Der Lenkwaffenzerstörer USS McCampbell (Dateifoto) © US Navy / Specialist 3rd Class Jared M. Hill

US-Marine pro­vo­ziert rus­sische Pazi­fik­flotte und will Kriegs­schiffe ins Schwarze Meer ent­senden (+Video)

Ein US-ame­ri­ka­ni­scher Zer­störer ist das erste Mal seit dem Kalten Krieg vor der rus­si­schen Küste in der Nähe der Basis der Pazi­fi­schen Flotte in Wla­di­wostok auf­ge­taucht. Ein wei­teres US-Schiff wird inmitten von Span­nungen zwi­schen Russland und der Ukraine bald im Schwarzen Meer erwartet.
Das US-Kriegs­schiff USS McCampbell (DDG-85) fuhr in unmit­tel­barer Nähe der soge­nannten Peter-der-Große-Bucht, um “die über­mä­ßigen mari­timen Ansprüche Russ­lands anzu­fechten und die Rechte, Frei­heiten und recht­mäßige Nutzung des Meeres zu wahren”, die die USA und andere genießen, erklärte Lieu­tenant Rachel McMarr, ein Sprecher der US-Pazi­fik­flotte, in einer Erklärung.
Die US Navy nennt solche Manöver “Freiheit der Navi­ga­ti­ons­tä­tigkeit” (FONOP). Das letzte Mal, dass eine soge­nannte FONOP in diesem Bereich durch­ge­führt wurde, war 1987 — auf dem Höhe­punkt geo­po­li­ti­scher Span­nungen im Kalten Krieg mit der Sowjetunion.
“Diese Ope­ra­tionen zeigen, dass die Ver­ei­nigten Staaten fliegen, segeln und ope­rieren werden, wo immer es das inter­na­tionale Recht erlaubt”, unter­strich McMarr. “Das gilt für das Japa­nische Meer wie für andere Orte auf der Welt.”
Die Peter-der-Große-Bucht wurde nach dem ersten Kaiser des Rus­si­schen Reiches benannt und ist mit Stütz­punkten der rus­si­schen Pazi­fik­flotte übersät. Die Anwe­senheit eines US-Zer­störers in der Gegend ist ver­gleichbar mit einer rus­si­schen Patrouille entlang der Küste von San Diego oder Pearl Harbor.
Hin­ter­grund der Pro­vo­kation ist, dass Washington die ter­ri­to­rialen Ansprüche Russ­lands im Japa­ni­schen Meer nicht aner­kennt. Zeit­gleich erhöhen die USA den Druck im Schwarzen Meer.
Der US-ame­ri­ka­nische Fern­seh­sender CNN berichtete, dass das State Department die Türkei über die Absicht infor­miert habe, ein Kriegs­schiff über den Bos­porus und die Dar­da­nellen in das Schwarze Meer zu schicken. Die Türkei muss ent­spre­chend des Mon­treux-Über­ein­kommens von 1936 über die Ver­legung von Kriegs­schiffen infor­miert werden, die nicht zu Anrai­ner­staaten des Schwarzen Meeres gehören.
Der Vertrag von 1936 beschränkt auch die Anwe­senheit von Schiffen auf maximal 21 Tage. Die USA unter­hielten zuletzt im Oktober ein Kriegs­schiff im Binnenmeer.
Anonyme US-Beamte teilten CNN mit, dass der Schritt eine Reaktion auf den Vorfall im ver­gan­genen Monat zwi­schen der rus­si­schen Küs­ten­wache und drei ukrai­ni­schen Schiffen in der Straße von Kertsch sei, die das Asowsche Meer mit dem Schwarzen Meer verbindet.
“Wir führen rou­ti­ne­mäßig Ope­ra­tionen durch, um die Sicherheit und Sta­bi­lität im gesamten Ein­satz­gebiet der 6. US-Flotte zu ver­bessern, ein­schließlich der inter­na­tio­nalen Gewässer und des Luft­raums des Schwarzen Meeres”, sagte Flot­ten­sprecher Kyle Raines gegenüber CNN.
Die USA haben auch wie­derholt Schiffe in die von Peking bean­spruchten Teile des Ost­chi­ne­si­schen Meeres geschickt, was immer wieder Pro­teste aus China aus­löste. Zuletzt ereignete sich ein solcher Zwi­schenfall ver­gangene Woche mit dem Lenk­waf­fen­kreuzer USS Chan­cell­ors­ville (CG-62).
https://youtu.be/TUKZR-u6uOQ
Quelle: RT Deutsch