohne Hoheits­zeichen, foto­gra­fiert. Da es sich bei den Fahr­zeugen um Humvees han­delte, liegt die Ver­mutung nahe, dass es sich um ame­ri­ka­nische Mili­tär­trans­porte han­delte. Es gab viele solcher Mel­dungen. Ab 2017 wurden auf­fäl­li­ger­weise unge­kenn­zeichnete, weiße Fahr­zeuge ver­wendet, in deren Fah­rer­ka­binen aber Männer in Camou­flage-Anzügen saßen. Wir haben selber an einer Rast­stätte 5 solcher unge­kenn­zeich­neten, weißen Busse voller Sol­daten gesehen.

Im April und Juni 2017 berichtete die „Säch­sische Zeitung“: „Mili­tär­trans­porte häufen sich“, dass es schon ein gewohntes Bild sei, ständig Züge auf der Strecke durch Röderau pas­sieren, ewig lang und voll­ge­packt mit US-Ame­ri­ka­ni­schem Kriegs­gerät. Mona­telang rat­terte Zug um Zug mit Unmengen an Fahr­zeugen, Panzern, Jeeps, Tank­last­wagen und anderen gepan­zerten Fahr­zeugen durch Sachsen. Ein Bericht zeigt Fotos von – wieder in hell­beige lackierten – Panzern durch Riesa. Den ganzen Sommer über und auch jetzt noch im Oktober fahren ständig unge­heuer große Mili­tär­trans­porte, meistens auf den Schienen durch Deutschland in Richtung Bal­tikum und Russland. Mal wird der Transport mit der Ope­ration „Atlantic Resolve“, mal als Bestandteil des „Rea­diness Action Plans“ (RAP) der NATO begründet. Immer mit der Erklärung, man müsse in Ost­europa und dem Bal­tikum einer mög­lichen Aggression Russ­lands Einhalt gebieten.

Auch auf den Auto­bahnen beob­ach­teten und filmten Auto­fahrer ver­stärkt Mili­tär­konvois und Transporte.

https://www.youtube.com/watch?v=sE3n2jcddPA

Tat­sächlich sta­tio­niert die NATO immer weiter Truppen vor den Grenzen zu Russland, von der Ostsee durch das Bal­tikum über die Ukraine. Dar­unter auch Fran­zosen, Belgier, Nie­der­länder, Deutsche.

Das ist aber anscheinend alles immer noch nicht abge­schlossen. Seit März ist die US-Army sogar aktiv auf der Suche nach neuen Stütz­punkten für neue Sta­tio­nie­rungen. Auch hier ist Nord­deutschland und die Region an der Ostsee besonders gesucht. Es geht aus­drücklich um eine per­ma­nente Sta­tio­nierung. Kasernen in Nie­der­sachsen und in der Umgebung Bre­mer­havens wurden inspi­ziert. Angeblich geht es zur Zeit um „vor­aus­schauende Planung“. Das soll wohl beru­higen, weckt jedoch die Frage, was denn wohl geplant sein könnte, und da fallen einem doch sehr uner­freu­liche Mög­lich­keiten ein.

Gedacht sei an eine Sta­tio­nierung von 4000 Sol­daten, als etwa einer Brigade. Es wird ver­mutet, dass es um eine Pan­zer­brigade gehen soll.
 Da nach der Nato-Russland-Grundakte eine dau­er­hafte Sta­tio­nierung von US-Truppen an der Nato-Ost­grenze nicht möglich ist, wes­wegen die dorthin ver­legten Truppen rotieren, ist Deutschland aus Sicht des Pen­tagon ein guter Sta­tio­nie­rungsort, von dem aus die Rotation der Truppen in Ost­europa und den bal­ti­schen Ländern erfolgt. Bislang sind zwei US-Bri­gaden in Europa sta­tio­niert, das 2nd Cavalry Regiment in Vilseck (Bayern) und die 173rd Air­borne Brigade in Vicenza (Italien).“

Im Januar 2017 ist bereits ein Pan­zer­brigade der US-Army – nicht unter NATO Kom­mando! — hierher verlegt worden: „Nach Angaben des Pen­tagon: 3.500 Sol­daten, 87 Panzer, 18 Paladin-Pan­zer­hau­bitzen, 419 Humvees, 114 Schüt­zen­panzer (446 Ket­ten­fahr­zeuge, 907 Rei­fen­fahr­zeuge, 650 Anhänger).“

„Seit Februar wird auch die 10th CAB nach Europa verlegt: 2.200 Sol­daten für einen neun­mo­na­tigen Einsatz von Februar bis November 2017 mit 12 CH-47 Chinook-Trans­port­hub­schraubern und 38 UH-60 Black Hawks, 12 HH-60 Black Hawks (MEDEVAC) und 24 AH-64 Apache-Kampf­hub­schrauber. Der Großteil der Sol­daten und der Hub­schrauber ope­riert vom US-Stütz­punkt Ille­sheim (Bayern) aus (Pen­tagon ver­stärkt mili­tä­rische Präsenz im Rahmen der Ope­ration Atlantic Resolve). Im Oktober 2016 war noch die größte Muni­ti­ons­lie­ferung seit dem Ende des Kalten Kriegs über Deutschland nach Europa ver­schifft worden.“

Bild-Quel­len­angabe: “Swiss Institute for Peace and Energy Research (SIPER)”

Sieht man sich die Grafik der „Top Ten der am stärksten von US-Sol­daten besetzten Länder im Jahr 2017“ an, die das Swiss Institute for Peace and Energy Research zusam­men­ge­stellt hat (an dem auch Dr. Daniele Ganser wirkt), so fällt auf, dass die US-Army besonders stark in Japan, Deutschland und Süd­korea ver­treten ist.

Die Aus­ein­an­der­set­zungen um Nord­korea sind erst ab Mitte des Jahres wirklich virulent geworden. Das Ringen um die Vor­herr­schaft im Raum um das süd­chi­ne­sische Meer dauert aber schon wesentlich länger. Als treuer Ver­bün­deter beher­bergt Japan die erfor­der­lichen Truppen der west­lichen Super­macht. Man kann darüber spe­ku­lieren, welchen Zweck die jüngste und ein­gentlich sinnlose Eska­lation um Nord­korea erfüllt in einer Region, in der seit Jahren ein Rüs­tungs­wettlauf um Dominanz über die stra­te­gisch wichtige Haupt­han­dels­route durch diese Gewässer tobt.

Die Stelle Nummer zwei nimmt Deutschland ein. Ange­sichts der in diesem Beitrag auf­ge­zeigten Zunahme an Truppen und Kriegs­gerät dürfte die Zahl von 34.400 US-Sol­daten deutlich über­schritten werden und auf Platz eins der im Ausland sta­tio­nierten US-Sol­daten klettern. Was dies für den Frieden und die zukünftige Ent­wicklung in Deutschland und Europa bedeutet, wird sich wahr­scheinlich bald zeigen.