Polen schickt Sozialarbeiter nach Berlin, um obdachlose Landsleute bei der Heimkehr zu unterstützen. (Screenshot: YouTube)

Fach­kräfte: Zahl der jungen Unge­lernten in Deutschland erreicht Rekordhoch

Die Zahl der jungen Men­schen ohne Berufs­aus­bildung hat einen neuen Rekordwert erreicht. Nach Daten des Berufs­bil­dungs­be­richts 2019, mit dem sich vor­aus­sichtlich an diesem Mittwoch das Kabinett beschäftigt, hat die Zahl der 20- bis 34-jäh­rigen ohne Berufs­ab­schluss 2017 die Marke von 2,1 Mil­lionen über­schritten. Sie ver­fügen somit “nicht über die Vor­aus­setzung für eine qua­li­fi­zierte Betei­ligung am Erwerbs­leben”, heißt es im Bericht, über den das “Han­dels­blatt” berichtet.
2014 waren es noch 1,88 Mil­lionen. Das schadet der ganzen Republik, mahnt der Bericht: “Ange­sichts der demo­gra­fi­schen Ent­wicklung werden alle jungen Men­schen als Fach­kräfte auf dem Arbeits­markt gebraucht.” Es gibt aller­dings Grund zur Hoffnung: Gegenüber den Vor­jahren ist der Anteil der Unge­lernten unter jungen Aus­ländern gesunken. Mitt­ler­weile machen gut 34 Prozent von ihnen eine Aus­bildung — gegenüber knapp 56 Prozent bei jungen Deut­schen. “Ins­be­sondere Geflüchtete sind nun stärker in die duale Aus­bildung ein­ge­mündet”, heißt es im Bericht. Ins­gesamt ist die Zahl der aus­län­di­schen Neu-Lehr­linge seit 2011 von gut 28.000 auf fast 50.000 gestiegen. Zeit­gleich sank die Zahl der deut­schen Azubi-Anfänger von 470.000 auf 408.000. Umso größere Bedeutung haben die offenbar anhal­tenden Vor­ur­teile: Obwohl die Zahl der unbe­setzten Lehr­stellen den neuen Rekordwert von fast 58.000 erreicht hat, haben Migranten generell schlechtere Chancen auf einen Aus­bil­dungs­platz, heißt es im Bericht. Das liege auch kei­nes­falls nur an ihren im Schnitt schlech­teren Schul­ab­schlüssen, sondern gelte auch bei gleichen Noten.
 


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