Wie muss man sich das vorstellen? Da steht der Buntmensch gegen Mittag auf, schaltet ARD und ZDF ein, und am Abend schreibt man dann einen Artikel, bei dem man sich wünscht, daß die Deutschen doch bitteschön abgeschafft und ausgerottet werden sollen. Wie entmenschlicht muss man sein? Mit anderen Worten wollen die Bunten also sagen:
„die Deutschen saufen ab und das ist gut so“.
Aussagen, wofür sich die Bunten damals noch geschämt haben und es dann im Nachhinein teilweise als Satire hingestellt wurde, oder es maximal in der TAZ erschien,
sind heute Positionen des bunten Mainstreams, des breiten Bündnisses. „Absaufen, absaufen“ rufen da sinngemäß nicht ein paar Unterstützer der Pegida in Bezug auf irgendeine Aktion im Mittelmeer (weshalb man dann natürlich gleich als guter Bunter zur Polizei rennt), sondern die autoritären Führungskräfte der Bunten in Bezug auf das eigene Volk selbst. Sie dürfen das, sie werden dafür – wie Deniz Y – von Buntland gefeiert.
Und so arbeitet Huffpost beispielsweise mit Focus-Online zusammen, dem fake-konservativen Teil (Fakten, Fakten, Fakten und an den Tod der Leser denken) des breiten bunten Bündnisses.
Ein Pegida-Skandierer wird sich nicht am Abend hinsitzen und tatsächlich einen Artikel schreiben, in dem er ernsthaft die Ausrottung und Abschaffung eines Volkes fordert. Im Gegenteil: Da wird man lesen, dass dem Erhalt der Heimat und des Volkes die höchste Priorität zugemessen wird und vielleicht von „Hilfe zur Selbsthilfe“ in Bezug auf schwächelnde Völker. Bürgerfreundlicher geht es nicht. Und respektvoller kann auch kein Kulturenaustausch stattfinden, den Respekt gilt hier sowohl dem Fremden als auch dem eigenen.
Wir haben also auf der bunten Seite Menschen, die sich den Tod bzw. die Abschaffung der Deutschen wünschen – die gruppenbezogene Menschenfreundlichkeit eben – und auf der anderen Seite die Rechten, die von einem positiven Bürger- und Völkerbild geprägt sind. Und wer nicht wünscht, daß Menschen wie Ware übers Mittelmeer kutschiert werden, nur um sich selbst damit einen Gefallen zu tun („Ich hasse mich, bitte schafft uns Deutsche ab“) , der muss wahrlich schon tief entmenschlicht sein. Der Aufstand der Anständigen (Berlin) ist ein Aufstand, dem man einen Aufstand der Vernünftigen (Bayern und andere freie Völker) entgegensetzen kann.
Anhang:
Wie kann man die Spaltung der Gesellschaft – vor der die gruppenbezogenen Menschenfreunde der Bunten doch immer so „Angst“ haben – verhindern, und das Volk wieder vereinen? Das breite Bündnis liefert selbst die Antwort:
Und dann kam der Moment während der WM 2010, als ich mit Freunden im Biergarten saß, um ein Fußballspiel anzusehen. Mit dabei einige Leute aus den verschiedensten Ländern, ich weiß nicht mehr genau, woher. Doch an eines erinnere ich mich: Als die deutsche Hymne gespielt wurde, stand ich auf und sang mit. So ein Gefühl hatte ich bis dahin für unmöglich gehalten. Und nun ertappte ich mich dabei: Ich war irgendwie stolz, Deutscher zu sein. Wie konnte das passieren?