Foto: Euromünzen, über dts Nachrichtenagentur

IfW-Prä­sident: EU-Staaten müssen Euro zur Welt-Leit­währung machen

Kiel  — Eine zen­trale Aufgabe der künf­tigen EU-Kom­mission muss nach Ansicht des Instituts für Welt­wirt­schaft (IfW) in Kiel der Ausbau des Euro zur welt­weiten Leit­währung sein, wenn Europa unab­hän­giger von den USA werden will. “Öko­no­mische Sou­ve­rä­nität erfordert bei­spiels­weise ein eigenes Zah­lungs­system und eine welt­weite Leit­währung. Der Euro muss daher kon­se­quent zu einer inter­na­tio­nalen Währung im Rang des Dollars aus­gebaut werden, um US-Sank­tionen auch gegen eigene Firmen ent­ge­gen­treten zu können. Die neue EU-Kom­mission muss sich dieser Aufgabe dringend annehmen”, sagte IfW-Prä­sident Gabriel Fel­bermayr im “Focus”.
Sie sei “zentral für das Macht­gefüge dieser Welt”. Fel­bermayr sagte, der Ausbau zur Leit­währung gelinge “nicht über Nacht”. Es setze aber “eine Wirt­schafts­po­litik in den Euro-Staaten voraus, die für Sta­bi­lität und Pro­spe­rität steht”. Auch die EZB könne über ihre Zins­po­litik dazu bei­tragen, dass der Euro Leit­währung wird, so Fel­bermayr. Der Ökonom erklärte, die aktuelle Krise um den Iran zeige einmal mehr, dass Europa öko­no­misch nicht sou­verän ist. “Es kann seine eigenen wirt­schaft­lichen Inter­essen gegen den Willen der USA nicht durch­setzen. Das liegt auch daran, dass die EU-Staaten in vielen Dingen nicht mit einer Stimme sprechen oder die nötigen Vor­aus­set­zungen für ein kon­se­quentes Handeln nicht geschaffen haben.”


Quelle: dts