Kirchen in Bayern drohen mit Amts­entzug bei „rechts­po­pu­lis­ti­schen Äußerungen“

Gewählten Kir­chen­vor­ständen oder Kir­chen­par­la­men­ta­riern, die sich „rechts­po­pu­lis­tisch“ äußern, drohen nun Kon­se­quenzen bis hin zum Amts­verlust. Dass die Kirchen durch ihren Kampf gegen „kirch­lichen Rechts­po­pu­lismus“ in Wirk­lichkeit den rechts- und linskex­tremen Sumpf fördern, scheint sie nicht zu interessieren.
Mit der üblichen auf­ge­setzten Besorgtheit berichtet der Baye­rische Rundfunk heute von einem ver­stärkten Ein­dringen „rechts­po­pu­lis­ti­scher Ten­denzen“ auch in die Kirchen. Der Beweis für die These:
„Regel­mäßig bekommt Martin Becher von der Pro­jekt­stelle gegen Rechts­extre­mismus in Bayern Anfragen von Kir­chen­mit­gliedern und Kir­chen­mit­ar­beitern zu rechts­po­pu­lis­ti­schen Ten­denzen: ‘Das ist die Aus­ein­an­der­setzung um Homo­se­xua­lität, also Homo­phobie, das ist das Thema Gender und Gleich­be­rech­tigung und das ist das Thema Islam.’“
Ist der Einsatz für das Grund­gesetz rechtspopulistisch?

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Aber auch bei dem den Berufs­ka­tho­liken besonders ver­hassten „Forum Deut­scher Katho­liken“, das eine Gegen­in­stanz gegen das mehr und mehr in den linken Abrund schwan­kende „Zen­tral­ko­mitee (!) deut­scher Katho­liken“ sieht man einen „rechts­po­pu­lis­ti­schen Zun­gen­schlag“ am Werk.  Man habe nämlich bei einem Kon­gress in Bayern Regie­rungs­ver­treter dafür kri­ti­siert, „das grund­ge­setzlich ver­briefte Wort ‘Deut­sches Volk’ in ‘Bevöl­kerung’ umge­wandelt zu haben.“ Ein­stehen fürs Grund­gesetz geht natürlich gar nicht!
Dem dürfe man nicht alleine mit Aus­grenzung begegnen, sondern auch auf den Dialog setzen. Das klingt zunächst einmal gut. So recht scheint man aber die Macht des Dialogs nicht wirklich zu glauben. Denn ganz am Ende des Artikels heißt es dann:
„Gewählten Kir­chen­vor­ständen oder Kir­chen­par­la­men­ta­riern, die sich rechts­po­pu­lis­tisch äußern, drohen Kon­se­quenzen. Sie können ihr Amt ver­lieren. Das trifft auch auf Ange­stellte und Pfarrer zu. Bislang kennt Nitsche aller­dings keinen Fall, wo dies geschehen ist.“
Völlig des­ori­en­tiert: Der angeb­liche Kampf der Kirchen gegen Rechts
Ob das die Bereit­schaft erhöht, an einem solchen Dialog mit­zu­wirken, ist mehr als fraglich. Kei­neswegs fraglich bleibt aller­dings das Problem, das derzeit am zeit­geis­tigen „Kampf gegen Rechts“ immer deut­licher wird:
Die Begriffe „rechts­po­pu­lis­tisch“, „rechts­ra­dikal“ und „rechts­extrem“ wurden in den letzten Jahren – im Zusam­menhang mit dem Kampf gegen Rechts – so oft ver­mischt und miss­braucht, dass sie kom­plett unscharf geworden sind. Plan­mäßig und gefördert mit Mil­lionen an Steu­er­geldern wurden von Heiko Maas und den Seinen in diesem Zusam­menhang die Grenzen zwi­schen (Liberal-)Konservativen und Rechts­extremen ver­wischt. Genau diesen Fehler begehen nun auch die Kirchen in Bayern mit ihrer Groß­of­fensive gegen „Rechts­po­pu­lismus“, der angeblich gegen das christ­liche Men­schenbild verstoße.
Wie die Ärz­te­schaft, die über Jahr­zehnte bei jedem kleinen Schnupfen starke Anti­biotika ver­ordnete, bis sich Resis­tenzen ent­wi­ckelten und die Medi­ka­mente unwirksam wurden, schießen die Kirchen nun mit Kano­nen­kugeln auf Spatzen, während die rechts­extremen Wölfe und linken Schlangen sich einen ins Fäustchen lachen.
Wer den Kampf auf „Rechts­po­pu­listen“ fokus­siert, macht wirklich Rechts­extremen eine große Freude
Eine Situation, die Rechts­extre­misten und Neo­nazis nutzten um sich hinter den um Rechts­staat und Demo­kratie besorgen Bürgern zu ver­stecken bzw. den Wider­stand gegen den gefähr­lichen Links­rutsch unserer Republik zu unterwandern.
Und das auch in katho­li­schen und pro­tes­tan­ti­schen Kreisen, wo es tat­sächlich Rechts­extreme gibt, die unter dem Deck­mantel des Katho­li­zismus bzw. natio­na­lis­ti­schen Pro­tes­tan­tismus und häufig im Umkreis der vom Ver­fas­sungs­schutz als rechts­extrem ein­ge­schätzten „Iden­ti­tären Bewegung“ agieren. Und deren Denken und Sprechen tat­sächlich dem christ­lichen Men­schenbild dia­metral ent­gegen steht.
Der Kampf gegen solche Kreise ist natürlich wesentlich auf­wän­diger und erfordert mehr Mut als beim üblichen Rin­gel­pietz gegen Rechts mit­zu­schunkeln. Bereits einmal, beim Kampf gegen das kri­mi­nelle anti­se­mi­tische und rechts­extreme Hass­portal kreuz.net, haben die Kirchen – wie Kar­dinal Lehmann peinlich berührt ein­ge­stehen musste – kom­plett versagt. Die nächste Pleite scheint nun vorprogrammiert.

David Berger — Erst­ver­öf­fent­li­chung auf dem Blog des Autors www.philosophia-perennis.com