Diese Geschichte ist meine eigene Geschichte. Sie handelt vom Tod und von der Wiederauferstehung. Ich war dabei.
Im Januar 2014 war ich nach mehreren schweren Grippen und tonnenweise geschluckter Antibiotika nicht mehr in der Lage, mich auf den Beinen zu halten. Eines Abends war ich mit meiner Begleitung in einem Lokal, in dem wir einen befreundeten Heilpraktiker trafen. Der schaute mich an und sagte: „Du bist schwer herzkrank. Tu was.“
Wir fuhren nach Hause und überlegten unterwegs, ins Krankenhaus zu fahren, was ich jedoch ablehnte. In der Garage angekommen, konnte ich den Wagen nicht mehr verlassen. Mir wurde schwarz vor den Augen, ich sackte zusammen. Was dann „draußen“ geschah, weiß ich nur aus Berichten. „Drinnen“ wurde ich plötzlich ganz ruhig und sah mich von Dunkelheit umgeben. Meine Begleiterin berichtete später von dramatischen Versuchen, mich wiederzubeleben, was schließlich durch den herbeigerufenen Notarzt gelang. Während dieser Zeit war mir, als sähe ich den Bemühungen der Sanitäter und des Arztes zu.
Ich kam ins Krankenhaus, ohne das Bewusstsein wiedererlangt zu haben. Dort versetzte man mich ins künstliche Koma und flog mich in die nächste Uni-Klinik, wo ich auf der Intensivstation noch zweimal starb. Bei diesem Prozess wurde ich durch eine Art Röhre gezogen, blitzschnell. Am Ende war es hell und in meinem Kopf meldete sich eine Stimme in Form eines Gedankens: „Das ist das Ende.“ Ich wollte es nicht wahrhaben, akzeptierte es aber. Plötzlich sah ich vor mir meine ein paar Jahre zuvor verstorbene Mutter, die unmerklich den Kopf schüttelte, dann spürte ich eine Rückkehr und war wieder im Koma (der andere Zustand fühlte sich völlig anders an).
Zwischen Leben und Tod machte ich fantastische Reisen um den Erdball – in einem Flugzeug, in dem meine Ex-Freundin saß und in dem es eiskalt zog. Dann fand ich mich auf einer Straße liegend in Afrika vor, irgendwo. Ein Schwarzer, sein Name war Pierre, erbarmt sich meiner.
Auf einmal war ich in London auf einem Bahnhof, in dem kein Zug hielt. Die Züge fuhren alle mit hoher Geschwindigkeit durch den Bahnhof.
Dann war da noch ein Vorfall, der sich – wie ich hinterher erfuhr – im Zeitraum des Verschwindens einer Malaysia-Airlines-Maschine ereignete. Ich entführte zusammen mit meinem früheren Chef, der Waffensammler ist, ein Flugzeug. Start war auf dem Flugplatz Essen-Mülheim. Von dort ging es rund um die Welt. Wir bedrohten die Menschen mit Waffen, stellten aber keine Forderungen. Dann landeten wir irgendwo und wurden gefasst. Im Gefängnis hatten wir alle Möglichkeiten, uns zu vergnügen.
Ich habe während des Sterbevorgangs ähnliche Phasen bemerkt, wie sie auch die Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Ross beschrieb.Ich lag mehrere Monate im Koma, doch die Zeit kam mir wie ein paar Stunden vor. Man hat überhaupt kein Zeitgefühl mehr, keine Sekunde, keine Stunde.
Zu Ostern 2014 erwachte ich, nachdem man mich acht Stunden am Herzen operiert hatte, wieder aus dem Koma, war aber noch lange nicht über dem Berg. Ich wurde nach der OP auf die Wachstation verlegt, wo nur schwere Fälle lagen, denn ich war noch sehr schwach. Erst Wochen danach kam ich auf ein normales Zimmer, war wieder klar bei Bewusstsein und wurde medizinisch versorgt.
Dann hatte ich folgendes Erlebnis: Ich lag allein im Zimmer, plötzlich öffnete sich die Tür und eine verschleierte Frau trat ein. Sie blickte mich durchdringend an, verschwand dann aber wieder. Ich fragte Ärzte und Schwestern, wer die Frau gewesen sei, ich nahm an, eine Krankenschwester. Sie gaben an, diese Frau nicht zu kennen. Von da an war ich still, denn ich befürchtete, auf der Psychiatrie zu landen.
Wie mir ein Geistheiler viel später erklärte, könnte es sich bei der Gestalt um ein Wesen gehandelt haben, das mir zu verstehen geben wollte, dass ich überleben würde. Ich hatte mehrere schmerzhafte Untersuchungen zu überstehen und wollte schon aufgeben. Da erschien vor meinem geistigen Auge eine tätowierte Frau, die mir zuwinkte und mit ferner Stimme rief: „Du schaffst es!“ Dann verblasste die Gestalt wieder. Zu diesem Zeitpunkt stand ich nicht mehr unter Betäubungsmitteln oder anderen Drogen.
Sehr langsam erholte ich mich und sitze jetzt wieder am Schreibtisch. Ich hatte sozusagen eine Wiederauferstehung erfahren.
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