Kranker Flüchtling beim Arzt - Screenshot Youtube Spiegel TV

Die Angst der Ärz­tinnen – Kandel ist überall, auch im eigenen Kreis

Zur beson­deren Kultur von Will­kom­mens­gästen – Ärz­tinnen in Angst
„Alle 45 nie­der­ge­las­senen Haus- und Fach­ärz­tinnen haben einen Brand­brief an die Kas­sen­ärzt­liche Ver­ei­nigung unter­schrieben. Anlass sind die Bedin­gungen, unter denen sie in der Bereit­schafts­zen­trale Ger­mersheim ihren Dienst leisten müssen. Mitt­ler­weile zahlen sie für Ver­tre­tungen lieber bis zu 1000 Euro – für 13 Stunden Dienst“, schreibt die Rhein­pfalz, das süd­pfäl­zische Mono­pol­blatt, das auch für Kandel berichtet.
(Von Peter Helmes)

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Tempora mutantur – wie sich die Zeiten ändern! „Natürlich“ gehört(e) die „Rhein­pfalz“ (RP) als poli­tisch kor­rektes Organ zu den besonders Gut­mei­nenden, die sofort nach dem Mord von Kandel zur Mäßigung auf­riefen und von „Ein­zel­fällen“ sprachen. Und berichten wollte die RP gerne, daß alle, alle – Bürger wie Bür­ger­meister, Pas­toren wie Dekane, Gewerk­schafter wie Sozi­al­ar­beiter usw. – vor einer Über­ziehung der Debatte warnten. „Wir sind Kandel“, schrien ein paar Bürger, und „Kandel ist bunt“, war die nächste Parole – kräftig unter­stützt von der RP.
Wie bunt Kandel und der Land­kreis Ger­mersheim, zu dem Kandel gehört, ist, durfte jetzt das Lokal­blatt auch am Bei­spiel der Ärz­tinnen – aller Ärz­tinnen! – im Land­kreis berichten. (Das säu­er­liche Gesicht einiger Redak­teure kann ich mir gut vor­stellen, tut mir aber nicht weh.)
Irgendwann muß die Wahrheit raus! (Deutsche) Frauen heute leben gefährlich, sie sind in hohem Maße gefährdet. Denn auch für sie gilt die isla­mische Grund­über­zeugung, daß Frauen Men­schen II. Klasse sind. Und Messer sind überall vor­handen, auch in einer Arztpraxis.
Es gehört schon eine gehörige Portion Angst, aber auch Mut dazu, mit diesen weib­lichen Sorgen an die Öffent­lichkeit zu gehen. Die Ärz­tinnen im Land­kreis Ger­mersheim taten dies, und viele Kol­le­ginnen in anderen Land­kreisen werden ähnlich denken. Noch ist Deutschland nicht verloren!
Die „Rhein­pfalz“ berichtet:
Ärz­tinnen sind mitt­ler­weile in Angst um Leib und Leben
„Wir Ärz­tinnen sind mitt­ler­weile in Angst um unser Leib und Leben – oder würde man Frau/Mutter/Tochter nachts alleine in fremde Woh­nungen schicken nach even­tuell vorab fin­giertem Notruf?“ – In dieser rhe­to­ri­schen Frage gipfelt ein Schreiben aller Ärz­tinnen im Kreis Ger­mersheim. Sie müssen regel­mäßig Dienste in der Bereit­schafts­dienst­zen­trale Ger­mersheim leisten. Und dort steht ein Fahr­dienst nur bis 19 Uhr zur Verfügung.
Haus­be­suche ohne Begleiter
Das bedeutet: Trotz zuneh­mender Aggres­sionen gegenüber Helfern müssen die Ärz­tinnen Haus­be­suche ohne Begleiter oder Zeugen erle­digen. „Wie hin­länglich bekannt ist, gilt Ger­mersheim als Brenn­punkt, da es in der Stadt Bezirke gibt, wo selbst andere Helfer nur mit zusätz­lichem Schutz hin­gehen“, heißt es in dem Schreiben.
Die Ärz­tinnen fordern für ihre Sicherheit rund um die Uhr einen Fahrer mit medi­zi­ni­scher Aus­bildung, bei­spiels­weise einen Sani­täter. Der Fahrer sollte die Ärztin in die Wohnung begleiten und bei der Ver­sorgung des Pati­enten assis­tieren. „Bei Gefahr kann der Fahrer auch einen Notruf absetzen und hin­terher als Zeuge fun­gieren“, so die Frauen. Die Bereit­schafts­zen­tralen in Landau und im Nord­ba­di­schen würden dies so hand­haben. Auch in Kandel sei dies früher der Fall gewesen.
Kol­legen 1000 Euro geboten
„Wegen der unan­ge­nehmen Arbeits­be­din­gungen in der Bereit­schafts­zen­trale Ger­mersheim werden Kol­legen zur Über­nahme von Diensten bis zu 1000 Euro ange­boten. Diese Tat­sache sagt schon alles über die Zen­trale Ger­mersheim im Ver­gleich zu anderen aus“, heißt es in dem Schreiben.
Die Zustände seien sogar eine Gefahr für die künftige ärzt­liche Ver­sorgung im Kreis Ger­mersheim, argu­men­tieren die Ärztinnen: 
„In den nächsten Jahren werden viele Praxen aus Alters­gründen abge­geben werden. Die Haus­arzt­me­dizin wird zunehmend weiblich. Ange­sichts der Gefahren im Not­dienst in seiner jet­zigen Struktur werden noch weniger Haus­arzt­praxen einen Nach­folger bezie­hungs­weise eine Nach­fol­gerin finden. Auch den Fach­arzt­praxen wird es da nicht besser ergehen.“
„Wir haben Ver­ständnis für das Anliegen der Ärzte in der Bereit­schafts­region Ger­mersheim und arbeiten schon seit län­gerem an einer über­grei­fenden Lösung“, teilt die Kas­sen­ärzt­liche Ver­ei­nigung zur Beschwerde der Ärz­tinnen mit. Die Kas­sen­ärzt­liche Ver­ei­nigung werde den Sach­verhalt genau prüfen und anschließend dazu Stellung nehmen. (lap)“
Soweit die Meldung der Rheinpfalz.
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con­servo meint: Einen Kom­mentar dazu – von den zustän­digen Redak­teuren – ver­misse ich noch. Er wird ihnen wohl auch schwer­fallen. Mal sehen.
Jeden­falls bin ich schön höchst gespannt auf die Bericht­erstattung zur nächsten Demo des „Frau­en­bünd­nisses“ am 5.5. in Kandel (siehe auch: https://conservo.wordpress.com/2018/04/21/mitmachen-beim-frauenbuendnis-die-demos-gehen-weiter-deutschland-wird-wach/).
Erst­ver­öf­fen­li­chung dieses Bei­trags auf www.conservo.wordpress.com