Die Vorsitzende der Linken, Katja Kipping, hat die jüngste Kritik der scheidenden Fraktionsvorsitzenden Sahra Wagenknecht am Kurs der Partei zurückgewiesen. “Wenn ich mit Mitgliedern unserer Partei frühmorgens vorm JobCenter stehe oder mit dem rotem Wohnzimmer in die Plattenbaugebiete oder wie gerade eben auf Demos gegen Mietenwahnsinn gehe, erlebe ich eine andere Linke”, sagte Kipping dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Samstagsausgaben). “Dann erlebe ich eine Linke, die um die Alltagssorgen der Menschen weiß und im Gespräch mit ihnen ist.”
Kipping fügte hinzu: “Ich erlebe täglich eine Linke, die wie ich voll Leidenschaft gegen Armut und Hartz IV kämpft.” Wagenknecht hatte der “Neuen Osnabrücker Zeitung” gesagt, die Linke habe sich “von den ärmeren Schichten teilweise entfremdet, weil sie oft nicht deren Sprache spricht und von ihnen als belehrend und von oben herab empfunden wird”. Sie erklärte weiter: “Linkssein heißt, soziale Missstände zu bekämpfen, und nicht etwa, einen bestimmten Lifestyle zu pflegen, der womöglich sogar noch ziemlich elitär ist.” Wagenknecht will sich bei der nächsten Neuwahl des Fraktionsvorstandes nicht erneut zur Wahl stellen.
Quelle: dts