Plumpe Pro­pa­ganda: Medien und Künstler im Kampf gegen die Demokratie

Die Politik der ver­gan­genen Jahre hat tiefe Gräben auf­ge­rissen, die weite Teile der bür­ger­lichen Mitte zu ver­schlucken drohen. Unver­söhnlich stehen sich die poli­ti­schen Lager in Deutschland gegenüber. Zu geben scheint es nur noch Linke, die sich auf die Unter­stützung der unin­for­mierten Masse ver­lassen können, und Rechte, zu denen man fälsch­li­cher­weise jeden zählt, der kon­ser­vative Ansichten ver­tritt. Wähler der eta­blierten Par­teien prallen auf Anhänger der AfD, “Asyl­ro­man­tiker” auf “Asyl­gegner”, wobei das Etikett jeweils von der Gegen­seite ange­heftet wird. Ein ein­ziges Thema über­lagert alles, und es wird immer schwie­riger, das gespaltene Land wieder zu einen. Daran scheinen die poli­tisch Ver­ant­wort­lichen aller­dings auch wenig Interesse zu haben. Statt­dessen führen sie ihren Wählern immer dreister vor Augen, dass sie gar nicht daran denken, sich den Pro­blemen des Landes zu widmen. Regiert wird schon lange nicht mehr. Poli­tische Ent­schei­dungen fallen im Sinne “über­ge­ord­neter Ziele”, die – kon­se­quent zu Ende gedacht – eine Regierung ent­behrlich machen. Die wesent­lichen Wei­chen­stel­lungen werden dabei nicht mehr am Kabi­netts­tisch in Berlin vor­ge­nommen, sondern beim IWF, bei der UN oder in Brüs­seler Hin­ter­zimmern. Wer dies zu kri­ti­sieren wagt und auf das demo­kra­tische Selbst­be­stim­mungs­recht der Völker ver­weist, gilt als ewig Gest­riger und wird von der polit-medialen Kaste geächtet. Das hält aber vor allem den dik­ta­tur­ge­schun­denen Osten nicht davon ab, seine Stimme zu erheben.

Immer größer werden die Zweifel am poli­ti­schen Füh­rungs­per­sonal – und die Mei­nungs­macher fühlen sich genötigt, sämt­liche Register zu ziehen

Doch je lauter die Kri­tiker werden, desto ent­schlos­sener werfen sich die Redak­tionen schützend vor ihre Ikonen. Eine von ihnen, Angela Merkel, deko­rieren sie nun wie zum Trotz mit einem Medi­en­preis. Seit den Todes­fällen von Chemnitz und Köthen mit den poli­ti­schen Tur­bu­lenzen um den Prä­si­denten des Bun­des­ver­fas­sungs­schutzes schwant auch dem deut­schen Michel, dass etwas faul ist in diesem Land. Immer größer werden die Zweifel am poli­ti­schen Füh­rungs­per­sonal, so dass sich die Mei­nungs­macher genötigt fühlen, sämt­liche Register zu ziehen. Erfüllten zu Beginn der Migra­ti­ons­krise noch hun­dertfach gefundene Geld­börsen und regel­mäßige Phan­tas­te­reien über welt­meis­ter­liche Inte­gra­ti­ons­leis­tungen der Neu­an­kömm­linge ihren Zweck, werden wir nunmehr mit lustvoll zele­brierten Studien beglückt, die zwar so unwis­sen­schaftlich sind wie das “Astro TV”-Horoskop, beim breiten Publikum aber dennoch ver­fangen. Die Jubel­arien über das inzwi­schen als Pro­pa­gan­da­stück ent­tarnte “Inte­gra­ti­ons­ba­ro­meter” waren kaum ver­stummt, da wartete die WELT AM SONNTAG mit dem nächsten Buben­stück auf: “Die Deut­schen sind stolz auf ihre Poli­tiker”, froh­lockte die Redaktion, und gar­nierte die Meldung über die selbst in Auftrag gegebene Studie mit dem schönsten Bild der Kanz­lerin, das sich im Archiv finden ließ. Da wollte keine Redaktion nach­stehen: Alle Leit­medien über­nahmen den Hosianna-Ruf, und schienen sich gegen­seitig in der Lob­preisung der Hei­lig­ge­spro­chenen über­treffen zu wollen.

Die Bericht­erstattung erinnert an die Pres­se­arbeit, mit der das Regime des letzten deut­schen Unrechts­staats am Leben erhalten worden war

Dabei ist die Meldung über die mona­tealte Studie eine Farce. Im Stil der frü­heren Politbüro-Pro­pa­ganda wurde nämlich ein ver­nichtend geringer Wert in einen gran­diosen Erfolg umge­dichtet. Danach gefragt, auf welche Deut­schen aus Politik, Wirt­schaft, Wis­sen­schaft, Sport und Kultur man besonders stolz sein könne, war Merkel zwar die Meist­ge­nannte, dies kann aber nicht wirklich ver­wundern: Die Kanz­lerin ist omni­präsent und wird medial abge­feiert wie kein zweiter aktu­eller Poli­tiker. Vor diesem Hin­ter­grund ist es beschämend, dass gerade einmal 16% der tele­fo­nisch Befragten sie favo­ri­sierten – das weiß jeder, der sich mit Werbung beschäftigt. Die Umfrage fand zudem Ende Juli statt – deutlich bevor die Kanz­lerin vom Ver­fas­sungs­schutz­prä­si­denten der Lüge über­führt wurde. Ein beson­derer Stolz auf Poli­tiker lässt sich schon gar nicht ableiten. Der ganze Vorgang erinnert an die Pres­se­arbeit, mit der vier Jahr­zehnte lang das Regime des letzten deut­schen Unrechts­staats am Leben erhalten worden war. Und ähnlich wie im III. Reich und in der ehe­ma­ligen DDR, treten nun auch die “Kul­tur­schaf­fenden” auf den Plan. In einer öffent­lichen Erklärung wenden sie sich gegen Innen­mi­nister See­hofer, weil dieser einen unta­de­ligen Spit­zen­be­amten gegen poli­tische Angriffe von links ver­teidigt hatte. Wenn Medien die Wahrheit immer scham­loser ver­biegen und sich Künstler vor den poli­ti­schen Karren spannen lassen, hat das End­spiel um die Demo­kratie begonnen. Wollen wir ver­hindern, dass die Pro­pa­ganda gewinnt, müssen wir ihr die Maske vom Gesicht reißen.
 

 
Mein aktu­elles Buch Hexenjagd – Der mündige Bürger als Feindbild von Politik und Medien ist im Handel erschienen. Erwerben Sie Hexenjagd hier ver­sand­kos­tenfrei als signierte Ausgabe. Ebenso ist Das Grauen – Deutsch­lands gefähr­liche Par­al­lel­ge­sell­schaft im Handel erhältlich. Spuk­schloss Deutschland erhalten Sie als Ebook.