„Zins-Stundung für Grie­chenland kostet 34 Mil­li­arden Euro“

Schon früh habe ich darauf hin­ge­wiesen, dass die „Rettung“ Grie­chen­lands ein sehr teures Ver­gnügen ist und die Geschichten von den angeb­lichen Gewinnen, die wir damit machen, Fake News sind. Zeitwert des Geldes war und ist das Stichwort.
Hier eine kleine Notiz aus der F.A.Z., die genau das nochmals erläutert:

  • „Mehrere schul­den­er­leich­ternde Maß­nahmen wurden von der Euro­gruppe Ende Juni beschlossen, dar­unter die Ver­län­gerung von Kre­diten um zehn Jahre auf eine durch­schnitt­liche Laufzeit von 42,5 Jahren und die Stundung von Zinsen und Til­gungs­zah­lungen bis 2032/2033. Vor allem letztere Maß­nahme hat einen großen Umfang.“ – Stelter: Hätte ich auch gerne von meiner Bank. Das ist ein Geschenk.
  • Welchen mone­tären Wert hat denn diese Schul­den­er­leich­terung, wollte die FDP-Fraktion wissen. Antwort: „Das Volumen der zusätz­lichen Zins­stundung über zehn Jahre ist abhängig von der tat­säch­lichen Zins­ent­wicklung und wird vom BMF derzeit in einer Grö­ßen­ordnung von rund 34 Mil­li­arden Euro geschätzt, heißt es nun in einer Antwort des Bun­des­fi­nanz­mi­nis­te­riums (BMF) (…).“ – Stelter: Tja, wo ist denn da nun der Gewinn?
  • „Worauf das Minis­terium nicht eingeht, ist die Reduktion des Bar­werts der Kredite durch die Ver­län­gerung der Lauf­zeiten. Die Abschaffung der Zins­marge führe zu Min­der­ein­nahmen des Kri­sen­fonds EFSF von jährlich 220 bis 230 Mil­lionen Euro. Der Ver­zicht auf Gewinne aus Anleihen im Besitz der Zen­tral­banken betreffe allein im Bun­des­haushalt 2018 rund 417 Mil­lionen Euro.“ – Stelter: Wer aber wie ich diese ein­fache Finanz­ma­the­matik ernst  nimmt, wird sogleich als „kon­ser­va­tiver Ökonom“ bezeichnet.
  • „Der Ökonom Friedrich Hei­nemann vom Zentrum für Euro­päische Wirt­schafts­for­schung sagte dieser Zeitung, die Politik der fort­ge­setzten Lauf­zeiten-Ver­län­ge­rungen und Zins­stun­dungen sei im Grunde Kon­kurs­ver­schleppung. Die Kredite müssten wohl groß­teils abge­schrieben werden. Die Sicht, dass die Grie­chen­land­rettung Deutschland und die anderen Kredit- und Garan­tie­geber kein Geld kosten würde, ist öko­no­misch unsinnig. Die For­de­rungen gegen Grie­chenland bestehen in ihrem Nomi­nalwert nur noch auf dem Papier, sie sind in keiner Weise mehr wert­haltig, sagte Hei­nemann.“ – Stelter: einfach peinlich, dass die Politik damit durchkommt.
  • Bei­spiel gefällig?: „Der haus­halts­po­li­tische Sprecher der Uni­ons­fraktion, Eck­hardt Rehberg (CDU), sagte dagegen: Längere Kre­dit­lauf­zeiten und der Ver­zicht auf höhere Zinsen sind weder ein Schul­den­schnitt noch ein viertes Hilfs­pro­gramm. Der­artige Behaup­tungen sind falsch. –Stelter: Eine Partei, die derart unfähige haus­halts­po­li­tische Sprecher hat, die nicht einmal den Zeitwert des Geldes kennen, kann man nicht wählen. Wegen Inkom­petenz. Die Alter­native wäre noch schlimmer: dass er lügt. Aber das glauben wir doch nicht!

Quelle: think-beyondtheobvious.com