Der eine oder andere wird sich vielleicht an den Film «Der Marsch» erinnern. Ein Streifen aus den frühen 90ern. Kurz zusammengefasst geht es um eine humanitäre Krise in Afrika, in einer Region Afrikas, die dazu führt, dass sich viele Tausende aus Hoffnungslosigkeit und getrieben von einer möglichen Überlebensperspektive nach Europa aufmachen. Damals war das Thema noch nicht explosiv genug. Der Film, in dem sich endlose Menschenschlangen durch die Wüste schieben, um die Chance zu bekommen, in Booten nach Europa zu migrieren, ging ziemlich unter.
Als Jean Raspail in seinem Buch «Heerlager der Heiligen/ Le Camp Des Saints» 1973 die futuristische Geschichte einer moraltrunkenen und von einem Helferkomplex besessenen europäischen Gesellschaft erzählte, die in religiöser Erwartung an den Stränden Frankreichs ausharrt, um eine Millionen indische Migranten im Empfang zu nehmen, tat man das Buch jahrelang als amüsantes Geblubber eines alten konservativen Franzosen ab, der wieder den Teufel an die Wand malt. Dann kam 2015, und er ist heute in dieser Vision bestätigt worden. Denn als die Teddybären und Blumen am Münchener Hauptbahnhof geworfen wurden und die deutsche Presse ganz lauthals einen nationalen Kraftakt beschwor, um diese große Prüfung zur Besserung, ja Perfektionierung Deutschlands zu meistern, musste man unweigerlich an das Heerlager denken, wenn man Raspail gelesen hat.
Insofern erscheint es nicht ganz so unwahrscheinlich, dass die Abwanderungsfaktoren in Afrika weiter zunehmen und der Migrationsdruck wächst und wächst. Je nach Lage südlich Europas kann es dann nicht ausgeschlossen werden, dass auch der Waffeneinsatz an europäischen Grenzen keine Abhilfe schafft, wenn es Millionen sind, die sich auf den Weg machen und durch Kraft ihrer Körper und mit dem Mut der Verzweiflung beseelt, sich gegen die Betonmauern und Stacheldrähte der Europäer werfen. Sie könnten dann ihre schwarzen Kinder schreiend wie vor den Mauern des fiktiven Wakandas (afrikanischer Staat aus den Marvel-Comics, der sich völlig von anderen afrikanischen Ländern abgeschottet hat) ablegen und um Einlass flehen. Die Europäer als geistige Erben des Humanismus, der Aufklärung und eines barmherzigen Christentums wären wahrscheinlich nicht im Stande, den durch Kameras festgehaltenen Bildern des Massenelends standzuhalten.
Quelle: www.journalistenwatch.com
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