Die Hatz auf Maaßen stößt auf erheb­lichen Wider­stand in der Union

Oh Mutti, nicht nur Du, auch Dein Ziehkind AKK bedrohen uns. Was soll´s!
„Hans-Georg Maaßen war als Prä­sident des Bun­desamts für Ver­fas­sungs­schutz nach langem Hin und Her im ver­gan­genen Jahr in den Ruhe­stand ver­setzt worden. Ihm wurde vor­ge­worfen, frem­den­feind­liche Aus­schrei­tungen zu ver­harm­losen. Auch hatte er bei einem inter­na­tio­nalen Treffen von „links­ra­di­kalen Kräften“ in der SPD gesprochen. Maaßen hat seine Kritik an der Migra­ti­ons­po­litik von Kanz­lerin Angela Merkel (CDU) und der Bun­des­re­gierung immer wieder bekräftigt“ (Zitat aus der „Welt“).
Keine „Panne“
Mit ihren Aus­sagen zu Ex-Ver­fas­sungs­schutzchef Hans-Georg Maaßen und seinem Ver­hältnis zur CDU schadet Annegret Kramp-Kar­ren­bauer ihrer Partei. Es ist eine weitere tak­tische Dummheit der CDU-Chefin in einer Kette von „Pannen“.

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Aber machen wir uns nichts vor: DAS WAR KEINE „PANNE“! „Panne“ defi­niert der Duden seit Urzeiten als „Fehler; durch gedan­ken­loses oder unvor­sich­tiges Handeln ver­ur­sachtes Miss­ge­schick…“ Aber die unver­hohlene Abscheu gegen Maaßen, die im gesamten Ver­halten der CDU-Führung unver­kennbar ist, ist eben kein „Miss­ge­schick“, sondern bewusst und gewollt.
Das unter­streichen auch die beiden Mei­nungs­äu­ße­rungen aus dem Umfeld der CDU-Vor­sit­zenden. Zwei Zitate aus der WELT am SONNTAG (18.8.19):
„CDU-Innen­po­li­tiker Armin Schuster sagte: „Maaßen nervt mit seiner eigen­süch­tigen Hel­den­in­sze­nierung selbst Kon­ser­vative in der Union, und von denen haben ihm einige in schweren Zeiten lange zur Seite gestanden.“ Ein Rauswurf sei aber unverhältnismäßig.“
„Peter Tauber, Staats­se­kretär im Ver­tei­di­gungs­mi­nis­terium, sagte: „Dieser Mann, der im Amt so viel Schaden ange­richtet hat, genießt sowieso als Pen­sionär zu viel Auf­merk­samkeit.“                                                                                                 (Beide Zitate aus: https://www.welt.de/politik/deutschland/article198685763/Moegliches-Ausschlussverfahren-Werteunion-der-CDU-solidarisiert-sich-mit-Maassen.html)
Armin Schuster, Peter Tauber – Namen sind Schall und Rauch. Aber die beiden Herren gefallen sich darin, Nebel­kerzen zu schmeißen. Das ist allzu durch­sichtig – und es sind Rohr­kre­pierer. Nehmen wir das Zitat des Herrn Schuster:
Dass Maaßen „nervt“, mag durchaus sein. Aber er nervt nicht die Bürger, sondern die Entourage um die frühere und die neue CDU-Vor­sit­zende. Das spürt wohl auch Schuster und kramt deshalb anonyme „Zeit­zeugen“ aus seinem Zylinder: (Das nervt) „…selbst Kon­ser­vative in der Union, und von denen haben ihm einige in schweren Zeiten lange zur Seite gestanden.“ Wer, ver­ehrter Herr Schuster, sind denn diese von ihnen her­an­ge­zo­genen „Kon­ser­va­tiven“?
Seltsam, ich bewege mich täglich in den Kreisen der Kon­ser­va­tiven in der Union und bin noch auf keinen Ein­zigen gestoßen, der nicht auf der Seite Maaßens steht (siehe auch unten­ste­henden Bericht aus der gest­rigen Lan­des­ver­sammlung der WerteUnion).
Und dann der geschei­terte frühere Gene­ral­se­kretär der CDU, Peter Tauber:
„Dieser Mann, der im Amt so viel Schaden ange­richtet hat, genießt sowieso als Pen­sionär zu viel Aufmerksamkeit.“
Da muss er wohl Maaßen mit sich selbst ver­wechselt haben. Denn Maaßen hat dem Amt keinen Schaden zugefügt – was außer Tauber auch niemand behauptet – sondern seine Amts­führung war aner­kannt und vielfach gelobt. Er musste gehen, weil er der herr­schenden Merkel-Linie nicht passte. (Und nur am Rande: Ich erspare mir jetzt die Auf­zählung der Fehler der Amts­führung Taubers; sie würde den Rahmen sprengen.)
Maaßen hat aber recht! Ein Ver­fas­sungs­schutz-Prä­sident(!) hat die Aufgabe, vor Extre­misten zu warnen und als solche Erkannte zu benennen. Das hat Maaßen immer wieder getan. Er hatte dabei aber „über­sehen“, dass sich der poli­tische Wind – ange­facht von Merkel – erheblich gedreht hat. Die noch amtie­rende Regierung Merkel kümmert offen­sichtlich der Links­ra­di­ka­lismus in unserem Lande wenig – obwohl er einen alar­mie­renden Umfang ange­nommen hat. Die Ampel steht jetzt auf „rechts“, genauer: „gegen rechts“!
Und dann die „Unge­heu­er­lichkeit“ Maaßens, von „links­ra­di­kalen Kräften“ in der SPD zu sprechen. Jeder weiß, dass es sie gibt. Und jeder weiß, dass Antifa-Akti­visten in der SPD, vor allem bei den Jusos, unter­stützt werden. (Aber nicht jeder weiß, dass die Regierung das nicht hören will, lieber Herr Maaßen.)
Dass Peter Tauber Maaßen nicht unter­stützt, ist nicht neu. Aber die Äuße­rungen Taubers fallen nicht nur auf ihn selbst zurück, sondern sie sind auch aus­ge­sprochen schäbig und cha­rak­terlos. Eben Tauber.
Nein, nein werte Damen und Herren der CDU-Führung, kommen Sie raus aus ihrem Elfen­beinturm, und hören Sie sich an, was die „Basis“ der Partei sagt! 
Ich habe am Samstag an der Lan­des­ver­sammlung der Wer­te­Union in Koblenz teil­ge­nommen. Dort wurde – ein­stimmig! – fol­gende Reso­lution verfasst:
Unver­ständnis über fahr­lässige Dis­kussion eines Par­tei­aus­schlusses von Dr. Hans Georg Maaßen
„Die Wer­te­Union fordert die CDU-Par­tei­spitze auf, die inner­par­tei­liche Mei­nungs­freiheit auf allen Ebenen der Partei zu gewähren, die ent­standene Kon­flikt­spirale mit Herrn Dr. Maaßen zurück­zu­drehen und das Gespräch mit inner­par­tei­lichen Kri­tikern zu suchen. 
Bereits die Umstände der Ver­setzung des Dr. Maaßen in den einst­wei­ligen Ruhe­stand waren hoch­pro­ble­ma­tisch. Das öffent­liche Anzweifeln von Hetz­jagden, dem nach Prüfung auch der Regie­rungs­sprecher durch Änderung der Wortwahl zustimmte, fand offen­kundig in Kon­for­mität seiner Beam­ten­pflichten statt. Eine dis­zi­plinare Vor­prüfung hat nicht einmal einen Anfangs­ver­dacht für ein Dienst­ver­gehen zu Tage gefördert. Seine Ver­setzung in den einst­wei­ligen Ruhe­stand erfolgte – wie immer in solchen Fällen – ohne Angabe von Gründen, erklärt sich aber doch aus der unbe­dingten For­derung seines Aus­scheidens aus dem Dienst zur Fort­setzung der Koalition seitens der SPD.
Die Rolle der Par­tei­führung in diesem Zusam­menhang war mehr als zweifelhaft.
Anstelle dessen wird von der Par­tei­chefin nunmehr ohne koali­ti­ons­in­terne Not geäußert, dass sie als ehe­malige Innen­mi­nis­terin des Saar­landes froh ist, dass Herr Maaßen keine Ver­ant­wortung mehr für den deut­schen Ver­fas­sungs­schutz hat.
Hier wird gerade aus pro­mi­nenter poli­ti­scher Position als Par­tei­vor­sit­zende über einem über Jahr­zehnte unta­de­ligen – nunmehr pen­sio­nierten Beamten – nach­ge­treten, der sich in dieser Position nicht mit gleichen Mitteln wehren kann. Dies soll – so hat es den Anschein – zugleich ein Signal in die Bun­deswehr sein, ver­gessend, dass das Credo des Staats­bürgers in Uniform nicht beim Ober­ge­freiten endet.
So schafft man keine Kultur der offenen Aus­sprache, der die Par­tei­vor­sit­zende behauptet, pflegen zu wollen.
Dr. Maaßens Reden auf Ver­an­stal­tungen in den lau­fenden Wahl­kämpfen, die zu Hauf von Bürgern besucht werden, werden besonders gut ange­nommen. Dies liegt daran, dass man in ihm den Fachmann sieht, der ohne Schaum vor dem Mund und ohne pau­schale Dif­fa­mie­rungen des poli­ti­schen Gegners Ver­säum­nisse anspricht, die die Bürger bewegen. 
Zwei Wochen vor den Land­tags­wahlen in Sachsen und Bran­denburg eine Debatte über den Par­tei­aus­schluss Dr. Maaßens vom Zaune zu brechen und ihn somit zu einem zweiten „Sar­razin“ zu machen, ist schon deutlich mehr als ein zwei­fel­haftes Manöver.
Dr. Maaßen tritt in Sachsen im Wahl­kampf als einer der wenigen CDU-Poli­tiker auf, der AfD-Zweifler magisch anzieht. Das ist genau das, was die CDU eigentlich braucht, um AfD-Wähler zurück­zu­ge­winnen! Er zeigt damit, dass Teile der CDU genau das machen, wozu Par­teien da sind, nämlich auf Themen der Bevöl­kerung zu reagieren, anstatt Sprach­re­ge­lungen für Ver­säum­nisse zu wiederholen.
Zusammen mit den Par­tei­vor­sit­zenden und den CDU Man­dats­trägern in den Wahl­kämpfen in Sachsen und Bran­denburg zeigt er auf, dass die CDU Poli­tiker-Kritik auf­nehmen kann, anstatt sie abzu­bügeln, oder den Men­schen still­schweigend zu signa­li­sieren, ihre Sorgen würden eher von der AfD adres­siert. Er ist damit ein Mann, der für CDU-Inhalte steht, wenn auch Teile der Par­tei­führung die Dis­kussion gerne beendet sähen. Das Ende der Dis­kussion in einer Demo­kratie bestimmen allein die Bürger.
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Den Vorwurf an Dr. Maaßen eine Politik unter dem Deck­mantel der CDU zu machen, die den poli­ti­schen Gegner vor allem in den eigenen Reihen sieht, ist schon seitens seines Enga­ge­ments für die CDU im Osten nicht gerechtfertigt.
Außerdem dämo­ni­siert Maaßen nicht die „linke CDU“, er kri­ti­siert lediglich mit Recht den Links­rutsch der Partei in den letzten 15 Jahren. Die CDU hat auf einem ihrer Kern­ge­biete, nämlich der inneren und äußeren Sicherheit, mit Belie­bigkeit und Oppor­tu­nismus agiert. 
(…) Es wäre vielmehr an der Zeit, die Kon­ser­va­tiven in der CDU ein­zu­binden statt sie her­ab­lassend zu behandeln.“
(Ende der Resolution)
Die Chance einer freien Ent­faltung der Wer­te­Union sehe ich aber erst dann als erfolg­ver­spre­chend, wenn die der­zeitige CDU-Führung Asyl in der Sahara bean­tragt. (PH)

Dieser lesens­werte Beitrag erschien zuerst auf dem Blog von Peter Helmes – www.conservo.wordpress.com