Interview mit Orban-Ver­trauter Maria Schmidt: „Warum müssen die Deut­schen immer andere belehren?“

Glaubt man den deut­schen Main­stream-Medien, wurde George Soros vom tota­li­tären Orbán-Regime aus Ungarn ver­trieben und die Soros-Uni­ver­sität in Budapest geschlossen. Orbán-Ver­traute Maria Schmidt erzählt im zweiten Teil des Deutschland-Kurier Inter­views, warum die Uni immer noch im Betrieb ist und wo man George Soros in Budapest auf der Straße treffen kann.
von Collin McMahon
Viktor Orbán wird in Deutschland wegen seiner Soros-Kritik oft des „Anti­se­mi­tismus“ bezichtigt, dabei ist Ben­jamin Netanjahu einer seiner engsten Ver­bün­deten. Orbán und Netanjahu hätten sich in offi­zi­eller Funktion ken­nen­ge­lernt und sofort eine See­len­ver­wandt­schaft gespürt, so Schmidt. Bei Donald Trump sei es ähnlich gewesen, als Orbán ihn im Weißen Haus besuchte. Wie der US-Prä­sident hege Orbán ein enges Ver­hältnis zu Israel und zur jüdi­schen Gemeinde in seinem Land.
Die deutsche Regierung und Par­teien unter­stützten dagegen die anti-Israel Lobby und die Boykott-Bewegung, so Schmidt, genauso wie George Soros: „Ich habe mich in München auf einer Kon­ferenz mit einem CSU-Abge­ord­neten unter­halten, der sagte, es ist nicht in Ordnung was die Israelis mit den Paläs­ti­nensern machen. Ich fragte ihn, wie wäre es, wenn die Deut­schen ein ein­ziges Mal darauf ver­zichten könnten, andere Völker zu belehren? Nur ein ein­ziges Mal?“
Die Main­stream-Medien in Deutschland, die über Gruppen wie Cor­rectiv, der Amadeu-Antonio-Stiftung, Netzwerk Recherche und den Neuen deut­schen Medi­en­ma­chern eng mit dem Soros-Netzwerk ver­strickt sind, erweckten nun den Ein­druck, die Soros-Uni­ver­sität Central European Uni­versity (CEU) werde aus Ungarn ver­trieben. Schmidt weist uns jedoch darauf hin, dass die CEU noch in vollem Betrieb sei. Das Ganze sei vom Leiter der Uni, dem kana­di­schen Linken-Poli­tiker Michael Igna­tieff, poli­tisch auf­ge­bauscht, um im Ausland gegen Orbán Stimmung zu machen.
Und in der Tat: Wir gehen an einem Sonntag zur CEU und machen Fotos, mit der Auflage, bitte die Gesichter der Stu­denten unkenntlich zu halten. Die Soros-Uni ist ein impo­santer Klotz mitten in Pest, an der Nádor Utca unweit des Frei­heits­platzes. George Soros hat eine Pent­house-Wohnung auf dem Dach der Uni, im 7. Stock. „Er ist oft hier“, sagt uns Schmidt. „Man kann ihm in Budapest auf der Straße begegnen, wie sollte es auch anders sein, er ist sozu­sagen unser Landsmann.“
Am nahe gele­genen Frei­heits­platz demons­trieren Stu­denten der CEU seit Ein­weihung 2014 gegen das Holo­caust-Denkmal, da es angeblich die Rolle der Ungarn ver­harmlose. Am schwarzen Brett der CEU wirbt ein Plakat für die anti­se­mi­tische Ver­schwö­rungsdoku „Die Lobby“, die Al Jazeera nach Pro­testen aus Israel und Katar zurück­ziehen musste. Das einzige Bei­spiel für hand­festen Anti­se­mi­tismus, das wir an diesem Wochenende in Budapest finden konnten, war also in der Soros Uni.
Lesen Sie das ganze Interview hier:
Teil 1: „Was ist mit Deutschland nur los?“