Horst Drehofer - By Ailura - Own work, CC BY-SA 3.0 de, Link

Wieder nur Heißluft — Horst See­hofer rudert zurück – Keine Zurück­wei­sungen nach Österreich

Das Kas­per­le­theater geht weiter und nichts, aber auch gar nichts wird sich ändern: Bun­des­in­nen­mi­nister Horst See­hofer (CSU) hat bestritten, dass es einen Plan gibt, Flücht­linge, die schon in solchen EU-Ländern regis­triert sind, mit denen es kein Rück­füh­rungs­ab­kommen gibt, an der Grenze zu Öster­reich abzu­weisen. „Ich kenne eine solche Aussage der Bun­des­kanz­lerin nicht“, sagte See­hofer am Don­ners­tag­mittag in Wien nach einem Gespräch mit dem öster­rei­chi­schen Bun­des­kanzler Sebastian Kurz. „Eine Zurück­weisung kann über­haupt nur erfolgen für Men­schen, für die Öster­reich bislang schon die Zustän­digkeit hatte, weil sie hier einen Asyl­antrag gestellt hatten“, so Seehofer.
„Ich kann als deut­scher Innen­mi­nister ver­si­chern, dass wir Öster­reich nicht für Flücht­linge zuständig machen wollen, für die sie bisher nicht zuständig waren“, sagte der CSU-Chef weiter. Damit wider­spricht See­hofer einer Aussage von CDU-Gene­ral­se­kre­tärin Annegret Kramp-Kar­ren­bauer und CSU-Gene­ral­se­kretär Markus Blume, die eine ent­spre­chende Regelung am Mon­tag­abend im Zuge der Ver­kün­digung des Uni­ons­kom­pro­misses ange­kündigt hatten. Weiter einigten sich Öster­reichs Bun­des­kanzler Kurz und See­hofer am Don­ners­tag­mittag nach eigenen Worten darauf, die Mit­tel­meer­route „schließen“ zu wollen.
Es habe sich um ein gutes Gespräch gehandelt, in dem „vieles aus­ge­räumt werden konnte, was gestern noch dis­ku­tiert wurde“, sagte Kurz nach der Unter­redung. Der deutsche Bun­des­in­nen­mi­nister habe ihm zuge­si­chert, dass es „keine Maß­nahmen von deut­scher Seite zum Nachteil Öster­reichs“ geben werde. In der nächsten Woche soll es in Inns­bruck ein Treffen der Innen­mi­nister von Deutschland, Öster­reich und Italien geben, sagten Kurz und See­hofer weiter.
Wenn es keine Einigung mit den anderen EU-Ländern gebe, müsse aller­dings „neu überlegt“ werden, so Seehofer.
 


Quelle: Jou­Watch