Kli­ma­schutz: Künast hält Umstellung auf vegane und vege­ta­rische Ernährung für unausweichlich

Die Grünen-Poli­ti­kerin Renate Künast hält auf­grund der Kli­ma­ver­än­derung eine massive Umstellung der Ernäh­rungs­ge­wohn­heiten für unaus­weichlich. Gegenüber der „Welt“ (Diens­tags­ausgabe) sagte die Bun­des­tags­ab­ge­ordnete und einstige Agrarministerin:
„Wir werden weltweit unsere Ernährung umstellen. Es wird fak­tisch so sein, dass wir weniger Fleisch und mehr Gemüse essen, und kurio­ser­weise ist das ja das, was uns jeder Arzt empfiehlt.“
„Es geht hier um pure Not­wen­dig­keiten“, sagte die Juristin und frühere Par­tei­chefin der Grünen: „Wenn wir jetzt unsere Ernährung nicht umstellen, lautet die Alter­native in einigen Jahr­zehnten nur noch: Können wir uns über­haupt noch ernähren? Lösen wir durch Hun­ger­krisen weitere große Flücht­lings­ströme aus?“
Künast weiter: „Wir wissen einfach, dass wir es so, wie wir es jetzt tun, nicht mehr schaffen werden.“ Befragt zu der Kon­tro­verse um einen von den Grünen 2013 in deut­schen Kan­tinen gefor­derten „Veggieday“ mit vege­ta­ri­schen Gerichten sagte Künast:
„Damals wurden wir dafür ver­dro­schen, was ich für einen Fehler hielt. Aber jetzt hat uns die Rea­lität ein­geholt, die Pro­bleme sind noch größer geworden, von der Kli­ma­krise bis zum Arten­sterben. Und darum gibt es gerade bei jungen Leuten die Ent­wicklung zur veganen und vege­ta­ri­schen Ernährung, die wir damals gefordert haben.“
Künast kein Fan von Bio­kraft­stoffen: Gibt effi­zi­entere Methoden“
Auf Distanz ging Künast zum Anbau von Pflanzen für Bio­kraft­stoffe. „Ich glaube, dass es effi­zi­entere Methoden gibt, um Fahr­zeuge anzu­treiben.“ Ins­be­sondere aber die Stra­tegie, „es mit Palmöl als Bei­mi­schung zu ver­suchen“, sei „ein abso­luter Fehler gewesen“.
Dass Malaysia heute „auf 74 Prozent seiner Anbau­flächen Palmöl anbaut, bedeutet das Abroden von Wäldern und ist unöko­lo­gisch“, so Künast, die die Ent­scheidung der Euro­päi­schen Kom­mission begrüßte, den Aufkauf von Palmöl aus Malaysia spä­testens bis zum Jahr 2030 aus­laufen zu lassen.Den Vorwurf Malaysias, dabei handele es sich um Pro­tek­tio­nismus der EU, wies Künast zurück, zeigte aber zugleich Ver­ständnis für die Ver­är­gerung in Kuala Lumpur: „Es geht nicht um Pro­tek­tio­nismus, sondern um Umwelt­schutz. Aber an einer Stelle hat Malaysia recht. Wir Europäer haben das Land auf eine falsche Fährte geführt.“
Man habe die inter­na­tio­nalen Mine­ral­öl­kon­zerne ver­pflichtet, zehn Prozent Bio­stoff bei­zu­mi­schen, und diese werden „sich immer irgendwo auf der Welt das Bil­ligste suchen, und zwar ohne Rück­sicht auf Natur“.
Darum solle die EU neben dem Aus­stieg aus dem Palmöl „bitte auch einen Umbau der land­wirt­schaft­lichen Pro­duktion in Malaysia mit unter­stützen und finanzieren”.

Quelle: www.epochtimes.de