Rund­funk­beitrag – Ein Gewissenskonflikt?

von Pierre Kranz
Kann die monat­liche Zwangs­abgabe wirklich zu einem Gewis­sens­kon­flikt führen? Der öffentlich-recht­liche Rundfunk stellt die mediale Grund­ver­sorgung eines jeden Ein­zelnen sicher. Das klingt erst mal ver­nünftig und auch richtig. Doch eine Auswahl, welches Pro­gramm ich als meine eigene Grund­ver­sorgung mit meiner Monats­abgabe genießen möchte, gibt es nicht. Mit anderen Worten: Das Nach­rich­ten­mo­nopol liegt einzig und allein in den Händen der selbst­er­nannten Rundfunkanstalten.
Anlässlich des medialen Wandels der letzten Jahr­zehnte und der damit ver­bun­denen Anzahl an Nach­rich­ten­quellen stellt sich also die Frage, ob nicht auch andere Nach­rich­ten­re­dak­tionen, wie Epoch-Times, RT-Deutsch, CNN, Fox-News, eine solche Grund­ver­sorgung zur Ver­fügung stellen könnten, wodurch jeder frei ent­scheidet, was er als seine per­sön­liche Grund­ver­sorgung defi­niert. Ver­gleichbar ist diese Idee mit einem Inter­net­zugang. So schließt jeder einen Tarif ab, mit welchem ihm der Zugang ins Internet gewährt wird. Öffnet man jetzt einen belie­bigen Internet-Browser, so steht es jedem frei, welche Nach­rich­ten­seiten er jetzt öffnet, um sich zu informieren.
Hilfe bei der Ein­ordnung der Infor­mation! — So lautet der Leitsatz der Rundfunkanstalten
Das Nar­rativ uns die Welt so zu erklären, wie diese Sender sie emp­finden, stößt bei vielen auf einen inneren Gewissenskonflikt.
Tag­täglich geschehen über dem gesamten Globus hinweg Mil­lionen Ereig­nisse, die eine Daseins­be­rech­tigung in den Nach­richten ver­dienen würden. Schaut man sich aber an einem Tag die Tages­schau sowie das heute-Journal an, so stellt man fest, die Prio­ri­sierung der Nach­richten ist immer iden­tisch. In einer so plu­ra­lis­ti­schen Gesell­schaft, mit tau­senden Redak­teuren und Jour­na­listen, stellt sich die berech­tigte Frage, wie es sein kann, dass die Prio­ri­sierung der Nach­richten sowie die Schluss­fol­gerung und Ein­ordnung des täg­lichen Welt­ge­schehens so syn­chro­ni­siert statt­findet. Wie kann das sein?
So berichtete die Tages­schau am 17.10.2015, anlässlich der Grenz­öffnung, über eine von Men­schen gebildete Lich­ter­kette für Flücht­linge in Berlin, an der 100.000 Men­schen teilnahmen.
Aller­dings stammten die gezeigten Auf­nahmen aus dem Jahr 2003, bei denen Men­schen gegen den damals bevor­ste­henden Irak-Krieg demons­trierten, denn in Wirk­lichkeit waren es in Berlin keine 100.000 Men­schen, sondern lediglich 8.000. Diese Bewusst­seins­be­ein­flussung blieb selbst­ver­ständlich nicht unbe­merkt. So heißt es in der oben ver­linkten Tagesschau-Sendung:
„Der Beitrag zur Lich­ter­kette darf aus redak­tio­nellen Gründen nicht gezeigt werden, da in diesem Beitrag irr­tümlich drei Sekunden Archiv­ma­terial ent­halten war, das wir nicht gekenn­zeichnet haben.“
Auf eine Anfrage hin vom Focus ant­wortete der Chef­re­dakteur der Tages­schau Kai Gniffke:
“In dieser Sendung wurde auch Archiv­ma­terial aus dem Jahr 2003 ver­wendet, aus dem auch in der Tages­schau ins­gesamt rund 3 Sekunden gezeigt wurden. Während im RBB im Text darauf hin­ge­wiesen wurde, dass es sich um Archiv­ma­terial handelt, unter­blieb in der Tages­schau dieser Hinweis. Auch wenn die Gesamt­aussage dieses Nach­rich­ten­films den Tat­sachen ent­sprach, hätte die Ver­wendung der kurzen Archiv­bild­se­quenz natürlich unter­bleiben müssen. Dieses Ver­säumnis bedauern wir”
Diese Stel­lung­nahme ist natürlich an den Haaren her­bei­ge­zogen. Denn unab­hängig von der Kenn­zeichnung eines aus dem Jahr 2003 stam­menden Archiv­ma­te­rials macht es keinen Sinn, dieses über­haupt in eine Bericht­erstattung ein­fließen zu lassen. Das ist, ob mit oder ohne Hinweis, schlicht und einfach Propaganda!
Rea­li­täts­ver­zer­rungen dieser Art treiben immer mehr Men­schen in einen Gewis­sens­kon­flikt. Mehr und mehr Men­schen kommen aus ihrem inneren Herzen heraus zu dem Schluss:
Man könne diese, nach eigener Inter­pre­tation, ten­den­ziöse und pro­pa­gan­dis­tische Bericht­erstattung finan­ziell nicht mehr unterstützen.
Ein häufig fal­lendes Gegen­ar­gument lautet, man sei nicht gezwungen die Tages­schau zu schauen. Das ist ungefähr so, als würde man zu einem Pazi­fisten sagen, du musst zwar nicht in den Krieg ziehen, aber zahle doch bitte jährlich 1.000 Euro an die Waffenlobby.
Der Monats­beitrag von 17,50 Euro hat lediglich einen Sym­bol­cha­rakter. Es geht vielmehr darum, ein Bewusstsein dafür zu ent­wi­ckeln, dass jeder mit seinem Monats­beitrag diese Medi­en­pro­pa­ganda mitfinanziert.
Abschließend möchte ich Sie, soweit noch nicht bekannt, auf die Inter­net­seite Rundfunk-Frei auf­merksam machen. Eine bun­des­weite Selbst­er­mäch­ti­gungs­in­itiative zur Befreiung vom Rund­funk­bei­trags­zwang. Unter Feder­führung von Olaf Kret­schmann haben Sie dort die Mög­lichkeit, Online-Befrei­ungs­ak­tivist zu werden.