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Argen­tinien voll­zieht Linksruck

Über die Hin­tertür kommt in Argen­tinien die als korrupt gel­tende Ex-Prä­si­dentin Kirchner als Vize wieder an die Macht. Bei der Prä­si­dent­schaftswahl setzte sich der linke Oppo­si­ti­ons­po­li­tiker Alberto Fernández gegen den wirt­schafts­li­be­ralen Amts­in­haber Macri durch.
Argen­tinien steht vor einem Linksruck. Inmitten einer schweren Wirt­schafts­krise wählte das süd­ame­ri­ka­nische Land seinen wirt­schafts­li­be­ralen Prä­si­denten Mau­ricio Macri ab. Bei der Prä­si­dent­schaftswahl am Sonntag hatte der Amts­in­haber schon in der ersten Runde am Sonntag deutlich gegen als den linken Oppo­si­ti­ons­po­li­tiker Alberto Fernández verloren.
Der Jura-Pro­fessor und nunmehr neu­ge­wählte Prä­sident kün­digte eine Poli­tik­wende mit den Worten an: »Wir fangen heute an, eine neue Seite auf­zu­schlagen, die alte zu ver­gessen und eine neue Geschichte zu schreiben«, sagte Fernández nach der Wahl. Er ver­sprach ihnen »ein neues Land«.
Peronist Fernández trat gemeinsam mit der als korrupt gel­tenden Ex-Prä­si­dentin Cristina Kirchner als Vize­prä­si­dentin an und lag nach Aus­zählung fast aller Stimmen bei etwa 48 Prozent, während Macri auf lediglich 40 Prozent kam. Am Wahl­abend noch hatte der Amts­in­haber in Bueno Aires seine Nie­derlage ein­ge­räumt und kün­digte bereits für Montag eine geordnete Amts­übergabe an.
Macri ver­sprach künftig eine kon­struktive Oppo­si­ti­ons­po­litik an. Eine Stichwahl ist nicht mehr nötig, da für einen Sieg in der ersten Wahl­runde ein Kan­didat mehr als 45 Prozent der Stimmen auf sich ver­einen muss, was damit erfüllt wurde. Die damit wieder mit an die Macht gelangte Kirchner erklärte, dass sie mit Fernández an die Politik ihrer Regie­rungs­jahre anknüpfen möchte.
Argen­tinien leidet aktuell mit einer schrump­fenden Wirt­schaft unter der dritt­höchsten Inflation der Welt. Mehr als ein Drittel der Bevöl­kerung lebt unterhalb der Armuts­grenze, und die Regierung kann zunehmend ihre Schulden nicht mehr bezahlen. Immer mehr Argen­tinier drohen nun aus­zu­wandern. Die linke Vor­gän­ger­re­gierung waran dieser Ent­wicklung nicht unschuldig.


Quelle: freiewelt.net