Bun­destag beschließt Mil­lionen-Sub­ven­tionen für Regionalflughäfen

Der Bund greift den Regio­nal­flug­häfen in Deutschland unter die Arme. Künftig soll der Bund einen erheb­lichen Teil der Kosten für die Flug­si­cherung über­nehmen. Das hat die Große Koalition im Zuge der jüngsten Haus­halts­be­ra­tungen entschieden.Nach einem Beschluss des Haus­halts­aus­schusses des Bun­des­tages, über den das “Redak­ti­ons­netzwerk Deutschland” berichtet, sollen bereits im kom­menden Jahr Sub­ven­tionen in Höhe von 20 Mil­lionen Euro an die mehr als ein Dutzend Regio­nal­flug­häfen in Deutschland fließen. Der Betrag steigt mit­tel­fristig auf 50 Mil­lionen Euro im Jahr an. Konkret ist vor­ge­sehen, dass die bun­des­eigene Deutsche Flug­si­cherung (DFS) die An- und Abflug­kon­trollen an den Regio­nal­flug­häfen über­nimmt. Die dafür fäl­ligen Gebühren sollen den Betreibern teil­weise erstattet werden. Eck­hardt Rehberg, haus­halts­po­li­ti­scher Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, sagte: “Wir stärken damit die Regio­nal­flug­häfen in Deutschland mit ihren vielen hundert direkt und indirekt Beschäf­tigten.” Finan­ziert wird das Vor­haben aus der Erhöhung der Luft­ver­kehrs­steuer, die zum 1. April 2020 in Kraft tritt und Ticket-Preise je nach Strecke zwi­schen sechs bis 17 Euro steigen lässt. Mit dieser Maß­nahme will die Bun­des­re­gierung Fliegen eigentlich unat­trak­tiver machen und so zur Errei­chung der eigenen Kli­ma­ziele bei­tragen. Der Großteil der zusätz­lichen Mittel aus der erhöhten Luft­ver­kehrs­steuer wird für die Absenkung der Mehr­wert­steuer auf Bahn­reisen von 19 auf 7 Prozent genutzt. Bisher müssen die regio­nalen Flug­häfen das Per­sonal für die Flug­si­cherung selbst vor­halten — bei teil­weise nicht mehr als drei Flügen am Tag. Auch das macht die meisten klei­neren Flug­plätze zu einem Ver­lust­ge­schäft für die Betreiber. “Neue Sub­ven­tionen für Regio­nal­flug­häfen sind das Gegenteil von Kli­ma­schutz im Verkehr”, sagte Dirk Flege, Geschäfts­führer der Allianz pro Schiene, dem “Redak­ti­ons­netzwerk Deutschland”. “Deut­licher kann die Koalition nicht machen, dass es ihr an Mut fehlt, die Ver­kehrs­po­litik kon­se­quent auf einen kli­ma­freund­lichen Kurs aus­zu­richten.” Die Bahn­in­dustrie sieht sich nach eigenen Angaben im Zuge der Neu­ordnung gebüh­ren­recht­licher Vor­schriften im Eisen­bahn­be­reich mit zusätz­lichen Zah­lungen kon­fron­tiert. So plant das Bun­des­ver­kehrs­mi­nis­terium bei­spiels­weise eine neue Gebühr für die Kon­trolle und Inspektion von Zügen durch das Eisenbahn-Bundesamt.

Berlin (dts Nach­rich­ten­agentur) — Foto: Ankunfts- und Abflugs­tafel an einem Flug­hafen, über dts Nachrichtenagentur