Im Stadtrat von Dresden herrscht AlarmÂstufe rot: Susanne Dagen ist im Anmarsch. Die BuchÂhändÂlerin hatte vor zwei Jahren dem BörÂsenÂverein des DeutÂschen BuchÂhandels mit der “Charta 2017” die Leviten gelesen. Dieser hatte es ihrer Meinung nach zugeÂlassen, dass während der FrankÂfurter BuchÂmesse konÂserÂvative Verlage attaÂckiert wurden.
Dagen zieht Anfang SepÂtember als MitÂglied und stellÂverÂtreÂtende VorÂsitÂzende der Freie-Wähler-Fraktion in das StadtÂparÂlament von Dresden ein. Und sie hat nicht vor, dort den Mund zu halten. Tut sie eh nie.
Die Mutter zweier erwachÂsener Töchter sagt stets, was sie denkt. Und damit eckt sie immer wieder an. Denn sie denkt poliÂtisch, und poliÂtische KorÂrektheit kennt sie nicht. Direkt neben ihrem Buchhaus hat sie ein KulÂturhaus einÂgeÂrichtet, in dem sie fĂĽr eine eigene SenÂdeÂreihe mit ihrer Co-ModeÂraÂtorin streitbare Autoren interÂviewt. Das sind immer wieder konÂserÂvative und “rechte”, weil die Linken kneifen.
Susanne Dagen macht trotzdem weiter. Denn in der Welt der BĂĽcher gilt fĂĽr sie, was sie auch sonst als Mantra hochhält: “wenn es sich im Rahmen des Gesetzes abspielt, dann sind selbst die Ränder erlaubt”. Und das passt vielen nicht im links tickenden KulÂturÂbeÂtrieb, in dem der GesinÂnungswahn ebenÂfalls Einzug hält.
Dagen berichtet davon, dass immer häuÂfiger Verlage ein ManuÂskript extern prĂĽfen lassen, bevor sie wegen einer geplanten VerÂöfÂfentÂliÂchung damit in VerÂbindung gebracht werden können. Das ist MeiÂnungsÂfreiheit in Deutschland 2019!
Aber Dagen unterÂwirft sich dem Diktat nicht. In diesem Interview erklärt sie, warum. Und sie ist wie immer poliÂtisch. Mit Blick auf die ansteÂhende Wahl in Sachsen am 1. SepÂtember und die Stimmung unter den Wählern sagt sie: “ich höre immer wieder: dafĂĽr sind wir ´89 nicht auf die StraĂźe gegangen”.
In der AfD sieht Susanne Dagen “Fleisch vom Fleische der CDU” und erklärt diese EinÂschätzung in unserem Gespräch auch einÂleuchtend. Von der AfD sagt sie, die Partei gehe vor allem auf die Themen ein, “die das hiesige Publikum interessieren”.
Ăśber Wut und Protest in OstÂdeutschland hat sie viel zu sagen. Ihr eigenes Metier, das BuchÂgeÂschäft, hält sie fĂĽr “die dĂĽmmste Branche der Welt”. Auch das kann sie wortÂreich und ĂĽberÂzeugend darlegen.
Und jetzt freut sie sich auf die AusÂeinÂanÂderÂsetzung mit dem poliÂtiÂschen Gegner im Rathaus von Dresden. Die können sich schonmal warm anziehen …
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