Innerhalb von 24 Stunden findet ein weiteres Massaker in den USA statt, diesmal in Ohio. Der 24jährige Connor Betts zieht mit einem Schnellfeuergewehr, schusssicherer Weste und Magazinen für mehrere Hundert Patronen in die Altstadt von Dayton. Um ein Uhr nachts eröffnet er wahllos das Feuer auf die Menschen, die am Wochenende spätabends noch ausgehen, um sich zu amüsieren. Vier Frauen und fünf Männer sterben, darunter ist auch eine junge Frau namens Megan, sie ist die Schwester des Killers. Es gibt 27 Verletzte, der Täter wird von der Polizei schon nach 30 Sekunden seit Beginn des Angriffs erschossen, was wahrscheinlich vielen das Leben gerettet hat.
Im Gegensatz zu der Schießerei in El Paso berichtet die Presse hier nur vereinzelt. Hier ein Nachrichtenvideo der „WELT“:
Das Video wurde sehr schnell nach der Tat aufgenommen. Die Polizei verspricht, die Hintergründe aufzuklären. Auch die BILD berichtet relativ ausführlich. Und kennt heute auch schon Hintergründe, sogar sehr detailliert:
„Bereits als Highschool-Schüler soll der 24-Jährige aufgefallen sein. Er soll laut zwei Ex-Klassenkameraden Listen über Schüler zusammengestellt haben, deswegen vom Unterricht ausgeschlossen worden sein. ‚Es gab eine Todesliste und eine Vergewaltigungsliste, mein Name stand auf der Vergewaltigungsliste‘, so eine ehemalige Schulkameradin.“
Etwa ein Drittel der Schülerschaft sei damals aus Angst nicht mehr in die Schule gekommen. Die Schule suspendierte ihn. Connor Betts war damals 17 Jahr alt. Als Erwachsener sei er nicht vorbestraft gewesen. Der Polizeichef von Dayton sagte laut BILD: „Nichts in seiner Akte hätte ihn daran gehindert, diese Waffe zu bekommen.“
Sechs der neun Toten sollen Afroamerikaner sein. BILD erwähnt, dass unter den Opfern sechs Mexikaner waren (das geht rechnerisch nicht auf, wird aber so berichtet). Der mexikanische Außenminister Marcelo Ebrard ordnet das Massaker dann auch gleich politisch korrekt unter rassistischen Motiven ein: „Wir werten diese Tat als einen Terroranschlag auf die mexikanisch-amerikanische Gemeinde und die mexikanischen Landsleute in den Vereinigten Staaten.“
Auch die BILD unterstützt diesen Eindruck mit dem Zitat eines Kunden der Tankstelle, an der Connor Betts gearbeitet hatte: „Er war das netteste Kind, was man sich vorstellen kann. Ich habe nie gehört, dass er über Gewalt sprach, ein rassistisches Wort sagte oder so etwas. Er war schlau.“
Massaker … Opfer sind Afroamerikaner und Mexikaner … Grausamkeit … Feuerwaffen. Also ein schlauer, weißer, rassistischer, böser Rechter, der hier mal wieder die Bestialität der Rechten eindrücklich demonstriert hat.
Nur stimmt das nicht. Heute veröffentlicht die österreichische Kronenzeitung ein paar hochinteressante Details:
„Der Killer stammte aus dem linken Milieu, war ein erbitterter Gegner von US-Präsident Donald Trump und bezeichnete sich selbst als „Satanist“ und „Antifaschist“.
„Über das Ergebnis der US-Präsidentschaftswahlen 2016 soll er sehr verärgert gewesen sein: „Ich will den Sozialismus, und ich werde nicht warten, bis die Idioten endlich zur Einsicht kommen.“ Zudem gab er bekannt, dass er im Rennen ums Weiße Haus im nächsten Jahr gerne die Demokratin Elizabeth Warren unterstützen wolle.“
Der Killer von Dayton hinterließ, anders als der von Texas, kein Bekennerschreiben. Aber natürlich haben einige Leute ihn im Netz nachgesucht. Hier ein Tweet, dass Connor Betts digitale Spur in den Sozialen Medien belegt, dass er Antifa-Accounts unterstützte, sich für Antifa-Aktionen und deren Aktivisten einsetzte. Er zeigte offenbar einen intensiven Hass gegen die Polizei und deren Einschreiten gegen die Antifa und zeigte Sympathie für linke Bomben- und Brandanschläge:
Weiter berichtet die Kronenzeitung, dass Bett als Schüler sogar einen Amoklauf an seiner Schule geplant hatte und Todeslisten an die Wand in der Schule geschrieben hatte. Das konnte man ihm zwar nicht nachweisen, aber die Mitschüler sind sich sicher, dass er es war. Einer davon rechnet mit Connor Betts nun im Nachhinein noch einmal ab:
Man stelle sich die Lawine an Nachrichten, Meinungsmache, Mitleid mit den Opfern und Verdammung alles „Rechten“ vor, wäre der Mörder wirklich ein „Rechter“. Trump selbst hätte mit abgedrückt und die üblichen Anschuldigungen linksgrüner Politiker würden die AfD wieder zum geistigen Mittäter machen. Aber die deutschen Medien erwähnen all diese Tatsachen mit keinem Wort, kein Bedauern mit den Opfern – obwohl sie „People of Colour“ sind. Keine emotionalen Geschichten über die Opfer, keine Beileidsbekundungen. Man berichtet so geschickt, ohne direkt zu lügen, dass jeder denkt, Connor Bett sei ein Trump-Fan, Rassist und rechtsradikaler Mörder.
Nein, er war Sozialist, Antifaschist, gewalttätig, Frauenhasser und von Anfang an bösartig. Er ist ein Massenmörder und Schwerverbrecher.
Und da schweigen und vertuschen die Medien.
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