Der Islam und die Zer­störung des christ­lichen Erbes in dem durch die Türkei besetzten Zypern

Ein Mosaik des hei­ligen Markus aus dem sechsten Jahr­hundert, das aus einer Kirche gestohlen wurde, nachdem das tür­kische Militär 1974 in Zypern ein­ge­fallen war, wurde kürzlich in einer Wohnung in Monaco geborgen und an zyprio­tische Beamte zurück­ge­geben. Das antike Meis­terwerk wurde von Arthur Brand, dem nie­der­län­di­schen Ermittler, der es loka­li­sierte, als “eines der letzten und schönsten Bei­spiele für Kunst aus der früh­by­zan­ti­ni­schen Zeit” bezeichnet.
Viele andere kul­tu­relle zyprio­tische Relikte, die aus Kirchen und anderen Stätten stammen, wurden von den tür­ki­schen Inva­soren aus Zypern gestohlen und ins Ausland geschmuggelt. Einige wurden bereits wieder gefunden und zurück­ge­geben. 1989 wurden Mosaike, die aus der Kirche der Panagia Kana­karia gestohlen und in den Ver­ei­nigten Staaten ent­deckt wurden, nach Zypern zurück­ge­bracht.
https://dieunbestechlichen.com/produkt/feindliche-uebernahme-wie-der-islam-den-fortschritt-behindert-und-die-gesellschaft-bedroht/Im Sommer 1974 führte die Türkei zwei große Mili­tär­ak­tionen gegen Zypern durch und besetzte den nörd­lichen Teil der Insel (die Türkei nennt es heute die “Tür­kische Republik Nord­zypern”, die nur von der Türkei aner­kannt wird). Seit der tür­ki­schen Invasion sind viele Infor­ma­tionen nicht nur über die Gräu­el­taten gegen die Zyprioten, sondern auch über die Zer­störung his­to­ri­scher, kul­tu­reller und reli­giöser Denk­mäler bekannt geworden.
Laut einem Bericht von 2012, “Der Verlust einer Zivi­li­sation: Zer­störung des kul­tu­rellen Erbes im besetzten Zypern”:
“Die Türkei hat zwei große völ­ker­recht­liche Ver­brechen gegen Zypern begangen. Sie ist in einen kleinen, schwachen, aber modernen und unab­hän­gigen euro­päi­schen Staat ein­ge­drungen und hat ihn geteilt (seit dem 1. Mai 2004 ist die Republik Zypern Mit­glied der EU); die Türkei hat außerdem den demo­gra­fi­schen Cha­rakter der Insel ver­ändert und sich der sys­te­ma­ti­schen Zer­störung und Ver­nichtung des kul­tu­rellen Erbes der Gebiete unter ihrer mili­tä­ri­schen Kon­trolle verschrieben…
Dies ist einer der tra­gischsten Aspekte des Zypern-Pro­blems und gleich­zeitig ein klarer Beweis für die Ent­schlos­senheit Ankaras, das besetzte Gebiet zu “tür­ki­sieren” und eine ständige Präsenz in Zypern aufrechtzuerhalten.
Die Besat­zungs­macht und ihr Mario­net­ten­regime haben von 1974 bis heute metho­disch daran gear­beitet, alles, was grie­chisch und/oder christlich ist, aus dem besetzten Zypern auszulöschen…”
Ein Bericht der Library of Con­gress der Ver­ei­nigten Staaten aus dem Jahr 2015 bestätigt den Bericht:
“Aus­län­dische archäo­lo­gische Teams, die an Aus­gra­bungen in Zypern beteiligt waren, waren gezwungen, ihre Arbeit nach den Ereig­nissen von 1974 ein­zu­stellen. Ihre wert­vollen Funde wurden geplündert, und die Teams konnten nicht zurück­kehren und ihre Aus­gra­bungen nicht wieder aufnehmen.
Nach manchen Schät­zungen wurden durch illegale Aus­gra­bungen im nörd­lichen Teil Zyperns mehr als 60.000 zyprio­tische Arte­fakte gestohlen und ins Ausland expor­tiert, um in Auk­ti­ons­häusern oder von Kunst­händlern ver­kauft zu werden. Das Bei­spiel einer antiken Stätte aus der Jung­steinzeit am Kap St. Andreas ver­an­schau­licht diesen Punkt. Die Stätte, die bereits vor 1974 unter der Schirm­herr­schaft des Archäo­lo­gi­schen Instituts aus­ge­graben worden war, wurde später von den tür­ki­schen Streit­kräften bei der Instal­lation und dem Hissen der Flaggen der Türkei und der TRNC [Tür­kische Republik Nord­zypern] beschädigt.”
Im Jahr 2016 wurde dies in einem Bericht des zyprio­ti­schen Außen­mi­nis­te­riums festgestellt:
“Mehr als 550 grie­chisch-orthodoxe Kirchen, Kapellen und Klöster in Städten und Dörfern der besetzten Gebiete wurden geplündert, absichtlich van­da­li­siert und in einigen Fällen zer­stört. Viele christ­liche Kult­stätten wurden in Moscheen, Depots der tür­ki­schen Armee, Lager­hallen und Heu­schuppen umge­wandelt. Diese Tat­sache beweist ein­deutig, dass das reli­giöse Erbe in den besetzten Gebieten das Ziel des Besat­zungs­re­gimes im Rahmen seiner Politik zur Besei­tigung des kul­tu­rellen Cha­rakters des Gebiets war. Darüber hinaus sind wichtige Kul­tur­denk­mäler und Kult­stätten nach wie vor völlig unzu­gänglich, da sie sich innerhalb der ‘mili­tä­ri­schen Zonen’ der tür­ki­schen Besat­zungs­armee befinden…
Die Zer­störung beschränkt sich nicht nur auf die Denk­mäler der Kirche von Zypern, sondern erstreckt sich auch auf reli­giöse Denk­mäler des ortho­doxen Patri­ar­chats von Jeru­salem und der arme­ni­schen, maro­ni­ti­schen und katho­li­schen Kirche von Zypern, wie z.B. das arme­nische Kloster Sourp Magar in Halefka und das maro­ni­tische Kloster des Pro­pheten Elias in Skylloura.”
Ein Artikel für Artnet aus dem Jahr 2017, in dem es um Gräu­el­taten des Isla­mi­schen Staates (ISIS) gegen Relikte in Museen, Moscheen, Kirchen und archäo­lo­gi­schen Stätten in Syrien und im Irak geht, sagt, dass “die UNESCO die bewusste Zer­störung des kul­tu­rellen Erbes als Kriegs­ver­brechen betrachtet”.
Unter­dessen bleibt die Türkei, die seit mehr als vier Jahr­zehnten die bewusste Zer­störung des kul­tu­rellen Erbes des besetzten Zyperns begeht, Mit­glied der NATO und Kan­didat für die Mit­glied­schaft in der Euro­päi­schen Union. Dies ist eine Situation, zu der der Westen die Türkei zwingen muss — und das nicht nur, wenn ein ein­zelnes Beu­te­kunstwerk, wie das Mosaik des Hei­ligen Markus, gerettet wird.
 


Uzay Bulut, eine tür­kische Jour­na­listin, ist ein ange­se­hener Senior Fellow am Gatestone Institute. Sie hat derzeit ihren Sitz in Washington D.C.
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