Kein Reichs­par­teitag – nirgends…

…Oder warum Flücht­lings-Frust und Fußball-Frohsinn nicht zusammenpassen
(Von Dr. Helmut Roewer, Minis­te­ri­alrat a.D. *)
Erinnern Sie sich? Vor acht Jahren ließ uns eine Fern­seh­re­por­terin Müller-Hohen­stein während der Fußball-WM wissen, dass sie einen inneren Reichs­par­teitag erlebt habe. Dem Aus­spruch folgte das übliche mediale Auf­jaulen: NS-Ver­brechen und Schuld und Nie-wieder und so. Den Namen der Dame merkte ich mir, weil sie so hieß, wie der Kasper meiner Kin­dertage. Er stammt, was ich als Kind nicht wusste, aus dem Elb­sand­stein­ge­birge, neulich kaufte ich mir dort einen. Sein Gesicht ähnelt fatal dem Fuß­baller Thomas Müller, aber der kann wirklich nichts dafür.
Zu meiner Über­ra­schung durfte Müller-Hohen­stein (wohl­ge­merkt die Repor­terin) am Abend des Unter­gangs, man schrieb den 27. Juni 2018, ohne Burka und im roten Kleidchen mit zwei weißen Streifen am Ärmel (für den dritten von adidas hatte es offenbar nicht gereicht) den Bun­des­trainer, wie man so sagt, abmo­de­rieren. Hin­terher las ich, nur zur Bestä­tigung, dass ich mich nicht verhört hatte, bei Mark Twain Zu Fuß durch Europa nach, wie sich Deutsche gegenüber ihren Ex-Heroen ver­halten: Eine ält­liche Sän­gerin in Hei­delberg sang so grau­enhaft, dass man sich die Ohren zuhalten musste, aber mein Gast­geber ver­si­cherte mir, dass sie in ihrer Jugend einen glo­cken­reinen Sopran gehabt habe. Dass Frau Müller-Hohen­stein vom Reichs­par­teitag bei der Trainer-Däm­merung nicht sprach, brauche ich kaum zu erwähnen. Wäre sie ehrlich und nicht main­stream-domes­ti­ziert gewesen, hätte sie es viel­leicht tun sollen, denn er, der innere Reichs­par­teitag, fand zur Fußball-WM tat­sächlich nicht statt – vorher nicht, wäh­rend­dessen nicht und hin­terher grad gar nicht.
Hierfür gibt es einen simplen Grund: Es liegt an den vier F (habe ich mir gerade aus­ge­dacht). Sie stehen für Flücht­lings-Frust und Fußball-Frohsinn. Die vier F sind auch bei gezieltem Dau­er­feuer der Lügen­presse nicht unter einen Hut zu bringen. Mitt­ler­weile ist es selbst den Nicht-so-sehr-Hoch­be­gabten unter den Dau­er­fern­seh­kon­su­menten auf­ge­fallen, dass etwas faul ist im Staate Dänemark (ist Shake­speare und nicht von mir). Eine Fuß­ball­mann­schaft, die nicht Deutsche Natio­nal­mann­schaft heißen darf, sondern nur Mann­schaft, die zudem auf die Natio­nal­symbole unge­straft rotzen und für den tür­ki­schen Dik­tator und andere nutzen-redu­zierte Dinge pro­fit­ori­en­tiert Reklame machen darf, das ist nicht meine Mann­schaft. Niemals nicht und nir­gendwo. So einfach liegen die Dinge.
Da konnte es bezeich­nender kaum sein, als dass in der Halbzeit-Pause des Fuß­ball­de­sasters die Heute-Hetzer in einer Flücht­lings-Rettung auf Malta schwelgten, während es mitt­ler­weile auch den Nicht-son­derlich-Infor­mierten unter den Gut­wil­ligen dank ita­lie­ni­scher Auf­klärung schwant, dass hier deutsche Polit-Kri­mi­nelle mit Sitz in Dresden und anderswo steu­er­be­freit, durch den Bun­des­haushalt und die EU sub­ven­tio­niert sowie Soros-gesponsert, ohne die nach gel­tendem Recht gebotene Straf­ver­folgung fürchten zu müssen, Men­schen­handel betreiben. Ein außer­or­dentlich pro­fi­tables Geschäft. Will­kommen auf dem Sklavenmarkt.
Wohin nun mit den Sklaven? Unser Land ist zutiefst gespalten. Die Risse laufen kreuz und quer und ent­ziehen sich ein­deu­tiger Zuordnung. Viel­leicht hilft ein Kon­troll­blick auf die Fahnen. Dass die Deutschland-ver­recke-Fraktion keine Deutschland-Fahnen zeigt, ist klar, aber dass auch die vielen anderen, ein­schließlich des Heeres der Ohne­michel, die Fahne ein­ge­rollt hatten, das ist das Neue. Deutschland schwenkt keine Fahnen, sondern schwankt zwi­schen Resi­gnation und dem Sturm. Die Fahnen sind ver­bannt, aber nicht ver­brannt, wie ich vermute. Wer weiß, wann sie wieder aus­ge­packt werden. Hof­fentlich bald.


*) Dr. Helmut Roewer wurde nach dem Abitur Pan­zer­of­fizier, zuletzt Ober­leutnant. Sodann Studium der Rechts­wis­sen­schaften, Volks­wirt­schaft und Geschichte. Nach dem zweiten juris­ti­schen Staats­examen Rechts­anwalt und Pro­motion zum Dr.iur. über ein rechts­ge­schicht­liches Thema. Später Beamter im Sicher­heits­be­reich des Bun­des­in­nen­mi­nis­terium in Bonn und Berlin, zuletzt Minis­te­ri­alrat. Frühjahr 1994 bis Herbst 2000 Prä­sident einer Ver­fas­sungs­schutz­be­hörde. Nach der Ver­setzung in den einst­wei­ligen Ruhe­stand frei­be­ruf­licher Schrift­steller und Autor bei con­servo. Lebt und arbeitet in Weimar und Italien.
©Helmut Roewer, Juni 2018 — Erst­ver­öf­fent­li­chung auf www.conservo.wordpress.com