Studie: Lebens­dauer von Tur­binen in Wind­parks viel kürzer als erwartet

Die Lebens­dauer bri­ti­scher Wind­parks ist viel kürzer als ursprünglich gedacht. Das macht sie noch teurer als ohnehin schon, wie aus einer maß­geb­lichen neuen Studie her­vorgeht. Die Analyse von fast 3.000 Wind­tur­binen auf dem Festland – die bislang umfang­reichste Studie dieser Art – warnt, dass die Tur­binen nur 12 bis 15 Jahre lang effektiv Strom erzeugen können. Die Wind­energie-Industrie und die Regierung führen jedoch all ihre Berech­nungen auf der Grundlage einer erwar­teten Lebens­dauer von 20 bis 25 Jahren durch.
(Von Robert Mendick)

Den Schät­zungen in der Studie zufolge wird der rou­ti­ne­mäßige Ver­schleiß die Strom­kosten im nächsten Jahr­zehnt mehr als ver­doppeln. Ältere Tur­binen müssen früher ersetzt werden als von der Industrie ange­geben, während gleich­zeitig noch viel mehr Tur­binen an Land errichtet werden müssen, wenn die Regierung ihre Erneu­er­baren-Ziele bis zum Jahr 2020 tat­sächlich erreichen will. Die zusätz­lichen Kosten werden an die Haus­halte durch­ge­reicht, welche schon jetzt 1 Mil­liarde Pfund an Sub­ven­tionen auf­bringen müssen, die auf ihre Strom­rech­nungen auf­ge­schlagen werden.

Der Bericht kommt zu dem Ergebnis, dass eine Wind­turbine typi­scher­weise im ersten Jahr ihres Betriebs über doppelt so viel Strom erzeugt wie nach 15 Jahren noch.

Der Autor des Berichtes, Prof. Gordon Hughes, ein Ökonom an der Edin­burgh Uni­versity und ehe­ma­liger Ener­gie­be­rater der Weltbank, hat ent­deckt, dass der „Nut­zungsgrad“, also der tat­sächlich erzeugte Strom im Ver­gleich zum theo­re­tisch maximal Mög­lichen während der ersten 12 Monate in Betrieb 24% beträgt und nach 15 Jahren nur noch 11%.

Die Abnahme der Leistung von Off­shore-Wind­parks scheint einer Studie über dänische Wind­parks zufolge sogar noch dra­ma­ti­scher zu sein. Der Nut­zungsgrad von Tur­binen auf Platt­formen im Meer redu­ziert sich von 39 Prozent im ersten Betriebsjahr auf 15 Prozent nach 10 Jahren.

Prof. Hughes dazu: „Adjus­tiert nach Alter und Ver­füg­barkeit von Wind, hat die Gesamt­leistung von Wind­parks in UK seit Beginn dieses Jahr­hun­derts deutlich abge­nommen. Außerdem bringen größere Wind­parks relativ zu ihrer Größe sys­te­ma­tisch schlechtere Leistung als kleinere Windparks“.

Die Studie befasste sich auch mit Festland-Tur­binen in Dänemark und fand heraus, dass deren Leis­tungs­ab­nahme viel weniger dra­ma­tisch ist, obwohl die Wind­parks dort ten­den­ziell älter sind. Prof. Hughes macht dafür die geringere Größe im Ver­gleich zu bri­ti­schen Tur­binen, aber auch bessere Wartung ver­ant­wortlich. „Ich bin der festen Meinung, dass die grö­ßeren Tur­binen sich als schwie­riger zu betreiben erweisen und leichter mit­ein­ander inter­fe­rieren. Bri­tische Tur­binen werden immer größer, Wind­parks ebenso, und sie erzeugen Tur­bulenz, was deren Bean­spru­chung erhöht. Über­be­an­spru­chung ist die Ursache von Aus­fällen und War­tungs-Erfor­der­nissen, welches dem Problem der Leis­tungs­min­derung zugrunde liegen“.

Prof. Hughes unter­suchte die Leistung von 282 Wind­parks mit ins­gesamt etwa 3.000 Tur­binen in UK sowie 823 weitere Fest­lands- und 30 Off­shore-Wind­parks in Dänemark.

Der vorige Woche von der Rene­wable Energy Foun­dation (REF) – einer Denk­fabrik, die Anti-Wind­kraft-Kam­pagnen fährt – ver­öf­fent­lichte Studie wird den Skep­tikern weitere Argu­mente liefern, besonders innerhalb der Kon­ser­va­tiven Partei. Diese hält die Sub­ven­tionen an die Wind­in­dustrie viel zu hoch und ist der Ansicht, dass die zuneh­mende Zahl von Tur­binen immer mehr die Land­schaft verschandelt.

Dr. John Constable, Direktor der REF, sagt: „Diese Studie bestätigt Ver­mu­tungen, dass Jahr­zehnte lange groß­zügige Sub­ven­tionen an die Wind­in­dustrie es nicht ver­mocht haben, die Inno­va­tionen zu erreichen, welche unab­dingbar sind, um wett­be­werbs­fähig zu werden. Offen gesagt, Wind­tur­binen auf dem Festland und im Meer kosten immer noch viel zu viel und ver­schleißen viel zu schnell, um eine rea­lis­tische Alter­native zu Kohle zu sein“.


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Link: https://wattsupwiththat.com/2018/12/29/wind-farm-turbines-wear-sooner-than-expected-says-study/
Über­setzt von Chris Frey EIKE