Foto: Flüchtlinge an einer Aufnahmestelle, über dts Nachrichtenagentur

Fast jeder zweite Asyl­be­werber besteht Sprachtest nicht

Berlin — Trotz Qua­li­täts­of­fensive ist der Anteil der Asyl­be­werber, die an Deutsch-Tests im Rahmen von Inte­gra­ti­ons­kursen scheitern, 2018 weiter gestiegen. Das berichtet die “Neue Osna­brücker Zeitung” unter Berufung auf die Antwort des Bun­des­in­nen­mi­nis­te­riums auf eine Anfrage der AfD-Fraktion. Von den rund 202.000 Teil­nehmern im ver­gan­genen Jahr konnten demnach 93.500 die auf 600 Stunden ange­legten Kurse nicht erfolg­reich beenden.
Das ent­spricht einer Quote von 45 Prozent. 2017 waren von 292.000 Teil­nehmern gut 116.000 und damit 40 Prozent durch­ge­fallen. 46.700 Per­sonen machten 2018 einen wei­teren Versuch mit 300 Kurs­stunden. Doch auch im zweiten Anlauf schafften es 12.150 Per­sonen und damit mehr als jeder Vierte nicht, das Sprach­niveau B1 zu erreichen. Die Durch­faller-Quote stieg, obwohl das Bun­desamt für Migration und Flücht­linge (BAMF) nach scharfer Kritik an man­gel­haften Kursen die Qua­li­täts­kon­trolle im ver­gan­genen Jahr “erheblich inten­si­viert” hat, wie das Innen­mi­nis­terium schreibt.
Das BAMF habe 2018 ins­gesamt 1495 der 1704 zuge­las­senen Träger (87,7 Prozent) und 4148 der ins­gesamt 14.514 neuen Kurse (28,6 Prozent) über­prüft. Die im Haushalt ver­an­schlagten Mittel für Inte­gra­ti­ons­kurse stiegen von 610 Mil­lionen Euro im Jahr 2017 auf 765 Mil­lionen Euro im ver­gan­genen Jahr an, obwohl die Teil­neh­merzahl im gleichen Zeitraum um 90.000 sank. “Die anhaltend hohe Durch­faller-Quote bei den Inte­gra­ti­ons­kursen halte ich vor dem Hin­ter­grund der Kosten in Mil­li­ar­denhöhe für äußerst bedenklich”, sagte der AfD-Abge­ordnete René Springer der NOZ. “Ich sehe die Bun­des­re­gierung in der Pflicht, hier schnellstens über die Ursachen auf­zu­klären, bevor sich der Ein­druck der Inte­gra­ti­ons­un­wil­ligkeit eines Groß­teils der Kurs­teil­nehmer verfestigt.”


Quelle: dts Nachrichtenagentur