
Trotz erdrückender Beweislage und dem Bekenntnis der Maoisten wurden sieben Christen der Ermordung des Hindu-Mönchs für schuldig befunden und ins Gefängnis geworfen. Dort sind sie bis heute. 10 Jahre später ist die Lage der mehr als 60 Millionen Christen in Indien nicht besser. Das christliche Hilfswerk Open Doors berichtet von einem massiven Anstieg der Gewalt seit 2014. So wurden 2017 mehr als 600 Übergriffe gegen Christen dokumentiert und 2018 hält der Negativtrend an. 45 Millionen von ihnen sind einem hohen Maß an Verfolgung ausgesetzt.
Größte Demokratie der Welt im Griff des religiösen Nationalismus
In vielen Bundesstaaten setzen Anhänger der Bharatiya Janata Partei (BJP) von Premierminister Modi sowie hindu-nationalistische Gruppen die Christen massiv unter Druck. Außerdem blockieren Antibekehrungsgesetze in sieben Bundesstaaten gezielt die Tätigkeit christlicher Gemeinden. Andersherum aber werden bei öffentlichen Rückbekehrungsveranstaltungen (Ghar Wapsi) Christen gezwungen, zum Hinduismus zurückzukehren. Besonders bedroht sind kastenlose Dalits, die sich in großer Zahl dem christlichen Glauben zugewandt haben und deshalb verfolgt werden.
So wie die meisten Straftaten von Orissa ungesühnt blieben, fühlen sich hindu-nationalistisch motivierte Gewalttäter durch eine anhaltende Straflosigkeit zu immer neuen Übergriffen ermutigt. Regierung und Behörden bieten kaum Schutz für Christen und andere religiöse Minderheiten. Ganz im Gegenteil. Das unter Hardlinern weit verbreitete Motto ‘Indien den Hindus’ bedeutet für sie: Ihr seid unerwünscht! Ihr habt keinen Anspruch auf Schutz, Religionsfreiheit oder Gerechtigkeit vor Gericht.’

“Orissa darf sich nicht wiederholen”
Regelmäßig werden Pastoren misshandelt und ermordet, Gottesdienste überfallen, Kirchen zerstört, christliche Familien aus Dörfern vertrieben sowie christliche Mädchen und Frauen vergewaltigt. Christliche Leiter und Aktivitäten werden überwacht, Christen hinduistischer Herkunft oft schwer bedrängt, zusammengeschlagen und auch getötet. Laut dem aktuellen Weltverfolgungsindex leben Christen nur in zehn anderen Ländern gefährlicher als in Indien.
Mit Hausbauprojekten, Projekten zur Einkommenssicherung, Alphabetisierungskursen sowie dem Aufbau von Hauskirchen hat Open Doors zur Wiederansiedlung der Christen in der Region beigetragen. Markus Rode, der geschäftsführende Vorstandsvorsitzende von Open Doors Deutschland, sagt: “Orissa darf sich nicht wiederholen. Heute geht es aber sogar darum, dass nicht ALLE Christen aus Indien vertrieben werden, wie einige politische Gruppen anstreben. Westliche Regierungen können dem entscheidend entgegenwirken, indem sie Religionsfreiheit einfordern. Wichtig ist aber auch, dass wir jetzt für unsere Glaubensgeschwister in Indien beten.”
Quelle: opendoors
























