Immer weniger Lang­zeit­ar­beitslose finden regu­lären Job

Berlin — Trotz Rekord­be­schäf­tigung finden immer weniger Lang­zeit­ar­beitslose einen regu­lären Job. Im ver­gan­genen Jahr fielen 145.420 Men­schen durch eine Beschäf­tigung auf dem ersten Arbeits­markt aus der Lang­zeit­ar­beits­lo­sig­keits-Sta­tistik. Das waren 15.000 weniger als ein Jahr zuvor, 30.000 weniger als 2016 und 40.000 weniger als 2015. Das geht aus einer Antwort der Bun­des­agentur für Arbeit auf eine Anfrage der Linken-Fraktion hervor, die der “Neuen Osna­brücker Zeitung” nach eigenen Angaben vorliegt.
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Zwar ist auch die Zahl der Lang­zeit­ar­beits­losen ins­gesamt von knapp 1.040.000 im Jahr 2015 auf 813.400 im Jahr 2018 gesunken. Zugleich ist aber auch der Anteil der­je­nigen kleiner geworden, die wegen eines regu­lären Jobs aus der Sta­tistik gestrichen wurden: 2015 waren es 13,2 Prozent, 2016 und 2017 jeweils gut 12 Prozent und im ver­gan­genen Jahr nur noch 11,7 Prozent, wie aus der Antwort der Bun­des­agentur her­vorgeht. Der über­wie­gende Teil der­je­nigen, die mehr als ein Jahr erwerbslos waren, wurde wegen Arbeits­un­fä­higkeit (450.000) oder der Teil­nahme an Wei­ter­bil­dungen oder anderen Maß­nahmen (270.000) nicht länger als arbeitslos geführt. Bei gut 50.000 Betrof­fenen griffen Son­der­re­ge­lungen, knapp 40.000 schieden ganz aus dem Erwerbs­leben aus. Sabine Zim­mermann, arbeits­markt­po­li­tische Spre­cherin der Links-Fraktion, for­derte die Bun­des­re­gierung auf, “endlich die Rea­lität zur Kenntnis zu nehmen und deutlich mehr für die vielen lang­zeit­er­werbs­losen Men­schen zu tun”. Not­wendig sei eine “Kehrt­wende in der Arbeits­markt­po­litik” mit “aus­rei­chend Geld zur Unter­stützung”, sagte sie der “NOZ”. Zim­mermann nahm auch die Arbeit­geber in die Pflicht: Anstatt sich über einen “ver­meint­lichen” Fach­kräf­te­mangel zu beklagen, sollten diese “stärker als bislang die Ein­stellung von lang­zeit­er­werbs­losen Men­schen in Erwägung ziehen”.
 

(dts Nach­rich­ten­agentur) — Foto: Job­center in Halle, über dts Nachrichtenagentur