Grö­ne­meyer rettet uns ein paar Flüchtlinge

Pop­barde — Mehr­fach­mil­lionär und vor allem Gut­mensch Herbert Grö­ne­meyer geht für uns alle Flücht­linge retten. Auf Facebook erfährt seine eupho­ri­sierte Fan­ge­meinde:  “Ich bin an Bord bei @SOSMEDITERRANEE, wenn die #Aquarius, stell­ver­tretend für uns alle, ab heute wieder Leben rettet! Für See­not­rettung und ein humanes Europa! Lasst uns gemeinsam ein Zeichen setzen!”
Das fleisch­ge­wordene gute Gewissen in Gestalt des 62-jäh­rigen Nuschel­barden Herbert Grö­ne­meyer macht ernst und “rettet “uns höchst per­sönlich noch ein paar mehr Flücht­linge aus dem Mit­telmeer nach Deutschland.

Müssig die Frage, die bereits die Syms­tem­clowns Böh­mermann und Heufer-Umlauf unbe­ant­wortet ließen, wie viele der von ihm “Geret­teten” Grö­ne­meyer mit seiner eigenen, herbei gesun­genen und geschau­pie­lerten Kohle voll­um­fänglich ver­halten wird.
Mut­maßlich wird Grö­ne­meyer auch die Frage von Blogger Oliver Flesch, die er ihm inmitten seiner Facebook-Jubel­ge­meinde hin­ter­lassen hat, gekonnt igno­rieren. Flesch fragt: “WANN genau wirst Du denn ein Zeichen für die von Deinen Schäfchen ver­ge­wal­tigten und ermor­deten  Mädchen und Frauen setzten, Herbert? Bestimmt schon ganz bald, nicht wahr?”
Kilo­me­ter­weise Jubelschei… — wenn da nicht die Spaß­bremsen wären
Geschenkt! Haupt­sache die Gemeinde jubelt! Und das tut die devot ergebene Grö­ne­meyer Fan­ge­meinde in einer fast schon sek­tenhaft anmu­tenden geis­tigen Umnachtung auf Facebook. Dennoch rutscht — trotz den Links­extre­misten von #ich­binhier — der eine oder andere kri­tische Kom­mentar durch.
Susanne schwärmt: “Wem das zu weit geht, dass sich (auch) Promis für Huma­nität ein­setzen und gegen noch mehr Leichen im Mit­telmeer, muss ja hier nicht mit­mi­schen. Ich finde es klasse.”
Frank tippt bewun­dernd: “Ich bin zwar nicht dein größter Fan, aber ernsthaft: Respekt für deinen Einsatz. “Der Mensch heisst Mensch…” Egal welcher Her­kunft. Danke fürs nicht weg sehen und aktiv werden!
Ivo ebenso über­wältigt wie Frank lob­preist: “Ich finde es toll, dass immer mehr Pro­mi­nente Flagge zeigen und sich nicht feige in ihr Schne­ckenhaus ver­kriechen.”
Johanna scheint mehr als eupho­ri­siert von soviel Selbst­lo­sigkeit: “Danke für die Unter­stützung lieber Herbert Grö­ne­meyer. Es ist so, so wichtig, dass Künstler ein Zeichen für Mensch­lichkeit setzen. Vielen, vielen Dank!
Und auch Iris schwebt auf Wolke sieben: “Danke.. jetzt weiss ich wieder, dass nur jemand solche Texte schreiben kann, der auch wirklich dahinter steht. . “Und der Mensch heißt Mensch weil er irrt und weil er kämpft und weil er hofft und liebt, weil er mit­fühlt und vergibt… ” das haben nur einige ganz offen­sichtlich ver­lernt…
Jonathan, der Ossi-Rassist — weiß genau wie es funk­tio­niert: “Wovor habt ihr eigentlich Angst ? Wir haben schon mal 17 Mil­lionen Men­schen aus einem Bank­rotten Staat bei uns auf­ge­nommen… Stimmt schon da gibt es immer noch Inte­gra­ti­ons­pro­bleme und so richtig anpassen will sich der ein oder andere auch nicht…aber im großen und ganzen hat es doch gut geklappt oder nicht ?
Bei Anke scheint die Liebe zu Gröli nicht ganz so weit zu gehen: “Bin echt ein Fan von dir … Und stehe auch oft auf deiner Seite was du für eine Ein­stellung hast im Leben .… Aber da muss ich passen … Weil .. Ich gehe hart sehr hart für mein Geld arbeiten … Das meiste bekommt eh schon der Staat von mir . Und damit man sich etwas gönnen kann spar ich um dein Konzert zu besuchen .Das ist dann der Lohn für meine Arbeit .…
Hans-Arno versaut irgendwie die Jubel­stimmung und schreibt: “Und wie war das noch.… ” Bochum ich komm aus dir, Bochum ich häng an dir.… oh Glück auf ” ???? Wenn du heute nach Bochum oder in den gesamten Pott fährst.… nix vom Steiger zu sehen, über die Hälfte ” ver­kleidet “. Ver­fehltes und blödes Statement! Helfen sollte man vor Ort, aber jeder der hier das alles so toll findet, sollte einigen der Afri­kaner ( und von dort kommen die meisten ) ein Obdach geben, das wäre gut…
Und auch Frank gibt die Spaß­bremse: “Wieder ein Mil­lionär der auf Kosten der „nor­malen“ Bevöl­kerung den barm­her­zigen Sama­riter spielen will und in der Rea­lität die dann fol­genden Pro­bleme nicht mitbekommt,weil er weit ab von den „Neu­an­kömm­lingen“ sein Domizil hat…
Mick kann das Bashing auf seinem Idol Grö­ne­meyer nicht sitzen lassen und “argu­men­tiert” im belei­digten Gut­men­schenton: “Frank Meyer Ganz schön unver­schämte und freche Behauptung. Und dann immer dieser uner­träg­liche Neid. Peinlich. Der Mann hat was GELEISTET UND SICH DAS GELD HART MIT FLEISS UND KÖNNEN VER­DIENT. Erst mal selber schaffen, bevor man die Fresse auf­reißt.”
Prag­ma­ti­scher Vor­schlag von Cas­sandra:  “So, ich hab mir noch einige Kom­mentare ange­schaut. Packt die Sachen, kommt alle nach Mit­tel­deutschland und baut eine Mauer — eine ganz, ganz hohe! Diese Leute wirst du niemals und unter keinen Umständen mehr erreichen. Wenn wir Ver­nünf­tigen uns nicht zusam­men­finden, sind auch wir ver­loren. Die meinen allen Ernstes, nie­mandem von uns würde etwas weg­ge­nommen werden, neimand hätte Ein­schrän­kungen, es können noch viel mehr gerettet werden und wir wären ja für das Leid in Afrika ver­ant­wortlich. Packt die Sachen und rettet euch selbst!”


zuerst erschienen auf Jou­watch