Foto: Kippa-Träger, über dts Nachrichtenagentur

Anti­se­mi­tis­musmus-Beauf­tragter warnt Juden vor Tragen der Kippa

Berlin  — Der Beauf­tragte der Bun­des­re­gierung im Kampf gegen Anti­se­mi­tismus, Felix Klein, warnt Juden davor, überall in Deutschland die Kippa auf­zu­setzen. Den Zei­tungen der Funke-Medi­en­gruppe (Sams­tag­aus­gaben) sagte Klein: “Ich kann Juden nicht emp­fehlen, jederzeit überall in Deutschland die Kippa zu tragen. Das muss ich leider so sagen.”
Seine Meinung habe sich “im Ver­gleich zu früher leider geändert”, erklärte der Regie­rungs­be­auf­tragte. Klein reagierte mit seiner Aussage auch auf die gestiegene Zahl der anti­se­mi­ti­schen Straf­taten in Deutschland. Er begründete die Ent­wicklung mit einer “zuneh­menden gesell­schaft­lichen Ent­hemmung und Ver­rohung”, die einen fatalen Nähr­boden für Anti­se­mi­tismus dar­stelle. “Hierzu haben das Internet und die sozialen Medien stark bei­getragen, aber auch die fort­ge­setzten Angriffe auf unsere Erin­ne­rungs­kultur”, so der Beauf­tragte weiter. Etwa 90 Prozent der Straf­taten seien dem rechts­ra­di­kalen Umfeld zuzu­rechnen. Bei mus­li­mi­schen Tätern seien es zumeist Men­schen, die schon länger hier leben, führte Klein aus. “Viele von ihnen gucken ara­bische Sender, in denen ein fatales Bild von Israel und Juden ver­mittelt wird.”
Anmerkung: Der His­to­riker Michael Wolffsohn sieht drei Quellen des wieder auf­flam­menden Juden­hasses. In der NZZ sprach er 2018 er über das Bündnis von linkem und mus­li­mi­schem Anti­se­mi­tismus und erklärt, wieso ihn die Aus­fälle der AfD am wenigsten schrecken.


Quelle: dts