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Gründe, warum fried­liche Lösungen für den ara­bisch-israe­li­schen Kon­flikt immer scheitern

Wir müssen Jared Kushners Versuch, eine fried­liche Lösung für den ara­bisch-israe­li­schen Kon­flikt zu finden, begrüßen. Die wenig über­ra­schende Ablehnung des Frie­dens­an­gebots durch die Paläs­ti­nenser erfordert jedoch eine gewisse Auf­merk­samkeit, ins­be­sondere für die wahren Ursachen für das ewige Scheitern eines dau­er­haften Friedens.
(von Dr. Tawfik Hamid)
Wenn man sie nicht ver­steht, wird jeder Versuch, diesen Kon­flikt zu lösen, jeder Versuch, einen echten Frieden im Nahen Osten zu schaffen, immer scheitern.
Als Insider mit einem Hin­ter­grund sowohl als Muslim als auch als Araber erlauben Sie mir bitte, Ihnen einen Ein­blick in das Problem zu geben.
1. Im ara­bisch-israe­li­schen Kon­flikt geht es nicht um Grenzen. Es geht um die Existenz des Staates Israel.
1947 gab der Tei­lungsplan der Ver­einten Nationen — Reso­lution 181 — den Paläs­ti­nensern und Arabern die Kon­trolle über den größten Teil des Hei­ligen Landes. Die Ablehnung des Plans durch die ara­bi­schen Nationen und ihre Kriegs­er­klärung gegen Israel statt ihrer Zustimmung zum Frieden war der erste klare Hinweis darauf, dass es der Wunsch der Araber war, nicht einen Staat für das paläs­ti­nen­sische Volk zu schaffen, sondern von Anfang an, Israel von der Land­karte zu eli­mi­nieren. Diese zer­stö­re­rische Absicht wird in der Hamas-Charta fest­ge­halten, die ganz unver­blümt die Aus­lö­schung des Staates Israel fordert. Diese Absicht steht auch im Ein­klang mit den stän­digen Bitten der ira­ni­schen Führer, Israel zu ver­nichten. Eine Aus­wertung der rele­vanten Social Media-Kom­mentare in der ara­bi­schen Welt zeigt den echten Wunsch vieler — wenn nicht der meisten — der ara­bi­schen Bevöl­kerung, die Zer­störung Israels und die Tötung nicht nur aller israe­li­schen Juden, sondern aller Juden über­haupt zu sehen:
Erzählt von ‘Abdullah bin ‘Umar:
Ich hörte, wie der Gesandte Allahs, Mohammed, sagte: “Die Juden werden mit euch kämpfen, und ihr werdet über sie siegen, so dass ein Stein sagen wird: “O Muslim! Hinter mir ist ein Jude, töte ihn! ”
Sahih al-Bukhari, Band 4, Buch 56, Nummer 791
2. Die Ursache des Pro­blems ist NICHT das Land
Nach dem Zusam­men­bruch des Osma­ni­schen Reiches wurden mehrere ara­bische Nationen durch Ermäch­tigung gegründet. Die ara­bische Welt akzep­tierte dies ohne Pro­bleme, da es sich um mus­li­mische Mehr­heits­länder han­delte. Die Ablehnung des Staates Israel stand im Zusam­menhang mit der Tat­sache, dass es sich eher um ein jüdi­sches als um ein mus­li­mi­sches Land handelt. Tat­sächlich habe ich mehrmals ara­bische Muslime gefragt (ein­schließlich der Erwähnung dieses Punktes auf Al-Jazeera) [Siehe: 40:44 — 41:04], ob sie Israel wei­terhin bekämpfen würden, wenn die gesamte Bevöl­kerung zum Islam kon­ver­tieren würde. Die Antwort ist ein ein­stim­miges “NEIN”. Meine Antwort darauf lautet immer: “Dann hat das Problem nichts mit dem Land zu tun, wie viele behaupten, sondern mit dem Judentum des Staates Israel”.
3. Wahn­haftes Denken
Wahn­vor­stel­lungen werden defi­niert als feste Über­zeu­gungen, die der Rea­lität wider­sprechen. Diese Denk­weise bei vielen in der ara­bi­schen Welt behindert jede fried­liche Lösung des ara­bisch-israe­li­schen Kon­flikts. Zum Bei­spiel glauben viele in der ara­bi­schen Welt fest daran, dass die Juden die Ursache für den wirt­schaft­lichen Zusam­men­bruch der Nationen sind. Diese Idee wird durch die Tat­sache widerlegt, dass, als die jüdische Gemein­schaft vor der Revo­lution von 1952 ein lebens­fä­higer Bestandteil Ägyptens war, die ägyp­tische Wirt­schaft in einem weitaus bes­seren Zustand war als nach der Ver­treibung der Juden durch Prä­sident Nasser. Jeder ver­nünftige Mensch kann sehen, dass, wenn die Juden die Ursache für den wirt­schaft­lichen Zusam­men­bruch der Nationen waren, sich die Wirt­schaft Ägyptens deutlich hätte ver­bessern müssen, nachdem sie aus dem Land geworfen wurden. Wahn­sinnige Men­schen sehen (und wollen) keine solche Logik.
4. Unfä­higkeit des ara­bi­schen Ver­standes, seine Mis­se­taten einzugestehen.
Viele in der ara­bi­schen Welt glauben fälsch­li­cher­weise, dass Israel alle Araber ver­trieben hat. Tat­sächlich gibt es fast zwei Mil­lionen israe­lische Araber, die als Bürger in Israel leben und 20% der Bevöl­kerung aus­machen. Viele in der ara­bi­schen Welt neigen dazu, zu igno­rieren, dass es die Araber waren, die die Juden — auf demü­ti­gende Weise — aus Ländern wie Ägypten, Irak und Algerien ver­trieben haben. Das Ver­säumnis der Araber, ihre eigenen Fehler und Ver­brechen gegen ihre jüdi­schen Gemein­schaften ein­zu­ge­stehen, stellt ein wei­teres Hin­dernis für eine fried­liche Lösung des Pro­blems dar.
5. Ver­schwö­rungs­theorien
Eine Analyse der ara­bi­schen und mus­li­mi­schen Medien und die ehr­liche Aus­wertung von Kom­men­taren auf Social Media in der ara­bi­schen und mus­li­mi­schen Welt zeigen, dass die ara­bische Straße dazu neigt zu glauben, dass jedes Problem, das in der ara­bi­schen Welt auf­tritt, eine “israe­lische Ver­schwörung” sein muss, oder zumindest “Es kann nicht die Schuld der Araber sein!” Zum Bei­spiel, als Haie 2010 mehrere Tou­risten an der ägyp­ti­schen Küste des Roten Meeres angriffen, warfen viele Araber, dar­unter auch Beamte, Israel zunächst vor, den Angriff geplant zu haben. Kurz darauf hielt Saudi-Arabien einen Geier wegen “Anklage” wegen Spionage für Israel fest. Als Ratten beschuldigt wurden, von Israelis aus­ge­bildet worden zu sein, Araber aus der Alt­stadt von Jeru­salem zu ver­treiben, kom­men­tiere der preis­ge­krönte Jour­nalist Khaled Abu Toameh trocken: “Es ist nicht klar, wie diesen Ratten bei­gebracht wurde, sich von Juden fern­zu­halten, die zufällig auch in der Alt­stadt leben”.
Solch schreck­liche Selbst­täu­schung, die aus einem Gefühl der Über­le­genheit (oder Unzu­läng­lichkeit) und der Ver­la­gerung der Schuld für alle Pro­bleme in der ara­bi­schen Welt auf Israel resul­tiert, anstatt das eigene Fehl­ver­halten ein­zu­ge­stehen, hat in der ara­bi­schen Welt patho­lo­gische und selbst­zer­stö­re­rische Stufen erreicht.
6. Psy­cho­lo­gische Projektion
Psy­cho­lo­gische Pro­jektion ist ein men­taler Mecha­nismus, in dem sich Men­schen gegen unbe­wusste Impulse wehren, die sie für unschmei­chelhaft oder ver­boten halten, indem sie deren Existenz in sich selbst leugnen und sie anderen zuschreiben. Zum Bei­spiel, eine Person, die Wünsche hat, die sie nicht zugeben will, wird andere Men­schen beschul­digen, sie zu haben, wie Gier, Fana­tismus oder sexuelle Triebe, die sie erschrecken könnten — als eine Mög­lichkeit, die Schuld zu verlagern.
Auf diese Weise zeigen viele in der ara­bi­schen Welt trotz der klaren Dis­kri­mi­nierung nicht-mus­li­mi­scher Min­der­heiten in den meisten Ländern der ara­bi­schen und mus­li­mi­schen Welt (z.B. Ver­wei­gerung der Gleich­be­rech­tigung im Kir­chenbau) aus­schließlich mit dem Finger auf Israel, wenn sie von Dis­kri­mi­nierung sprechen.
Es wäre schwer, in diesem Zusam­menhang nicht zu erwähnen, dass der einzige Ort, an dem ich in Israel Dis­kri­mi­nierung vor­ge­funden habe, von Mus­limen in der Al-Aqsa-Moschee ausging, wo Nicht-Muslime nicht ein­treten dürfen. (Leider, weil Nicht-Muslime als unrein ange­sehen werden). Im Gegensatz dazu durfte ich — mit meinem mus­li­mi­schen Hin­ter­grund — die West­mauer und die Gra­bes­kirche in Jeru­salem ohne jeden Einwand der israe­li­schen Behörden besuchen.
7. Bei­spiel­loses Ausmaß an Antisemitismus
Nichts ver­an­schau­licht das Ausmaß des Anti­se­mi­tismus in der mus­li­mi­schen Welt besser als die Aussage von Soad Saleh, als sie recht­fer­tigte, dass Muslime jüdische Frauen ver­ge­wal­tigen, um sie zu demü­tigen. Soad Saleh ist eine bekannte Gelehrte an der Al-Azhar Uni­ver­sität, der renom­mier­testen isla­mi­schen Uni­ver­sität der Welt. Sie wird von vielen auf der ara­bi­schen Straße tat­sächlich als “gemäßigt” angesehen!
Kein ein­ziger bekannter isla­mi­scher Gelehrter hat sich gegen ihre bösen Ansichten gewehrt. Sie bleibt in ihrer Position an der Al-Azhar-Uni­ver­sität und wurde über­haupt nicht bestraft.
Solche bar­ba­ri­schen Ansichten sind nicht auf Men­schen wie Soad Saleh beschränkt. Leider zeigt die sorg­fältige Aus­wertung von Social-Media-Kom­men­taren zu Fragen im Zusam­menhang mit dem ara­bisch-israe­li­schen Kon­flikt zwei­fellos, dass diese Über­zeu­gungen in der ara­bi­schen Welt weit ver­breitet sind.
Es wäre äußerst schwierig — viel­leicht unmöglich -, eine fried­liche Lösung für den ara­bisch-israe­li­schen Kon­flikt zu finden, ohne zuerst diesen reue­losen Anti­se­mi­tismus in der ara­bi­schen und mus­li­mi­schen Welt anzugehen.
8. Feh­lender Pragmatismus
Ein wei­terer Faktor, der eine fried­liche Lösung des ara­bisch-israe­li­schen Kon­flikts ver­hindert, ist der all­ge­meine Mangel an Prag­ma­tismus in der ara­bi­schen Welt. Trotz der vielen wirt­schaft­lichen Vor­teile, die Ägypten durch den Frie­dens­vertrag mit Israel erlangt hat (wie die Rückkehr der Sinai-Halb­insel und der erneute Zugang zum Suez­kanal, die beide ein Segen für Handel und Tou­rismus waren), lehnen viele Ägypter und die Araber anderer Nationen den fried­lichen Weg von Prä­sident Anwar Sadat immer noch ab. Der ara­bische Wider­stand gegen den Frieden mit dem jüdi­schen Volk, trotz der wirt­schaft­lichen Vor­teile, die sich aus den Abkommen von Camp David ergaben, wurde deutlich, als Zehn­tau­sende von Ägyptern die israe­lische Bot­schaft in Kairo angriffen und in Brand steckten.
Eine solche unprag­ma­tische Her­an­ge­hens­weise an das Problem wird immer ein Hin­dernis sein, den Kon­flikt aus­schliesslich durch wirt­schaft­liche Anreize zu lösen.
9. Ideo­lo­gische Faktoren
Der starke ideo­lo­gische Glaube vieler Muslime, dass sie vor dem Ende der Welt die Juden bekämpfen und alle töten MÜSSEN, ist ein wei­teres großes Hin­dernis für die Errei­chung eines echten Friedens im Nahen Osten. Es ist wichtig zu beachten, dass ein solcher Glaube haupt­sächlich auf einem Hadith des Pro­pheten Mohamed und nicht auf dem Koran selbst basiert.
10. Man­gelndes refor­miertes Ver­ständnis des Islam
Tra­di­tio­nelle Inter­pre­ta­tionen des Islam neigen dazu, die Verse, die positiv von Juden sprechen, auf die Ver­gan­genheit zu beschränken und im Gegenteil die­je­nigen Verse zu ver­all­ge­meinern, die den Juden in bestimmten Situa­tionen kri­tisch gegenüberstanden.

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Zum Bei­spiel sehen viele Muslime den fol­genden Vers als auf die Ver­gan­genheit beschränkt an: “O ihr Kinder Israels! Gedenkt Meiner Gnade, die Ich euch gewährt habe, und (denkt daran,) daß Ich euch den Vorrang vor den Völkern gegeben habe.” (Koran 2,122). Im Gegensatz dazu war der Vers, mit dem alle Juden “Schweine und Affen” genannt wurden, eigentlich nur auf eine bestimmte Gruppe unter den Kindern Israels beschränkt, die sich wei­gerten, der Thora in einer bestimmten Situation zu einem bestimmten Zeit­punkt und Ort zu gehorchen. Ohne auf eine aus­ge­feilte theo­lo­gische Analyse ein­zu­gehen, geht es vor allem darum, dass, wenn solche Verse auf andere Weise ver­standen werden, so dass der erste Vers nicht auf die Ver­gan­genheit beschränkt ist und der zweite in seinem his­to­ri­schen Kontext gesehen wird, die ara­bisch-israe­li­schen Bezie­hungen heute viel besser wären.
11. Aus­bildung
Während eine Vor­ein­ge­nom­menheit gegen Juden zu Hause beginnt — es ist nicht so, dass diese Ansicht nur am ersten Schultag auf­taucht — werden die Kinder mit einem Lehrplan ver­sorgt, in dem die ara­bische und mus­li­mische Welt diese Vor­ur­teile ver­stärkt. Sau­dische Lehr­bücher zum Bei­spiel, wo zwar kürzlich jeg­licher Ein­fluss der Mus­lim­brüder ver­boten wurde, aben aber noch nicht das­selbe für anti­jü­dische, anti­christ­liche oder anti­su­fi­ische Vor­ur­teile getan.
Ein sau­di­sches Lehrbuch von 2016–2017 zum Bei­spiel über Hadithen (die dem Pro­pheten Mohammed zuge­schrie­benen Sprüche und Hand­lungen), “behauptet grundlos, dass der Zio­nismus nach Welt­herr­schaft und einer ‘glo­balen jüdi­schen Regierung’ strebt”. (Nun, das ist Pro­jektion: Welt­herr­schaft ist das, was der Salafi-Islam anstrebt; das Judentum nicht).
Paläs­ti­nen­sische Lehr­bücher sind grund­sätzlich nicht besser. Die Euro­päische Union finan­ziert derzeit eine Studie über paläs­ti­nen­sische Schul­bücher, die auf die Ergeb­nisse der Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sation IMPACT-se zurückgeht, die im Mai fest­stellte, dass “die neuen paläs­ti­nen­si­schen Schul­mae­rialien für das Schuljahr 2018–19.… radi­kaler war als die bisher veröffentlichten”.
“Am beun­ru­hi­gendsten ist”, berichtete die NGO, “dass es eine sys­te­ma­tische Ein­fügung von Gewalt, Mär­ty­rertod und Dschihad in alle Klassen und The­men­be­reiche in einer umfas­sen­deren und anspruchs­vol­leren Weise gibt…”.
In der Zwi­schenzeit wird niemand zum Frieden erzogen.
Wenn wir zu all dem die traurige Rea­lität hin­zu­fügen, dass paläs­ti­nen­sische Poli­tiker den Kon­flikt nutzen, um Mil­li­arden von Dollar an Spenden zu erhalten, können wir ver­stehen, warum dieser Kon­flikt bisher nicht gelöst wurde.
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Dr. Tawfik Hamid, der Autor von Inside Jihad: How Radical Islam Works, Why It Should Terrify Us, How to Defeat It (“Inside Jihad: Wie der radikale Islam funk­tio­niert, warum er uns Angst machen sollte, wie man ihn besiegt”), ist ein ange­se­hener Senior Fellow am Gatestone Institute.

Quelle: gatestoneinstitute.org