SPD Schleswig-Holstein - flickr.com - CC BY 2.0

Par­tei­vor­sit­zender: Nur einer kann die SPD noch retten

Die Sozi­al­de­mo­kraten suchen einen Vor­sit­zenden. Bisher haben sie wenig Glück, denn sie suchen den Fal­schen. — Ein Kommentar

Ver­gangene Woche hat ein, laut FAZ, Schwer­ge­wicht der SPD, seinen Hut in den Ring geworfen. Das heißt, er hat ihn nicht in den Ring geworfen. Er hat erklärt, dass er ihn in den Ring werfen würde. Das ver­stehe, wer will.
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Die Rede ist von Olaf Scholz. Und ohne Frage ist er in den letzten Jahren der Erfolg­reichste der Sozi­al­de­mo­kraten gewesen — was zuge­geben nicht viel heißt. Aber er hat als Bür­ger­meister die SPD in Hamburg zurück an die Sonne geführt.
Doch mit dem Vorsitz der Bundes-SPD ist er über­fordert. Dort helfen keine Nahles, kein Kühnert und auch kein Scholz. Denn die SPD sitzt auf der Bun­des­ebene zwi­schen allen Stühlen. Sie ist weder Fisch noch Fleisch, will heißen, weder ganz grün noch ganz links. Und zwi­schen den beiden ist kein Platz mehr.
Bei allen Phan­tasien von der struk­tu­rellen Mehrheit links von den Christ­de­mo­kraten haben die Sozi­al­de­mo­kraten eines ver­gessen: Eine nach links gerutschte CDU hat das Wäh­ler­re­servoir für drei struk­turell linke Par­teien deutlich verkleinert.
Bei der Auf­teilung der Jagd­gründe zieht die SPD nun regel­mäßig den Kür­zeren, denn sie sitzt mit an der Regierung. Mitt­ler­weile landet sie bei Umfragen regel­mäßig bei 12 Prozent. Keiner der bisher genannten Kan­di­daten kann daran etwas ändern.
Ist er links, wie Kevin Kühnert, dann kann er sich nicht gegen die Kom­mu­nisten von der Linken pro­fi­lieren — bringt also nichts ein. Im schlimmsten Fall ver­liert die SPD zur anderen Seite. Ist er grün, wie prak­tisch jeder Sozi­al­de­mokrat, dann kann er sich nicht gegen die Grünen abheben — und bringt gleich­falls nichts ein. Ist er dagegen ein Ver­treter der aktu­ellen Regierung, dann ver­liert die SPD weiter an Kom­mu­nisten und Grüne und gewinnt Richtung CDU nichts hinzu.
Ist diese Partei also gar nicht zu retten? — Jeden­falls nicht, wenn sie weiter auf einem Kurs bleibt, der sich seit Jahren als der Falsche erweist.
Dabei gibt es nur eine wirk­liche Rettung. Die SPD müsste zurück­kehren zu ihren Wurzeln, also zu Gewerk­schaftlern, Arbeitern und den anderen kleinen Leuten, die brav arbeiten gehen und Flücht­lings­rummel und Klima-Unfug finanzieren.
In allen Umfragen treten fiktiv mög­liche Kan­di­daten der SPD an gegen Angela Merkel — und ver­lieren um Längen. Da bliebe zu fragen, wie sich denn ein Thilo Sar­razin als Spit­zenmann der Sozi­al­de­mo­kraten gegen die grün-lackierte Kanz­lerin schlüge. Und zumindest fragen kann man ja mal.
Sar­razin wäre wirklich mal etwas Neues. Aber eher rutscht die SPD unter die 5‑Prozent, als dass sie das wagte.

Quelle: freiewelt.net