Screenshot YouTube

Merkel: Die ehr­liche Neu­jahrs­an­sprache, die sie nicht gehalten hat

Angela Merkels Neu­jahrs­an­sprache war kaum über­ra­schend. Sie wünscht sich mehr Zusam­menhalt in der Bevöl­kerung, die sie gespalten hat. Wir wün­schen uns einen solchen Zusam­menhalt auch, denn für eine gelungene Revo­lution gegen die dik­ta­to­ri­schen Zustände in Deutschland wird es Zusam­menhalt brauchen. Weil wir das Jahr alle­dings nicht so ernst beginnen wollen, hier ein kleiner sati­ri­scher Beitrag der Seite www.sciencefiles.org — Merkels ehr­liche Neu­jahrs­an­sprache, wie sie sie eigentlich hätte halten müssen:
Liebe Ange­hörige des dritten Geschlechts, liebe Mit­bür­ge­rinnen, liebe Mitbürger,
wieder stehen wir am Ende eines Jahres.
Das Jahr 2017, das Jahr 12 meiner Regent­schaft, es war ein erfolg­reiches Jahr, das mit meiner Wie­derwahl gekrönt wurde.
Es war auch ein Jahr, in dem Fragen auf­ge­worfen wurden; grund­sätz­liche Fragen; Fragen des Regierens und des Regiertwerdens.
Lassen Sie mich mit einer per­sön­lichen Aussage beginnen.
Es hat mir per­sönlich weh­getan, dass 12,6% der Dritt­ge­schlecht­lichen, der Wäh­le­rinnen und Wähler ihr demo­kra­ti­sches Wahl­recht dazu miss­brauchen, eine Partei zu wählen, die keine Block­partei ist.
Wozu haben wir in all den ver­gan­genen Jahren meiner Regent­schaft die poli­tische Gleich­schaltung betrieben, wenn 12,6% der Dritt­ge­schlecht­lichen, Wäh­le­rinnen und Wähler bereit sind, diese Errun­gen­schaft aufs Spiel zu setzen und unsere Gesin­nungs­ge­mein­schaft zu verlassen?
Sie sind der rechts­po­pu­lis­ti­schen Kritik an meiner Regent­schaft und den damit ver­bun­denen Errun­gen­schaften auf den Leim gegangen. Sie haben sich ein­lullen lassen, von angeb­lichen Fehl­ent­wick­lungen und ver­meint­lichen Problemen.
Nichts davon ist wahr.
Liebe Dritt­ge­schlecht­liche, liebe Mit­bür­ge­rinnen und Mit­bürger, Sie müssen ver­stehen und begreifen, dass die hohe Kunst der Regent­schaft, die Arbeit am Großen Guten mit Opfern und Rück­schlägen und vor allem mit Kom­pro­missen ver­bunden ist.
Der US-ame­ri­ka­nische Gründer einer Früh­stücks­rie­gel­fabrik hat einmal gesagt: There is no free brunch. Jede Ent­scheidung für etwas, ist eine Ent­scheidung gegen etwas. Wenn ich ent­scheide, dann tragen Sie die Folgen. Und jede Ent­scheidung, die ich treffe, ist eine Ent­scheidung für und gleich­zeitig gegen etwas.
Wenn wir eine Million vor­nehmlich junge Männer als Flücht­linge auf­nehmen, dann kommt damit ein Mehr an Kri­mi­na­lität. Das ist eben so. Das müssen wir akzep­tieren. Um des Großen Guten willen.
Da wo das Große Gute ver­wirklich wird, sind indi­vi­duelle Opfer bedau­erlich, aber nicht zu ver­meiden. Doch: In 200, 300, ja in 500 Jahren wird kein Mensch mehr an Mord­opfer X aus Y denken. Aber in 200, 300, ja in 500 Jahren werden an den Lager­feuern der Geschichte im dann strom­losen Deutschland die Ver­sam­melten der Geschichte von Angela Merkel lau­schen, der Füh­rerin, die es geschafft hat, die Lebens­ver­hält­nisse im gemein­samen Deutschland an die der ehe­ma­ligen DDR anzugleichen.
Und wie haben wir das geschafft? Mit einem Plan. Einem großen Plan zur Errei­chung des Großen Guten. Ein Amts­vor­gänger von mir hat einmal gesagt:
„Wenn ich durch die Straßen gehe und etwas Neues Schönes sehe, dann ver­weise ich stolz darauf: Das hat mein Freund getan, mein Freund der Plan“ [1] .
Unser Plan ist es, Deutschland zu einem Land reiner Gesinnung zu machen. Wir haben uns für den Aus­stieg aus der Kern­energie ent­schieden. Eine solche bahn­bre­chende Ent­scheidung hat nicht nur ganz viele positive Folgen, sie hat auch negative Kon­se­quenzen: For­scher wandern ab, jene Ewig­gest­rigen, die glauben, es mache Sinn, neue Tech­no­logien wie die Kern­fusion zu erfor­schen, kehren uns den Rücken. Manche sagen, das sei ein Brain Drain. Ich sage, das ist eine not­wendige Säu­berung, die für das Große Gute not­wendig ist.
Unser Plan ist es, Deutschland zu einem Land der Gleich­be­rech­tigten zu machen. Wir bevor­zugen Frauen. Die negative Kon­se­quenz davon ist, dass Männer, die moti­viert sind und gute Arbeit leisten würden, abwandern. An ihre Stelle treten Frauen, die ein Auge auf einem poten­ti­ellen Hei­rats­partner und ein Auge auf dem Rückzug in die Fer­ti­lität der Familie haben. Manche meinen, damit redu­zieren wir die Pro­duk­ti­vität und die Wirt­schafts­kraft Deutsch­lands. Ich aber sage Euch: Das ist eine not­wendige Säu­berung auf dem Weg zum Großen Guten.
Unser Plan ist es, Kinder in Schulen zu treuen Dienern des Staates, also des Großen Guten zu erziehen. Eine solche Erziehung zum Großen Guten hat ihren Preis. Abwei­chendes Denken, das viel­leicht dazu geführt hätte, neue Ideen und Inno­va­tionen, Krea­ti­vität möglich zu machen, geht ver­loren. Aber wir gewinnen etwas viel wich­ti­geres: Richtige Gesinnung. Richtige Gesinnung ist unendlich viel mehr wert als gute Ideen.
Ein Öster­reicher dem es in Deutschland nicht gepasst hat, weshalb er rüber gegangen ist, rüber nach Amerika, hat neue Ideen als Anfang krea­tiver Zer­störung bezeichnet. Wollen Sie Zer­störung? Wollen Sie Ideen ver­wirk­licht sehen, die Ihr Leben, wie Sie es kennen, ver­ändern, zerstören?
Die Farbe in ihren schwarz-weiß-Fern­seher bringen, die Strom­kosten redu­zieren, die ihnen die Mög­lichkeit geben, sich mit einem Com­puter und mit Men­schen zu ver­netzen, die sie nicht kennen, nie gesehen haben und mit denen sie keine Gesinnung teilen?
Wir wollen das auch nicht.
Deshalb haben wir, hat mein guter Freund Heiko Maas aus der sozi­al­de­mo­kra­ti­schen Block­partei, Schritte in die Wege geleitet, um die Freiheit im Internet zu beenden. Die richtige Gesinnung braucht Hege und Pflege.
Freiheit ist der Nähr­boden abwei­chender Ideen. Sie ist der Feind der rich­tigen Gesinnung. Das wusste schon einer meiner Amts­vor­gänger, als er von der Schutz­mauer des demo­kra­ti­schen Deutsch­lands gesagt hat, dass sie „auch in 50 und auch in 100 Jahren noch bestehen bleiben wird, wenn die dazu vor­han­denen Gründe nicht beseitigt sind“.
Eine Ent­scheidung für Freiheit ist eine Ent­scheidung gegen Sicherheit. Deutsche, das zeigen mir die jüngsten Debatten, wollen Sicherheit, keine Freiheit. Deshalb planen wir, die Freiheit weiter zu beschränken, um uns auch in diesem Punkt, dem Niveau des realen Sozia­lismus des demo­kra­ti­schen Deutsch­lands anzupassen.
Unsere Plan­po­litik hat alle Nutzen und Kosten kal­ku­liert. Wir wissen, dass man Schüler nur auf Kosten von Bildung indok­tri­nieren kann. Wir nehmen das für das Große Gute in Kauf.
Wir wissen, dass man Frauen nur auf Kosten wirt­schaft­licher Effi­zienz gegenüber Männern bevor­zugen kann. Das ist eine Offen­sicht­lichkeit der Geschichte. Männer sind eher bereit, Risiken ein­zu­gehen. Deshalb sind die meisten Erfin­dungen von Männern gemacht worden: Aber Erfin­dungen sind Neues, tragen das Potential „krea­tiver Zer­störung“ in sich. Das wollen wir nicht. Wir wollen das Große Gute. Deshalb bevor­zugen wir Frauen. Deshalb holen wir Flücht­linge nach Deutschland. Deshalb inter­es­siert uns der Brain Drain nicht.
Wem es in Deutschland nicht passt, der soll doch rüber gehen.
Das haben Kon­ser­vative in den 1970er und 1980er Jahren Sozia­listen an den Kopf geworfen. Wie falsch sie doch gelegen haben. Ihr seid nicht zu uns, wir sind zu Euch gekommen, haben Deutschland sozia­li­siert. 12 Jahre unter meiner Regent­schaft haben auch den letzten Rest einer kon­ser­va­tiven, geschweige denn einer krea­tiven Idee beseitigt. Deshalb ent­täuscht mich der Miss­brauch des Wahl­rechts, den Mil­lionen Deutsche mit der Wahl einer Nicht-Block­partei betrieben haben, persönlich.
Aber wir sind nicht wie andere. Wir hindern nie­manden daran, aus­zu­wandern. Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten,[2] wie ein Par­tei­kollege einst gesagt hat. Aber wir trauern auch denen, die nicht mit rich­tiger Gesinnung mit uns am Großen Guten arbeiten wollen, nicht nach.
Wir brauchen in Deutschland tat­kräftige Jugend­liche, die im Gleich­schritt am gemein­samen Ziel arbeiten, die bereit sind, Opfer für das Große Gute zu bringen, damit an den Lager­feuern der Geschichte unser, mein Loblied gesungen werden wird.
Ich bitte Sie, mit mir das Glas zu erheben und zu trinken: Auf die inter­na­tionale Soli­da­rität, auf den Frieden und das Glück aller Völker, auf das 13. Jahr meiner Regent­schaft über unsere deutsche demo­kra­ti­schen Republik.[3]
***
[1] Zitat Walter Ulb­richt, 1953 im DDR-Rundfunk.
[2] Zitat Walter Ulb­richt, 1961 auf einer Pres­se­kon­ferenz knapp zwei Monate vor dem Bau der Ber­liner Mauer
[2] Weit­gehend [Aus­nahme 12 Jahre Regent­schaft], Zitat Erich Hon­ecker anlässlich der Feier zum 40jährigen Bestehen der DDR.