Ein Tipp für eine Entspannungsreise in Zeiten der politischen Aufregung
Globale Rohstoffkonzerne (Rio Tinto, Sumitomo, Chenhua Energy) haben das Land schon vor langer Zeit als wahre Goldgrube — tatsächlich ist es reich an Gold, Kupfer und Kohle — entdeckt. Auch “touristisch” besitzt es noch enormes Entdeckungspotential. Wer jetzt reist, erlebt mehr.
Reisen auch mit schmalem Budget möglich
Der Autor reist meistens privat, oftmals in einer Gruppe von bis zu vier Personen. Flugtickets werden dabei Monate vor Reiseantritt gekauft, die erste (und eventuell die weiteren) Übernachtung(en) über Airbnb gebucht, den Rest an Ort und Stelle erledigt. Oft genügen eine Touristenkarte mit den angepeilten Sehenswürdigkeiten und ein klärendes “Gespräch” mit einem Taxifahrer. Auch ohne Worte in der Landessprache oder in Englisch, kann der Preis auf dem Papier schnell ausgehandelt werden. Der Weg ist das Ziel — sagte einst Meister Konfuzius.
Sicherlich haben wir viel Erfahrung und so einfach ist es nicht überall. Dennoch empfehle ich allen heute politisch Frustrierten, die sich einen organisierten, oft doppelt so teuren Ausflug nicht leisten können, ein Entspannungsbad außerhalb des “Landes, in dem wir alle gerne leben” (Merkel). Dieser Tipp gilt generell für “exotische Länder”, die noch nicht über eine ausgebaute touristische Infrastruktur verfügen, wie z.B. die Mongolei oder Russland. Für 1.200 € all including reisten wir im letzten August zwei Wochen 3.000 Km durch das Steppenland und ein gutes Stück weiter mit der Transsibirischen Eisenbahn bis Irkutsk und zum Bajkal-See. Achtung: Der obige Billig-Tipp gilt nicht für die neuen “touristischen Hochburgen”, wie z.B. Vietnam oder China. Hier sind die organisierten Reisen wesentlich billiger. Wer als Gruppenreisender aber 100 € pro Tag einplanen kann, darf sich vorbereitet privat auf den Weg in das Unentdeckte machen.
Die Mongolei überrascht jeden Westler und hat noch die ganze Zukunft vor sich
Der ostasiatische Fleiß und die buddhistische Ehrlichkeit erleichtern die Kommunikation mit den Mongolen. Russisch-Kenntnisse bringen zusätzliche Vorteile. Die niedrigen Preise erfreuen, die Sauberkeit sticht ins Auge, die Ausbildung der jungen Leute und die Digitalisierung in der Hauptstadt fallen angenehm auf. So der Kurzbericht im Telegrammstil. Mich als Ex-Börsianer hat zudem überrascht, dass es in der Mongolei eine echte Wertpapierbörse gibt, die ich in dem wirtschaftlich viel stärkerem Weißrussland vermisst habe. Das einstige bitterarme Nomadenland liegt bei der Investorenattraktivität (doing buisiness) weltweit im ersten Drittel und beim sog. Wohlfahrtsindikator HDI im der Mitte von gut 192 Ländern der Erde (1)
Das aufstrebende Land hat mit seinem Alleinstellungsmerkmal, der Mongolischen Steppe die “touristische Zukunft” noch vor sich, weil es noch lange nicht überlaufen ist und durch die geographische Nähe der Wüstenlandschaften (Gobi) und der Berge (Altai) ein “Dreierpaket” — oder sogar “Viererpaket”, wenn das russische Sibirien und der Bajkal-See dazu gezählt werden — anbieten kann. Es fehlen nur noch gute Straßen und Innen-Flugverbindungen, sonst ist eigentlich alles da — vor allem die vorgenannte asiatische Leistungsmentalität. Der Frühindikator, die vielen lachenden Gesichter junger ausländischer Touristen signalisiert, dass es hier bald losgeht. Auch die vorbildliche Sicherheit darf nicht außer Acht gelassen werden. Wie gerne hätte ich noch einmal die libysche Wüste erlebt!
Dr. Viktor Heese — Fachbuchautor und Finanzanalyst; www.prawda24.com; www.finanzer.eu