Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, wenn sowieso alles zu spät ist, weil „sie nun mal da sind“, ist es leicht, den ganzen Mist, den man als Regierungsmitglied verzapft hat, im Nachhinein zu kritisieren und wie in diesem Fall auch die Politik der Kanzlerin, die die Ursache dieser Katastrophe namens „Flüchtlingspolitik“ verursacht hat, in Frage zu stellen.
Der gewiefte Taktiker Wolfgang Schäuble tut jetzt genau das. Laut „t‑online“ bezeichnet der CDU-Politiker und Bundestagspräsident die deutsche Flüchtlingspolitik als „im Nachhinein nicht klug“. Sie sei der Hauptgrund für die politische Spaltung Europas und den Aufstieg der Rechtspopulisten, sagte er im Interview mit „Stuttgarter Zeitung“ und „Stuttgarter Nachrichten“. Und sie habe die AfD in den Bundestag geführt.
Und er versucht, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen, indem er behauptet, er wäre von Anfang an dagegen gewesen, eine gemeinsame Flüchtlingspolitik in erster Linie an der Frage der Verteilung von Flüchtlingen festzumachen“. T‑Online zitiert ihn weiter: „Wir hätten die Rechtsverbindlichkeit der Quote nicht in den Vordergrund der Debatte schieben dürfen.“ Kanzlerin Angela Merkel setzt sich seit Jahren für eine feste Quote ein, mit der Migranten auf die EU-Staaten verteilt werden sollen.
Auch über Merkels Nachfolgerin, Annegret Kramp-Karrenbauer zieht Schäuble ein wenig her: „Vor allem in der Flüchtlingspolitik ist es uns nicht rechtzeitig gelungen, in der weltweiten Kommunikation die Balance zwischen Hilfsbereitschaft und der Begrenztheit unserer Mittel herzustellen. Bei allem Respekt, da braucht es keine Aufarbeitungskommission.“
Damit bezieht er sich auf die Werkstatt-Gespräche, die von AKK ins Spiel gebracht wurden und die völlig überflüssig sind, weil offensichtliche Katastrophen-Ursachen keine Spät-Analysen benötigen.
Allerdings sollte Schäuble sich und der Öffentlichkeit endlich mal eingestehen, dass er ein Teil des Problems ist und nicht die Lösung.
Die hockt rechts neben der Kanzlerin und wird von ihm und seinesgleichen mit unfairen Mitteln bekämpft.
Quelle: JouWatch.com