Free Billy Six! – Pein­licher Auf­tritt des Außen­mi­nisters und neue Nach­richten von Billy

Der Offene Brief „Free Billy Six“ an alle Bun­des­tags­ab­ge­ord­neten wurde Anfang der Woche im Bun­destag ver­teilt. Alle Abge­ord­neten wurden von der Aktion „Free Billy Six“ ange­schrieben. Bis heute gibt es – außer von den Abge­ord­neten der AfD – genau gar keine Reaktion. Nun, auch das ist eine Reaktion und niemand möge mehr pikiert und ent­rüstet auf den Vorwurf reagieren, dass es in der causa Billy Six mehr als nur sehr auf­fällig still bleibt in den Reihen der Volksvertreter.
Boris Rosen­kranz, mit dem Bert Donepp-Preis 2018 geehrt und sicherlich nicht rechts­po­pu­lis­ti­scher Gesinnung, schrieb auf seiner Netz­seite Über­medien:
ROG-Geschäfts­führer Christian Mihr sagt, das Ver­fahren gegen Billy Six sei eine „Farce“ und anscheinend poli­tisch moti­viert, die Vor­würfe seien „hane­büchen“. Deshalb fordert ROG (Reporter ohne Grenzen), den Reporter „unver­züglich“ frei­zu­lassen, „in einem rechts­staat­lichen Ver­fahren“. (…) Der Fall Six ähnelt dem Fall Yücel, und er böte eigentlich aus­rei­chend Anlass, wieder laut­stark für die Pres­se­freiheit ein­zu­treten und für die Frei­lassung dieses Jour­na­listen zu pro­tes­tieren. (…) aber wahr­scheinlich ist es auch etwas anderes, dass viele nun abhält, sich #free­billy-Buttons anzu­heften, und es ist nicht nur die Tat­sache, dass Vene­zuela weit weg ist. „Ich will nicht aus­schließen“, sagt ROG-Geschäfts­führer Mihr, „dass manche Per­sonen, zum Teil auch Medien, eher zurück­haltend sind auf­grund der poli­ti­schen Aus­richtung von Herrn Six bzw. seinen Auf­trag­gebern.“ Denn Billy Six arbeitet aus­schließlich für rechte Medien.“
 

 
Genau dies geschieht nun vor unser aller Augen. Außer bei den Abge­ord­neten der AfD sind die „Free Billy“ Buttons nir­gends zu sehen.
 

Soviel zu den lauthals tönenden Ver­fechtern der Men­schen­rechte, der Demo­kratie und der Freiheit des Wortes, soviel zu unseren Volks­ver­tretern. Ein Jour­nalist ist unge­recht­fertigt ein­ge­kerkert — und sie drehen sich weg. Sie werden in einem offenen Brief zur Rede gestellt und auf­ge­fordert, Haltung zu zeigen und zu ihren so gern pro­kla­mierten Idealen zu stehen – und sie ver­drücken sich. Es sind eben doch nicht alle Men­schen gleich, nicht wahr, Ihr ehrn­werten Ver­treter des Volkes im hohen Hause?
Der höchst unschöne Ver­dacht, den ein Linker wie Boris Rosen­kranz klar zu for­mu­lieren den Mumm hat, erweist sich leider als wahr. Billy Six gilt als „rechts“ und ist daher keiner Men­schen­rechte würdig.
 

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In der 79. Sitzung des Deut­schen Bun­des­tages, am Mittwoch, den 13. Februar, gelang es dem AfD-Abge­ord­neten Jürgen Braun, das Thema Billy Six im Plenum anzu­sprechen. Auszug aus dem Protokoll:
Jürgen Braun (AfD): „Herr Bun­des­mi­nister, ( …) Noch ärger sind Ein­zel­fälle, um die sich die Bun­des­re­gierung nur begrenzt oder gar nicht kümmert. In Vene­zuela sitzt seit dem 17. November 2018 der deutsche Reporter Billy Six in Ein­zelhaft, vom Geheim­dienst ein­ge­kerkert. Die Bun­des­re­gierung hat in dieser Sache bisher nach­weislich nichts oder sehr wenig unter­nommen. Die Bun­des­re­gierung will nun auf ein rechts­staat­liches Ver­fahren drängen, obwohl Billy Six ein unschul­diger Reporter ist, der von einem sozia­lis­ti­schen Dik­tator inhaf­tiert wurde. Min­destens fünf Jour­na­listen aus anderen Ländern sind inzwi­schen frei­ge­kommen, weil die Länder sich darum gekümmert haben, dass ihre Jour­na­listen – ihre Staats­bürger – frei­kommen. Warum unter­nimmt die Bun­des­re­gierung dort erkennbar so wenig und was gedenkt sie in Zukunft zu tun? Hängt es etwa von der Gesinnung von Billy Six ab, ob man sich für einen unschuldig Ver­folgten ein­setzt, oder warum ist die Bun­des­re­gierung in diesem Fall in Vene­zuela so untätig geblieben?
Heiko Maas, Bun­des­mi­nister des Aus­wär­tigen: Herr Abge­ord­neter, die in Ihrer Frage ent­haltene Unter­stellung will ich zurück­weisen und das auch anhand von kon­kreten Ereig­nissen doku­men­tieren. Das Aus­wärtige Amt und die Bot­schaft in Caracas betreuen Billy Six kon­su­la­risch. Am 9. Januar fand bereits ein erster Haft­besuch durch unseren Bot­schafter statt. Sie haben darauf hin­ge­wiesen, dass wir uns gegenüber den ver­ant­wort­lichen Stellen für ein rechts­staat­liches Ver­fahren ein­ge­setzt haben.
(Wider­spruch bei Abge­ord­neten der AfD – Jürgen Braun [AfD]: Das stimmt doch gar nicht!)
Die Bot­schaft bemüht sich zur Zeit auch darum, dass der von Herrn Six gewählte Rechts­anwalt eben auch beauf­tragt werden kann. Darüber hinaus nutzen wir die übliche kon­su­la­rische Betreuung auch im Fall Billy Six , und zwar auf allen Gesprächs­ka­nälen. Der Bot­schafter hat mehrfach im Außen­mi­nis­terium in Caracas vor­ge­sprochen und das Aus­wärtige Amt hat mit dem vene­zo­la­ni­schen Bot­schafter auch zu diesem Fall bereits hier in Berlin ein Gespräch geführt.
(Jürgen Braun [AfD]: Wann ist er frei?)
— Ende des Aus­zuges aus dem Protokoll -
Die Antwort des Herrn Außen­mi­nisters Heiko Maas ist bemer­kenswert. Wie bekannt, wurde Billy Six am 17. November inhaf­tiert. Vom 17. November bis zum 9. Januar sind 54 Tage, fast zwei Monate ver­gangen und der Minister spricht von einem Haft­besuch des deut­schen Bot­schafters „BEREITS am 9. Januar“?
Auch Herrn Maas‘ Behauptung, die Bun­des­re­gierung habe sich für ein rechts­staat­liches Ver­fahren für Billy Six ein­ge­setzt, ist offenbar eine sehr groß­zügig-wohl­wol­lende Inter­pre­tation. Die Orga­ni­sation „Reporter ohne Grenzen“ hat sich nach­drücklich für Billy Six ein­ge­setzt. Ebenso die Seite „Über­medien“ und „Frei­schreiber“ und auch Deniz Yücel. Ihnen sei gedankt. Sie alle haben tadellose Haltung bewiesen – trotz völlig ent­ge­gen­ge­setzter poli­ti­scher Posi­tionen. Von der Bun­des­re­gierung oder dem Par­lament dagegen war nichts zu hören und zu sehen.
Was alles in der „üblichen, kon­su­la­ri­schen Betreuung“ ent­halten ist, wissen wir nicht. Die For­mu­lierung legt aber nahe, dass man nur das Pflicht­pro­gramm absolviert.
Offenbar waren der am Fall Billy Six so brennend inter­es­sierten Bun­des­re­gierung bei der Bun­des­tags­sitzung am 13. Februar auch die neuen Nach­richten zu Billy Six nicht bekannt, die die Junge Freiheit bereits am 12. Februar schon ver­öf­fent­licht hatte. Nämlich dass es positive Nach­richten zum Schicksal von Billy Six gibt:
Vom Gefäng­nis­di­rektor hat Billy Six erfahren, dass sein Fall einem Zivil­ge­richt über­geben wurde. Bisher war das Ver­fahren beim Mili­tär­ge­richt anhängig. (…) Endlich bekommt Billy Six einen neuen Anwalt. Während des Besuchs der Bot­schafts­an­ge­hö­rigen konnte er ein Auto­ri­sie­rungs­schreiben für seinen Wunsch­anwalt unter­zeichnen. Der würde, so Edward Six, innerhalb dieser Woche noch die Auto­ri­sierung beim zustän­digen Gericht vor­legen. Den Pflicht­ver­tei­diger hatte Billy Six nur einmal am 18. November ver­gan­genen Jahres während der Haft­vor­führung gesehen.
Haft­be­suche sollen künftig unbü­ro­kra­tisch beim Gefäng­nis­di­rektor bean­tragt werden können und müssen nicht von der Deut­schen Bot­schaft bei der Regierung bean­tragt werden.“
Freuen wir uns also mit Billys Familie über die ersten Fort­schritte und kämpfen wir weiter für seine Frei­lassung, denn auf die Regierung können wir uns anscheinend nicht verlassen.
Free Billy Six!
Den Brief an alle Bun­des­tags­ab­ge­ordnete finden Sie hier zum Download!
Sie können ihn aus­drucken und an Ihre Bun­des­tags­ab­ge­ord­neten schicken!

Ein­ge­schickte Bilder:
Der AfD-Abge­ordnete Petr Bystron:

Der AfD-Abge­ordnete Rene Springer:

Der AfD-Abge­ordnete Johannes Huber:

Der AfD-Abge­ordnete Prof. Harald Weyel:

Der AfD-Abge­ordnete Sebastian Münzenmaier:

AfD-Medi­en­ab­teilung Chef vom Dienst Holger W. Sitter:

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