Deutschland ist die wirtschaftliche Bremse in Europa geworden. Die Konjunktur schwächelt, das Wirtschaftswachstum ist minimal, Unternehmen müssen Stellen abbauen. IWF, EZB und die Bank für Zahlungsausgleich machen sich Sorgen um Deutschland. Und Merkel? Sie schaut zu und macht nichts.
Wie viele Zeichen braucht man, um zu erkennen, dass Deutschland und ein großer Teil Europas langsam aber sicher in die Rezession abgleitet?
Ein großer deutscher Konzern nach dem anderen muss umstrukturieren, Arbeitsplätze abbauen, einsparen. Von der Automobilindustrie über die Deutsche Bank und ThyssenKrupp bis zur BASF: Die Vorzeigeunternehmen werden zunehmend zu Sorgenkindern. Die Konjunktur des Landes kommt nicht in Schwung. Beim Wirtschaftswachstum ist Deutschland zur Bremse in ganz Europa geworden.
Der Chefvolkswirt der Bank für Zahlungsausgleich in Basel, der Schattenbank hinter den Zentralbanken dieser Welt, Hyun Song Shin, sieht Deutschland und die deutsche Industrie sogar als aktuellen Bremser der Weltwirtschaft. Und der IWF stuft die Prognosen für Deutschland weiter nach unten. EZB-Chef Mario Draghi sprach von einem »idosynkratischen Schock«, der die deutschen Industrieunternehmen lähme.
Nicht nur die Analysten und Wirtschaftsexperten machen sich große Sorgen. Sogar in den ansonsten Merkel-freundlichen Mainstream-Medien wird man unruhig. Der Wirtschaftsredakteur der »Welt« stellt besorgt fest, dass Deutschland der Rezession völlig planlos entgegen taumelt. Und im »Focus« wird kritisiert, wie eine »tatenlose Merkel« eine »schwere Wirtschaftskrise« riskiert. Auch bei der »Zeit« wundert man sich.
Die Anzeichen sind in allen Bereichen alarmierend. Das ohnehin schwache Wirtschaftswachstum ist im zweiten Quartal nochmal weiter abgeschwächt. Die Industrieproduktion ist gegenüber dem Vorjahr um rund fünf Prozent zurückgegangen. Der ZEW-Index der Investoren zur Konjunkturerwartung ist äußert negativ. Der ifo-Geschätsklimaindex des verarbeitenden Gewerbes ist ebenfalls negativ. Auch der Export ist zurückgegangen.
Die Einbrüche sind nicht plötzlich, nicht überraschend. Es sieht nicht nach einem akuten kurzen Wirtschaftseinbuch aus, sondern nach einer nachhaltigen und langfristigen Rezession. Es geht schleichend – aber sehr deutlich – abwärts mit Deutschland.
Ein gute Regierung müsste jetzt aktiv werden, Konjunkturprogramme starten und investieren. Doch die Merkel-Regierung ist inaktiv. Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihr Wirtschaftsminister Peter Altmaier sind völlig phlegmatisch.
In den USA wundert man sich über die Entwicklungen in Deutschland und über so viel Langsamkeit und Tatenlosigkeit [siehe Berichte von »Bloomberg« HIER, HIER und HIER]. In der Finanz- und Wirtschaftswelt erwartet man in solchen Momenten Stimuli, damit die lahme Wirtschaft wieder in Gang kommt. Doch aus Berlin kommt nur heiße Luft.
Quelle: freiewelt.net
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